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Ziegelei Open Air Twist­ringen 2019

Was ist los?

Mitte Juni 2019, genauer gesagt vom 14. bis zum 16. Juni, geht die mitt­ler­weile neunte Ausgabe des Ziegelei Open Air (ZOA) auf dem Gelände der Alten Ziegelei im nieder­säch­si­schen Twist­ringen an den Start. Auch in der dies­jäh­rigen Ausgabe wird wieder viel Musik aus den verschie­densten Genres geboten. An den drei Festival-Tagen präsen­tiert die Alte Ziegelei insgesamt 20 Music-Acts auf zwei Bühnen, der Main Stage und der Hot Oven Stage. Außerdem gibt es Freitags und Samstags eine After­show­party in der Pres­sen­halle und am Sonntag an gleicher Stelle ein Kuchen­buffet. In den vergan­genen Jahren traten beim ZOA bereits Musiker und Bands wie Ten Years After, Fiddler's Green, Kraan, Dana Fuchs, Thorbjörn Risager and The Black Tornado, Lisa & The Lips, Who Killed Bruce Lee oder Jon Flemming Olsen auf, um nur einige zu nennen. Einige der Künstler, die in diesem Jahr auftreten, werden wir in diesem Bericht vorstellen.

Bands:

My Little White Rabbit

(Freitag, 14. Juni, 19.30 bis 20.30 Uhr, Main Stage)

My Little White Rabbit kommen aus der Hanse­stadt Hamburg. Die Band gründete sich in einem ausge­trock­neten Flussbett in der Mojave Wüste, als sich die Musiker um Sängerin und Song­schrei­berin Rike Pfeiffer, Bassist Jan Bela und Drummer Hanser Schüler beim Pilze­sam­meln kennenlernten.

In ihrem Universum treffen fuzzige Gitar­ren­riffs auf ein altes Mellotron. Über einer schweren Gitar­ren­wand schweben irdisch ange­hauchte Melodien und sphä­ri­sche Chor­ge­änge bringen den Hörer mit fein­ge­schlif­fenen Popsongs zurück in die aufkei­mende Psyche­delic-Ära der späten 1960er Jahre.

Die drei Hanse­städter brauen dem Publikum einen Zauber­trank, in dem Blues, Psyche­delic Rock und Sixties Pop ihrer Vorbilder Led Zeppelin, Kula Shaker und Tame Impala zusammentreffen.

Bisher waren My Little White Rabbit unter anderem als Supporting-Act für The Asteroid Galaxy Tour, The Flying Eyes, Dewolff und Birth of Joy zu sehen und zu hören. Und nun wollen sie ihren musi­ka­li­schen Zauber­trank an das Publikum des Ziegelei Open Air weitergeben.

Brenn­holz­ver­leih

(Samstag, 15. Juni, 17 bis 17.45 Uhr, Main Stage)

Die Gitar­risten Bene und Christian, der Trompeter Fabian, der Bassist Fatfinger, der Sänger und Posaunist "iel", der Drummer Madde, die Saxo­fo­nistin Sarah und der Saxo­fo­nist und Back­ground-Sänger Traene sind ebenfalls Hanse­städter, aller­dings aus Bremen. Diese acht Musiker bilden die Band Brenn­holz­ver­leih. Sie stehen für tanzbaren Ska, lockeren Reggae und wütenden Punk-Rock. Brenn­holz­ver­leih macht Musik durch Menschen, mit Menschen und vor allem: Für Menschen! Sie singen über alltäg­liche Bege­ben­heiten und gesell­schafts­kri­ti­sche Themen.

Egal ob in Clubs, bei Festivals oder bei Soli-Konzerten, den acht Bremern gelingt es mit eigenen Songs und deutsch­spra­chigen Texten beinahe Jede oder Jeden zum Lachen, zum Nach­denken, manchmal auch zum Mitleiden, aber auf jeden Fall zum Tanzen zu bringen.

2018 veröf­fent­lichten sie ihr Debüt-Album "Bin gleich zurück". Auf dem Album werden mit Titeln wie "Werbung, Werbung, Werbung" oder "Der Apparat" poli­ti­sche Miss­stände beklagt. In Songs wie "Sonne und ich" oder "Nimm's leicht" werden wiederum die schönen Seiten des Lebens gefeiert.

Im Juni machen sie dann in der Alten Ziegelei Halt um mit dem Twist­ringer Publikum zu lachen, nach­zu­denken und vor allem zu feiern und zu tanzen.

Hayseed Dixie

(Samstag, 15. Juni, 23 bis 0.30 Uhr, Main Stage)

Hayseed Dixie begannen im Sommer 2000 in einem Tal des Nichts, einem Nirvana der Vergan­gen­heit, komplett abge­schnitten von der kultu­rellen und musi­ka­li­schen Zivi­li­sa­tion – dem Deer Lick Holler Valley, tief in den US-ameri­ka­ni­schen Appa­la­chen im Osten des Bundes­staats Tennessee. Aufge­wachsen sind sie mit der tradi­tio­nellen Musik ihrer Vorfahren – Banjo, Mandoline, Geige, Akustik-Gitarre und Kontra­bass. Sie machten Musik, brannten Whiskey und spielten in jedem verdammten Dorf zwischen Pigeon Forge und Chat­ta­nooga. Und deshalb waren sie glücklich.

Irgend­wann fuhr dann ein Fremder durch die Appa­la­chen. Und in seinem Gepäck hatte er Platten von AC/DC. Damit wurde plötzlich alles anders. Hayseed Dixie nahmen "A Hillbilly Tribute To AC/DC" auf und gründeten ihre eigene Musik­rich­tung: Den Rockgrass, die Über­tra­gung von Rock-Songs auf ziemlich reinen Bluegrass – gespielt auf Banjo, Geige, Mandoline, Dobro, akus­ti­scher Gitarre und Kontrabass.

