Rock das Ding 2022 LineUp

ROCK das DING 2022 – Wer ist am Start (Teil1)

Endlich ist es wieder soweit. Nach einer zwei­jäh­rigen Corona-Zwangs­pause geht in diesem Sommer am 22. und 23. Juli das Rock das Ding Festival wieder an den Start.

In diesem Jahr werden euch Extra­breit, Nitrogods, 5th Avenue, Wolfskull, Max Buskohl & Band, Seven Thorns, b.o.s.c.h., Blind Man's Gun, From March To May, Bowmen, Truth & Tragedy sowie die Nien­burger Local Heros Jaded von der RdD-Bühne am Flugplatz Balge musi­ka­lisch bestens versorgen.

In den kommenden Wochen werden wir die einzelnen Bands in unre­gel­mä­ßigen Abständen mal ausführ­lich, mal weniger ausführ­lich vorstellen.

Den Anfang machen wir mit …

Extra­breit

 

Extra­breit, das sind:

Kai Havaii (Vocals)

Kai erblickte am 14. April 1957 in Hagen das Licht der Welt. Er ist Grafiker und kam 1979 zur Band, lebt in Hamburg und bereist das Ruhr­ge­biet. Seine Hobbies sind Fußball sowie Skat und er liest viel. Außerdem verbringt er – nach Worten ringend – Nächte vor dem Computer, hört Musik, raucht immer noch und fährt kein Auto.

Stefan Klein­krieg (Guitar)

Stefan wurde am  29. Dezember 1955, ebenfalls in Hagen, geboren, ist gelernter Deko­ra­teur und gründete 1978 die Band. Er ist verhei­ratet und lebt in Hagen. Seine Hobbies sind Wald­spa­zier­gänge und fern­ge­steu­erte Minia­tur­panzer. Auch er liest viel. Außerdem denkt er nach, verbringt Nächte im Heim­studio, hört Musik, sieht Filme – manche immer wieder. Stefan raucht mäßig, fährt aber viel Auto.

Rolf Möller (Drums)

Der gelernte Einzel­han­dels­kauf­mann, geboren am 2. Mai 1956 in Hagen, kam 1980 zu Extra­breit. Rolf lebt fest verankert in Hometown  Hagen, ist verhei­ratet und hat zwei Kinder. Er bereist Deutsch­land mit den "Breiten" und ist auch Konzert­ver­an­stalter. Seine Hobbies sind Berg­stei­ger­dramen und Domi­no­steine. Auch er hört Musik und liest (Magazine und Bücher). Er denkt ebenfalls nach und fährt Auto. Nur mit dem Rauchen hat er aufgehört. Zwischen 1985 und 2012 war er als "Admiral Top Sahne" Drummer bei der Rock-Formation Grob­schnitt.

Bubi Hönig (Guitar)

Auch Bubi Hönig wurde in Hagen geboren, und zwar am 11. Juli 1955. Der gelernte Ener­gie­an­la­gen­elek­tro­niker lebt ebenfalls in Hagen, bereist Deutsch­land mit den "Breiten" und kam 1991 zur Band, verließ die Band 1993 und kam 2002 wieder zurück. Auch er ist verhei­ratet und hat drei Kinder. Geografie und James-Stewart-Filme sind seine Hobbies. Er spielt Gitarre, schaut Filme und Musik-DVDs, spielt noch mehr Gitarre, und denkt nach. Außerdem fährt er sehr viel Auto, raucht aber nicht.

Lars Larsson (Bass)

Lars ist gelernter Theologe und kam am 21. September 1974 in Letmathe auf die Welt. Der gelernte Theologe lebt in Dortmund, seine Hobbies sind Gott und die Welt und er hat starke pädago­gi­sche Inter­essen. Auch er liest viel und denkt viel nach.  Er hört Musik und macht Musik. Der Youngster der Truppe trinkt so gut wie nichts, raucht nicht viel, isst kein Fleisch und fährt gut Auto.

Extra­breit verspot­teten die Polizei, zündeten die Schule an und besangen düster den Tod des Präsi­denten. Sie ließen auf Partys den Flieger abheben, wollten Annemarie ficken, beschworen die Wonnen der Klep­to­manie und die Abgründe des Kokains: Ende der 70er entdeckten fünf Jungs aus Hagen die Schönheit der 3‑Minuten-Gitar­ren­hymne mit rotzig-subver­siven Texten und eroberten bald darauf damit die Charts: Extra­breit, die Erfinder des deutschen Pop-Punks.

Dafür wurden sie von reni­tenten Teenagern heiß geliebt und von der Musik­kritik als NDW-Spaß­ka­pelle verschrien, von Franz-Josef-Strauß' Bayri­schem Rundfunk verboten und von der Punk-Avant­garde als Abzocker ange­feindet. Schon in den 80ern waren Extra­breit eine ebenso umstrit­tene wie legendäre deutsche Band und im Jahr 1982 mit zwei Goldenen Schall­platten auch die erfolgreichste.

