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Tag der Arbeit mit afri­ka­ni­schem Touch

Deutsch­land und Namibia trennen zwar tausende Kilometer Entfer­nung, dennoch gab es gerade in den ersten Maitagen etliche Gemein­sam­keiten zwischen den beiden Ländern. Am 3. Mai jährte sich der Inter­na­tio­nale Tag der Pres­se­frei­heit zum 25-sten Mal. Als im Jahr 1991 die UN-Gene­ral­ver­samm­lung diesen Vorschlag der UNESCO  in die Tat umsetzte, diente die Dekla­ra­tion in Windhoek, der Haupt­stadt Namibias als Grundlage dafür, diesen Welttag zu schaffen.

Zudem ist in beiden Nationen am 1. Mai Tag der Arbeit. Im Bremer Kultur­zen­trum Schlachthof hatte man an diesem Feiertag eine völker­ver­bin­dende Idee zwischen beiden Kulturen. In der Kessel­halle traten acht begabte Sänger aus dem südafri­ka­ni­schen Land auf, die sich schlicht und einfach African Vocals nennen. Das war es aber auch mit Schlicht­heit, denn was das Publikum zu sehen und vor allem zu hören bekam, war sensationell.

Die Musiker, die seit sieben Jahren unter diesem Namen mit wech­selnder Besetzung regel­mäßig in Europa touren, waren zum dritten Mal in Deutsch­land unterwegs. Jeder, der schon einmal vor Ort bei ihren Konzerten war, weiß, man darf sich auf ein Potpourri afri­ka­ni­scher Melodien freuen, oder auf Weltsongs, denen sie ihren, für unsere Ohren typisch-afri­ka­ni­schen Sound, verpassen. Das eigent­liche phäno­me­nale an ihrer Show ist jedoch, dass das Oktett sich „fast“ komplett auf ihre Stimmen verlassen müssen. Hin und wieder diente lediglich ein einziger Bongo zur Instrumentierung.

Dieser sehr minimale Aufwand reichte jedoch, den zahl­rei­chen Zuschauern ein abwechs­lungs­rei­ches Programm zu bieten. So gehörten einhei­mi­sche Lieder aus Namibia ebenso zur Show, wie verar­bei­tete Popklas­siker wie „Only You“ von den Flying Pickets oder „The Lion Sleeps Tonight“. Zu performen verstanden die jungen Männer auch. So gab es zu dem ein oder anderen Stück inter­es­sante Tanzmoves zu bewundern, oder sie probierten sich in der Rolle der Anima­teure, in dem sie gemeinsam mit den Zuschauern Stücke einsangen. Es war also keine Veran­stal­tung, in der die Gäste nur stumm da saßen, sondern sich von der guten Laune der Künstler anstecken ließen. Umgekehrt dankten sie es damit, in dem sie am Ende mehrere Zugaben erfolg­reich einforderten.

Schluss­end­lich kann man fest­halten, dass gute Stimmen auch nicht viele beglei­tende Instru­mente brauchen. Es muss nicht immer die ganz große Show zele­briert werden, um eine gute Show abzu­lie­fern. African Vocals sind der perfekte Beweis. Selbst sind die jungen Männer boden­ständig und bescheiden, und stehen zu ihren Wurzeln ihrer Herkunft. Ihren Lands­leuten danken sie es damit, dass sie einen Teil ihrer Einnahmen regel­mäßig für soziale Zwecke in ihrer Heimat spenden. Ein Besuch der African Vocals lohnt sich auch deswegen. Bisweilen sind die Musiker im Turnus von allen zwei bis drei Jahren in Deutsch­land auf Tournee. Aber den Namen kann man sich ja schon mal merken.