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Freuet euch, GWD gewinnt endlich wieder!

"Unter dem Strich haben wir viel zu viele Fehler gemacht. Das müssen wir jetzt deutlich redu­zieren, sonst wird es schwer, Handball-Bundes­li­ga­spiele zu gewinnen." Diese oder ähnliche Worte haben wir in der Mindener KAMPA-Halle in jüngster Zeit des öfteren hören müssen, immer dann, wenn die heimische GWD-Mann­schaft nach Schluss­pfiff mit leeren Händen da stand. Dieses Mal kamen die Äuße­rungen aller­dings von Sebastian Hinze, dem Gäste­trainer des Bergi­schen HC.

Dieser vierte Advents­sonntag hatte aus grün-weißer Sicht eher ein wenig das Gefühl einer Wieder­auf­er­ste­hung. Nach dem Abpfiff der 60 Minuten des 18. Saison­spiels war ganz klar Erleich­te­rung zu spüren. Das positive: endlich herrschte mal wieder gute Laune beim heimi­schen Anhang nach Spielende. Ob Publikum, Verant­wort­liche oder Mann­schaft – kein GWDler verließ die Halle  mit hängendem Kopf.

Am Ende behielt Dankersen mit 26:23 die Oberhand gegen eine stärker einge­schätzte Mann­schaft aus dem Bergi­schen. Zwar traf man auch danach noch auf den Einen oder Anderen, der trotz der zwei Punkte nach dem Haar in der Suppe fahndete. Doch vergli­chen mit den vergan­genen Wochen gab es dieses Mal die berühmten zehn Minuten nicht, in der die Mann­schaft eine zusätz­liche Pause einlegte. Eine Auszeit, in der sie das Spiel trotz 50-minütiger guter Leistung quasi verschenkte.

Die Hoff­nungen der Gäste, auf grün-weiße Weih­nachts­männer mit zwei Punkten als Geschenk im Gepäck anzu­treffen, war zwei Tage vor dem Heiligen Abend daher nicht ganz unbe­gründet. Doch so sehr sie auch anrannten und sich bemühten, die Ostwest­falen versperrten der Solingen-Wuppertal-WG den Weg zum Gaben­tisch. Mehr noch, Minden erlaubte es dem Über­ra­schungs­team der Vorsaison nicht einmal in Führung zu gehen. Mental war das sicher­lich kein Nachteil. Dem Gegner gelang zwar drei Mal der Ausgleich, die jungen Akteure in Grün-Weiß wider­legten aber jeden Vorwurf, sie könnten nicht mit Druck umgehen.

Der Druck hätte vor dem Spiel nicht höher sein können. Waren die heimi­schen Hand­baller nach einer tristen Serie doch bis auf den dritt­letzten Rang abge­rutscht. Und wenn man sich jemand darauf berufen wollte, dass die beiden Teams auf Platz 17 und 18, sprich Lingen-Nordhorn und Ludwigs­hafen, sowieso kaum punkten, so dass ernsthaft gezittert wurde, der wurde am vergan­genen Donnerstag mal so richtig geweckt. Da besiegten die Eulen aus Rheinland-Pfalz doch tatsäch­lich keinen gerin­geren als den amtie­renden Meister aus Flensburg-Handewitt. Das böse Wort Abstieg wurde nun auch in Minden in den Mund genommen.

Wir hätten es wissen können, wenn nicht gar wissen müssen, wie das Spiel gegen den BHC ausgeht.  Vor dem Anpfiff teilte GWD-Geschäfts­führer Frank von Behren uns mit, es würde einen grün-weißen Sieg geben, davon sei er zu 100 Prozent überzeugt. Selten zuvor gab es der KAMPA-Halle eine solche glaskare Aussage, was den Spiel­aus­gang betrifft. Nun ist zu bezwei­feln, das Herr von Behren über eine Kris­tall­kugel verfügt, in der der Spiel­aus­gang zu sehen war. Es ist davon auszu­gehen, er habe die Augen der Aktiven leuchten sehen, wie man sie sonst nur von Kindern kurz vor der Besche­rung kennt.

Die Skeptiker, die auch nach Spiel­schluss nicht verstummen wollten, sollten wir dennoch nicht überhören. Dieser Sieg war jetzt erst einmal ein Sieg. Gut so, aber aktuell ist das nichts weiter. Der Termin­planer der Liqui Moly HBL hat ein Fest­tags­herz für Hand­ball­fans bewiesen, jedoch weniger für die Mann­schaften und zwei Spieltage in KW 52 angesetzt. Vor dem Jahres­fi­nale, dem Jahr­zehnt­fi­nale, und vor allem dem Finale der abriss­be­reiten KAMPA-Halle am kommenden Sonntag gegen Hannover-Burgdorf begehen die Männer den zweiten Weih­nachts­fei­ertag im fest­täg­li­chen grün-weißen Fest­tags­ge­wand in Flensburg.

Es versteht sich von selbst, dass sich jeder in und um Minden herum, und jeder, dessen Herz im GWD-Takt schlägt, vor dem Umzug einen gran­diosen Abschluss für 2019 in gewohntem Wohn­zimmer gegen "Die Recken" wünscht. Doch warum sollte sich das Punk­te­konto bis dahin nicht noch weiter auffüllen? Denn was Ludwigs­hafen kann…

In jedem Falle wünschen  wir dem Fan-Club Grün-Weiß, dem gesamten Vorstand, allen ehren­amt­li­chen, frei­wil­ligen und sonstigen Mitar­bei­tern, sowie der gesamten Mann­schaft ein schönes Weih­nachts­fest. Vor allem einen fröh­li­chen Ausklang der Feiertage.