Eigent­lich waren sie eine punk-infi­zierte Garagen-Rockband aus dem Umfeld der linken Szene ihrer Heimat­stadt Hagen, die Musik und Texte für sich und ihre Leute machten. 1978 in Hagen von dem Schau­fens­ter­de­ko­ra­teur Stefan Klein (Gitarre, heute St. Klein­krieg) gegründet, machten Extra­breit mit dem Cartoon­zeichner Kay Schlasse (aka Kai Havaii) als Sänger und Texter zunächst mit Live-Konzerten regional auf sich aufmerksam und erhielten 1980 die Chance, ihre Songs auf dem selbst­iro­ni­scher­weise "Ihre Grössten Erfolge" genannten Debütabum zu veröf­fent­li­chen. Es enthielt 13 Alltaghs­hymnen, von "Hart wie Marmelade", "Lotto­könig" und "Sturzflug" bis zu "Junge, wir können so heiß sein" und inter­es­sierte zunächst nur Wenige. Erst beharr­li­ches Touren und das zweite Album "Welch ein Land! Was für Männer!" mit der Chart-Single "Poli­zisten" brachte Ende 1981 den Durch­bruch. Als im Frühjahr 1982 nach­träg­lich aus dem Debüt­album die Single "Hurra, hurra, die Schule brennt" ausge­kop­pelt wurde, verbuchten Extra­breit nicht nur ihren größten Single-Hit der 80er, sondern galten fortan auch als die Bad Boys der NDW, die der BRAVO und anderen Teenie-Zeit­schriften einige Skan­dal­ge­schichten wert war. Dabei hatte man neben party­taug­li­chem Chart-Stoff auch so singuläre Rocksongs wie "Der Präsident ist tot" oder "Ruhm zu bieten". Im Herbst 1982 beschloss das Album "Rückkehr der phan­tas­ti­schen 5!" die Trilogie der Frühwerke mit Nummern wie "Klep­to­manie", "Super­helden", "Kokain", "Komm nach Hagen (werde Popstar)" und "Duo Infernal" (mit Marianne Rosenberg).

Damit hatten Extra­breit innerhalb von zwei Jahren drei klas­si­sche Deutsch­rock-Alben hinter­lassen, die bis heute als stil­bil­dend gelten müssen. Auch mit ihren Cover-Ideen, Werbe­kam­pa­gnen und Live-Video-Screens haben Extra­breit Maßstäbe gesetzt ("Großartig groß­spurig", Die Welt), bevor auch ihnen das Verebben des NDW-Hypes zunächst zum Verhängnis wurde. Nach sinkenden Verkäufen und band­in­ternen Querelen expe­ri­men­tierte man mit eher artfremdem, englisch­spra­chigen Alter­na­tive-Pop herum, bevor man sich 1990 wieder auf alte Stärken besann und mit dem Best-Of-Album "Zurück aus der Zukunft" und einem Remix von "Flieger, grüß mir die Sonne" wieder in die Top Twenty der Charts vorstieß. Es folgten ausver­kaufte Tourneen und das Konzert-Album "Das grenzt schon an Musik" (1990), das als eine der ener­ge­tischsten deutschen Live-Platten gilt. Die folgenden Studio­alben "Wer Böses denkt, soll endlich schweigen" (1991), "Hotel Monopol" (1992) und "Jeden Tag, jede Nacht" (1996) enthielten neben Hits wie "Joachim muss härter werden" auch die legen­dären Duette mit Hildegard Knef ("Für mich soll's rote Rosen regnen") und Harald Juhnke ("Nichts ist für immer").

Mit dem melan­cho­li­schen Album "Amen" schien das Buch Extra­breit 1998 zu enden, aber die Abschieds­tournee entpuppte sich dann doch nur als Zwischen­sta­tion. Seit 2002 ist die Band wieder aktiv. 2005 erschien das Album "Frieden", gefolgt von "Neues von Hiob" (2008).

Seit der Reunion 2002 geht die Band alljähr­lich auf "Weih­nachts-Blitz­tournee". Was als Kurztrip begann, ist inzwi­schen eine stets ausver­kaufte Tour mit bis zu 17 Shows in den bekann­testen Clubs des Landes. Dass die "Breiten" nun – 44 Jahre nach der Gründung – eine Art natio­nales Kulturgut geworden sind, zeigt sich auch bei Top-Festivals wie dem Wacken Open Air, wo die Band 2018 und 2019 begeis­tert gefeiert wurde.

Am Freitag, den 13. November 2020 erschien bei Premium Records „Auf EX!“, das 13. Studio­album der Band, das 13 neue Songs enthält – genau wie das Debüt­album. Und seit dem 13. August 2020 gibt es die erste Single daraus: „Die Fressen aus dem Pott“.

Soviel zum Thema Extra­breit. In der nächsten Zeit folgt dann die nächste Band­vor­stel­lung. Wer es sein wird – lasst Euch überraschen.

Alle wichtigen Infos zum Rock-das-Ding-Festival 2022 wie Ticket­preise, Über­nach­tungs­mög­lich­keiten, Anfahrt etc. findet Ihr auf der Webseite des Festivals.

 

Text: Stefan (Frei­stätter Online Zeitung) und Extrabreit

Bilder: (Beitrags­bild) – Rock das Ding / (2) und (14) Wikipedia / (3) Wikimedia Commons / (4) Foto­com­mu­nity / (5) metal-heads e. V. / (6) Hessische Nieder­säch­si­sche Allge­meine / (7) Soundcity Music / (8) eBay-Klein­an­zeigen / (9) Alte­Zeit­schriften / (10) Stutt­garter Nach­richten / (11) West­deut­scher Rundfunk / (12) Baye­ri­scher Rundfunk / (13) Extra­breit – Facebook / (15) JPC – Leiden­schaft für Musik