Die Gründung der Band hat sich so, oder so ähnlich abge­spielt. Seit diesem Zeitpunkt hüllen die Jungs alles, was in der Rock-Musik Rang und Namen hat, in ein Gewand aus Country-Bluegrass und tourt damit durch die Welt. Und nach 19 Jahren, elf Alben und tausenden von Konzerten kann man sagen: Diese Musik macht verdammt viel Spass. Und diesen Spass bringen sie nun nach Twistringen.

Markuz Walach

(Samstag, 15. Juni, 22.15 bis 23 Uhr und 24 bis 0.45 Uhr, Hot Oven Stage)

Das Ox Fanzine schrieb einmal über Markuz Walach:

"Wenn dich selbst jemand wie Seasick Steve nicht über­zeugen konnte, ist das hier der ulti­ma­tive Weckruf. Ein Boogie-Groove-Sound, der wirklich eine Ausnah­me­erschei­nung im weiten Bereich des Blues-Kosmos ist."

Nach einigen Band-Erfah­rungen, unter anderem mit dem Blues-Funk- und Hardrock-Trio Zebra­ni­stic, steht der Multi-Instru­men­ta­list mitt­ler­weile nur noch alleine auf der Bühne. Und er spielt fast alles selbst: Gitarre, Mund­har­mo­nika, Schlag­zeug. Nach unzäh­ligen euro­pa­weiten Auftritten braucht der Ausnah­me­mu­siker, wie er einmal vom Hessi­schen Rundfunk genannt wurde, niemandem mehr zu beweisen, dass er auch solo überzeugt. Ganz im Gegenteil – von seiner Bühnen­prä­senz kann sich so manche vier­köp­fige Band noch ein wenig abschneiden.

2014 veröf­fent­lichte Markuz Walach sein erstes Solo-Album "Live In Mont­pel­lier". Ein Jahr später folgte dann sein erstes Solo-Studio-Album "Mileage". Sein neuestes Album "Identity" erschien dann im Jahr 2018. Und zwischen­durch erhielt er im Jahr 2015 den Kunst­preis der Stadt Kassel.

Ob Rock'n'Roll, Blues, Boogie oder Pop. Was Markuz Walach auch immer in Twist­ringen spielen wird – er spielt es unter dem Motto "Let the music do the talking".

Anne.Fuer.Sich

(Sonntag, 16. Juni, 15.15 bis 16.15 Uhr, Main Stage)

Und noch ein paar Hanse­städter. Manuel (Bass & Shouts), Andi und Eddy (Gitarren), Henning (Drums) und Marian (Gesang und Texte). Diese fünf Musiker bilden die Band Anne.Fuer.Sich aus Bremen. Das Quintett macht Musik jenseits der gewohnten Schub­laden und schert sich keinen Deut darum, ob der eigene Sound gerade hip oder erfolgs­trächtig ist. Auf einen mächtigen angriffs­lus­tigen, Punk-infi­zierten Song-Knüppel folgt unver­blümt ein Gitar­ren­solo, das selbst den leder­ho­sigen Hard-Rockern der Achtziger höchsten Respekt abringt. Ein ziemlich um die Ecke gedachter Song geht unver­mit­telt in einem Mitsing-Refrain auf, für den so manche Pop-Punk-Legende seine Mutter verkaufen würde.

Anne.Fuer.Sich sagt über Anne.Fuer.Sich:

"Wir wollen einfach gute, eigen­stän­dige Alter­na­tive-Rockmusik machen, die uns selber richtig wegbläst. Und wie es nach unserer bislang eher kurzen, aber doch ziemlich bewegten Karriere als Band aussieht, gibt es da draußen tatsäch­lich ein Publikum für unseren Sound!"

Das auch die Fans von Anne.Fuer.Sich gleich so richtig begeis­tert waren, zeigt sich darin, dass die Aufnahmen ihres Debüt-Albums "Anne.Fuer.Sich", das 2018 veröf­fent­licht wurde, per Crowd­fun­ding lange vor Ablauf der Frist finan­ziert waren. Das Album über­zeugte die Fans ebenso wie die Live-Show der fünf Bremer Jungs. Und das wird mit Sicher­heit dazu beitragen, dass Anne.Fuer.Sich auch beim ZOA noch den ein oder anderen Fan dazu­ge­winnen wird.

Was gibts sonst noch wissenswertes?

Tickets gibts zum Preis von 17 Euro für alle drei Festi­val­tage online im Webshop der Alten Ziegelei und bei:

Park­mög­lich­keiten rund um das Festi­val­ge­lände sind in ausrei­chendem Maße vorhanden und entspre­chend ausge­schil­dert. Es darf auch EINSEITIG an den Stra­ßen­rän­dern geparkt werden.

Für alle, die in den Nächten zwischen den Festi­val­tagen nicht nach Hause fahren möchten, besteht die Möglich­keit zu Campen. Direkt neben dem Festi­val­ge­lände befindet sich ein Camping­platz. Erlaubt sind hier neben Zelten auch Wohn­mo­bile, Wohnwagen, Bauwagen oder Ähnliches. Da der Platz immer voller wird werdet ihr gebeten, alle Fahrzeuge, in denen nicht über­nachtet wird, auf den ausge­schil­derten Park­plätzen abzustellen.

Alle weiteren Infor­ma­tionen zum kompletten Zeitplan und sonstige Infos findet ihr auf der Webseite des Ziegelei Open Air.

 

Text: Stefan

Fotos: Bands, Alte Ziegelei, city-map Region Landkreis Diepholz, Helden­verlag, Kreis­zei­tung