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Erntedank 2019 – Eine Nachlese

Diesmal ist alles ganz anders. Zumindest für mich.

Alle Jahre wieder bedrückt mich die Frage: Was kann oder will ich dazu beitragen?

Ich bin kein Landwirt, auch kein Klein­gärtner. Meinen Garten – den belächelt man in Freistatt.

Viele Menschen in meiner Heimat lösten damals dasselbe Problem so:

Die Bauern brachten ihre Gaben aus der Ernte, die Bergleute legten ein Stück Kohle und die Stahl­ko­cher ein Stück frisches Gusseisen auf den Altar – Früchte ihrer Arbeit.

Auch da kann ich als Büro­mensch und Rentner nicht mithalten. Aber, wie wär´s mit einem Obolus aus meiner Rente? Nein, nicht Euros im Klin­gel­beutel – Reali­täten am Altar.

Eine Idee keimt auf und so mache ich mich auf den Weg, kaufe: Äpfel, Feigen, Kohlrabi, Blumen­kohl, Broccoli, Porree, Kartof­feln. Da ich gerne Fisch esse, sind auch Dosen mit Bratfisch und Ölsar­dinen dabei.

Dosen? Dann kann ich ja auch Bohnen, Thai-Suppe und Würstchen mitnehmen …

Ein Armvoll lang­stie­lige Sonnen­blumen und ein bunter Strauß Dahlien von Chris­tians Blumen­feld in Sulingen, ein paar Zweige Sanddorn vom Frei­stätter Stra­ßen­rand; piekige Zweige mit Hage­butten finde ich dann doch noch in unserer Wildnis, eine bunte Weinrebe an der Garage, eine wilde Hopfen­ranke. Und vom Blumen­feld hinter der Kanzlei evaku­ierte ich eine prall mit Körnern gefüllte übergroße Sonnen­blume zum Altar.

Ob der Herrgott diese Art Dank akzep­tiert? – ich hoffe es.

Über die Flasche Weizen­bier im Korb, natürlich alko­hol­frei, wird er viel­leicht schmunzeln.

Wird ER die nicht aufge­hängte, weil alt und verstaubte, Ernte­krone vermissen?

Viel­leicht die Gemeinde – ich nicht.

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(Ein Gast­bei­trag von Hans-Joachim Dorny, Freistatt)