Eigentlich haben sie es nur gut gemeint: Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesagrarministerin Julia Klöckner schnürten im Spätsommer 2019 ein Agrarpaket, mit dem sowohl dem Wohl der Landwirte als auch der wachsenden Natur ein Gefallen getan werden sollte. Die Bauern selbst sehen insbesondere in der Umschichtung der Agrarförderung zur Steigerung eines besseren Umweltschutzes wieder einmal "ein zur Kasse bitten" an der aus ihrer Sicht falschen Stelle.
Die Frage bleibt natürlich, ob sich mit diesem Agrarpaket Ökonomie und Ökologie vereinen lassen, so wie es unter anderem das Bündnis "Land schafft Verbindung" seit Jahren fordert. Diese sehen einen unzureichenden Insektenschutz, der zwar im Agrarpaket verankert ist, jedoch fehlen finanzielle Unterstützungen zur notwendigen Begrünung diverser Landflächen. Das Paket ist in seiner Gesamtheit der Grund, den die Krägen der Menschen vom Land platzen lies, und auf die Straße bringt. Das Bündnis "Land schafft Verbindung" veranstaltet seither regelmäßig Demonstrationen, unter anderem ausgerufen vom Mitorganisator Jan Geerken in Großstädten. Am vergangenen Freitag (17.1.2020), als unsere Redaktion zu Besuch auf der hanseBAU in der ÖVB-Arena war, merkte unser Team, dass es bei der Anreise in die Hansestadt schwierig werden könnte. Rund 2.000 Traktoren und etwa doppelt so viele Landwirte machten sich auf den Weg nach Bremen, um ihren Unmut zu teilen.
In Erinnerung bleiben wird diese Veranstaltung wohl vor allem wegen des stark erhöhten Verkehrsaufkommens in der Innenstadt. Zumindest haben es die Bauern und Landwirte auf diese Art und Weise geschafft, dass ihre Veranstaltung im Gedächtnis bleiben wird. Und mit etwas Glück auch ihre Forderungen.