Mit der Proteststaffel für Humanität und Solidarität will das Bündnis SEEBRÜCKE öffentlichkeitswirksam auf die dramatische Situation von Flüchtlingen im Mittelmeer aufmerksam machen und gegen die für diese Menschen oft tödliche Abschottungspolitik der Europäischen Union (EU) protestieren. Seit dem Start der Proteststaffel am 26. April 2019 in Osnabrück machte die SEEBRÜCKE mit dieser Aktion bereits Station in Hannover (im Rahmen der Großdemo Sichere Fluchtwege jetzt), Bremen, Einbeck und Barnstorf. Am 2. Mai 2019 machte das Bündnis dann halt vor dem Rathaus in Diepholz.
Immer im Gepäck der SEEBRÜCKE während der noch bis zum 19. Mai 2019 laufenden Proteststaffel: Das Schlauchboot, das für einen Fluchtversuch von Libyen nach Europa eingesetzt wurde und dem verzweifelte Menschen ihr Leben und das Leben ihrer Kinder anvertrauten um den Schrecken der libyschen Lager über das offene Meer zu entkommen. 120 Menschen mussten tagelang stehend, und teils mit ihren Kindern auf dem Arm, auf dem 12 x 4,5 Meter großen, oder in diesem Fall wohl besser kleinen, Fluchtboot ausharren. Aber bis nach Europa kamen sie nicht. Ihr Boot wurde von der sogenannten libyschen Küstenwache, die von der EU finanziert wird, aufgebracht und die Schutzsuchenden – unter europäischer Koordination – aus internationalen Gewässern wieder zurück in die Horror-Lager in Libyen gebracht. Ob diese Menschen vielleicht mit einem anderen Boot flüchten konnten, noch in Libyen sind oder vielleicht schon tot sind, wird wohl niemand erfahren.
Rund um das Boot sowie am Boot selbst gab es Installationen mit Schildern, auf denen die Schicksale von Einzelpersonen, aber auch von Personengruppen, aufgezeigt wurden. Des Weiteren waren scheinbar aus dem Boden herausragende Hände zu sehen, die ertrinkende Menschen darstellen sollten. Am Boot selbst war auch ein Transparent angebracht, auf dem Diepholzer Bürger/innen, ebenso wie die Bürger/innen der vorherigen Stationen der Proteststaffel, mit ihrer Unterschrift ein Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik der EU setzen konnten.
Die Proteststaffel für Humanität und Solidarität endet wie bereits erwähnt am 19. Mai 2019 in Berlin im Rahmen der Großdemo 1 Europa für alle. Nach der Station Diepholz machte die SEEBRÜCKE mit dem Fluchtboot am 3. Mai Halt in Weyhe, am 4. Mai in Bochum und Dortmund, am 5. Mai in Bad Berleburg sowie am 6. Mai in Büren. Ihre Reise geht von dort aus weiter wie folgt:
- 7. Mai – von 17 bis 19 Uhr auf dem Rathausplatz in Paderborn
- 8. Mai – von 16.30 bis 18.30 Uhr auf dem Königsplatz in Kassel
- 9. Mai – von 12 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz in Marburg
- 11. Mai – von 10.30 bis 13.30 Uhr in Göttingen
- 13. Mai – von 18 bis 19.30 Uhr auf dem Markt in Leipzig
- 16. Mai – ab 13 Uhr auf dem Anger in Erfurt
- 18. Mai – Potsdam
- 19. Mai – von 12 bis 17 Uhr auf dem Alexanderplatz in Berlin