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GWD erntet im Herbst sehr ertragreich

Es ist Sonntag, der 14. Oktober 2018. Und damit sind es noch genau vier Wochen bis zum 11.11., dem Tag, an dem vieler­orts das närrische Treiben eröffnet wird. Während der Jeck aller­dings noch auf seine "fünfte" Jahres­zeit ein wenig warten muss, haben es die Mindener derzeit besser. Vor allem die Bewohner, die die Heim­spiele der GWD Minden besuchen. Ange­sichts der guten Leistung der heimi­schen Hand­baller herrschte während, und vor allem nach der Partie gegen die MT Melsungen ausge­las­sene Stimmung.

Fast zwei­ein­halb Jahre ist es her, dass dem damaligen Zweit­li­gisten auf dem Weg in die Elite­klasse sieben Siege in Folge gelangen. Danach schafften es die Grün-Weißen nie, wenigs­tens mal drei Spiele erfolg­reich zu gestalten. Über fünf Jahre ist es her, als der letzte Sieg über den Gegner aus Nord­hessen gelang. Als der 9. Spieltag der aktuellen Saison anbrach, begann die Mission Platz 7 zu ergattern. Für Sozi­al­ar­beiter Wolfgang Bluhm sowie 7 Bewohner aus Freistatt galt es, die Sonntags-Party gemeinsam mit rund 2400 Zuschauern in der KAMPA-Halle zu feiern.

Es ist 17 Jahre her, dass sich die GWD Minden auf einem einstel­ligen Platz befand. Vor dem Anpfiff gegen Melsungen standen sie Haus­herren auf Rang 8, und Platz 7 war in Aussicht. Denn es waren die Melsunger selbst, die sich genau auf dieser Position befanden. Dem Publikum war daher bewusst, dass die Aufgabe nicht ganz so einfach wird, als die im letzten Heimspiel gegen Stuttgart.

Es war aber im Nach­hinein eine Aufgabe, die Grün-Weiß mit Bravour meisterte. Mit 32:27 sicherten sich die Gastgeber verdiente zwei Punkte – und Platz 7. Den Grund­stein zu diesem Erfolg legte das Team in der 1. Halbzeit. Hier wurden die Angriffe konzen­triert und erfolg­reich zu Ende gespielt, und bis zur 20. Minute ein Fünf-Tore-Vorsprung erar­beitet. An diesem Melsunger Rückstand hatte der Gast bis zum Spielende zu knabbern, aber ohne den GWD-Sieg ernsthaft zu gefährden.

Die zweite Hälfte konnten die Barten­wetzer – so bezeichnen sich die Melsunger selbst – zwar ausge­gli­chen gestalten, schwächten sich aber zehn Minuten vor dem Ende durch einen Platz­ver­weis selbst entschei­dend. GWD-Trainer Frank Carstens war zu Recht stolz auf sein Team war. Neben Chris­toffer Rambo, dem Goal­getter vom Dienst, der 11 der 32 Treffer erzielte, ist besonders die Leistung von Kapitän Dalibor Doder zu erwähnen. Kaum zu glauben, dass er zum Saison­ende bereits 40 Jahre jung wird. Von seinem Einsatz profi­tierte dass ganze Team.

Ein Kompli­ment verdienen sich auch die Schlach­ten­bummler aus Melsungen, die die Anfahrt von 200 km auf sich genommen haben, und die ganz fair die verdiente Nieder­lage ihres Teams aner­kennen mussten. Viel­leicht auch, weil sie sich haben anstecken lassen, von der tollen Stimmung auf den Rängen, zu der die GWD-Spieler während, aber auch dem Spiel animiert haben.

Die GWD Minden ist jetzt auf Platz 7. Doch was ist nach obenhin noch möglich? Träumen darf ja erlaubt sein, aber im oberen Tabel­len­drittel halten sich die Liga-Schwer­ge­wichte aus Mannheim, Berlin, Wuppertal, Kiel, Magdeburg und Flensburg auf. Nach dem Ausflug am Donnerstag zum Tabellen-Vorletzten aus Bietig­heim gastiert am 4. November der THW Kiel in Minden. Unmöglich? Mit dem aktuellen Leis­tungs­stan­dard braucht sich die GWD Minden definitiv nicht zu verste­cken. Und die ausge­las­sene Stimmung, vier Wochen vor Karne­vals­be­ginn, kann dann auch durchaus den Ascher­mitt­woch überstehen.

Fotos & Text.: Hari