Der CLUB100 ist ein temporärer Club, der im Veranstaltungszentrum Pier 2 im Bremer Stadtteil Häfen beheimatet ist. Der CLUB steht allen Livemusik-Spielstätten sowie VeranstalterInnen aus Bremen zur solidarischen Nutzung zur Verfügung. Bundesweit ist es der erste Club, der aus einem Kollektiv entstanden ist. Hier können zu jeder Zeit unter pandemiegerechten Bedingungen Konzerte und ähnliche Events veranstaltet werden. Alle für die professionelle Durchführung eines Konzertes oder einer anderen Live-Veranstaltung benötigten Gewerke werden hier unter dem Aspekt der Solidarität eingebunden – und finanziell unterstützt. Neben dem Live-Erlebnis vor Ort bietet der CLUB100 ebenfalls ein innovatives Streaming-Konzept an.
Finanziert wird der CLUB100 durch die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa des Landes Bremen sowie die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Mit dabei ist ein im November 2020 gestartetes Förderprogramm über 2,8 Millionen Euro, das die coronabedingten Einnahme-Ausfälle der Branche abmildern soll. Denn diese hat mit Umsatzrückgängen von bis zu 100 Prozent zu kämpfen. Musik‑, Comedy‑, Theater‑, Varieté- und andere Kulturveranstaltungen sollen durch dieses Förderprogramm ermöglicht werden, die sonst unter den derzeitigen Corona-Bedingungen wirtschaftlich nicht umsetzbar wären.
Mitte Januar 2021 gehen dann nach monatelanger, coronabedingter Konzertpause im Bremer CLUB100 die Lichter an. Hinter diesem Projekt stehen ClubbesitzerInnen, VeranstalterInnen und ein Medienunternehmen aus der Hansestadt, die ihr innovatives und solidarisches Konzept für Live- und Kulturveranstaltungen in den Räumlichkeiten des Pier 2, einer ehemaligen Lagerhalle, erfolgreich umsetzen. Die Basis dieses Konzepts ist ein ausgeklügelter Stufenplan, der auf alle pandemiebedingten Szenarien reagieren kann. Momentan können alle Konzerte des CLUB100 – nach dem Erwerb von Online-Tickets – in exklusiven Livestreams verfolgt werden. Durch die Produktion der Streams ist garantiert, dass die Events stattfinden können und alle beteiligten KünstlerInnen, VeranstalterInnen un TechnikerInnen im CLUB100 beschäftigt werden können. Seit dem Startschuss im Januar statteten schon über 10.000 Besucher dem CLUB einen virtuellen Besuch ab.
Gero Stubbe von Koopmann Concerts & Promotion, der gemeinsam mit Julia von Wild aus dem Vorstand des Clubverstärker Bremen e. V., Victor Frei von der Geschäftsstelle des Clubverstärker e.V. , dem Pier‑2-Betreiber und Hafensänger-Konzerte-Geschäftsführer Olli Brock und Christian Tipke von Sendefähig GmbH den CLUB100 ins Leben rief sagte:
"Es tut einfach allen Beteiligten unglaublich gut, zu wissen, dass eine Veranstaltung auch tatsächlich stattfindet und nicht zum x‑ten mal verschoben wird. Das ist Balsam für die Seele."
Insgesamt 19 verschiedene VeranstalterInnen veranstalten im Rahmen des CLUB100 bis Ende Mai 2021 die unterschiedlichsten Konzerte und Shows. Und dabei wechseln sich regional bekannte Bands oder Künstler, die normalerweise in kleinen Clubs vor vielleicht 100 Leuten spielen, mit überregional bekannten Acts wie Thees Uhlmann (am 3. Mai) oder Madsen (am 8. Mai) ab, die es gewohnt sind in ausverkauften Hallen zu spielen. Genau wie im richtigen Kultur- und Konzertleben der Hansestadt Bremen.
Verantwortlich für das Streaming der geplanten vierzig Shows ins World Wide Web ist die Produktionsfirma Sendefähig GmbH. Und Sendefähig-Geschäftsführer Christian Tipke hat in Sachen Zuschauerzuspruch nur Gutes zu berichten:
"Die Resonanz auf die Streams ist überwältigend. Wir sind total glücklich zu sehen, wie die Zuschauer die Konzerte annehmen und abfeiern. Viele machen richtig Party zu Hause auf der Couch und posten das dann in den Sozialen Medien. Schön, das wir mit dem Projekt KonzertliebhaberInnen einen Lichtblick und ein paar schöne Stunden selbst im Lockdown geben können! Viele der Bands sehen das Streaming im CLUB100 als Chance, das Genre Streaming neu zu denken und mit uns zusammen neue Formen, die im Netz sehr gut funktionieren, zu entwickeln."
Mittlerweile hat der CLUB100 auch deutschlandweit auf sich aufmerksam gemacht. So berichteten bereits die Tagesthemen, die Süddeutsche Zeitung, die F. A. Z., das Rolling Stone Magazin oder auch das Visions ausführlich über das Projekt an der Weser. Kristina Vogt, die Bremer Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, die das Projekt CLUB100 von Anfang an begleitet und auch unterstützt sagt dazu:
"Ich danke der Bremer Veranstaltungsszene und allen UnterstützerInnen, dass wir gemeinsam mit dem Projekt CLUB100 einen Weg gefunden haben, trotz der Corona-Pandemie Livemusik und kulturelle Veranstaltungen für viele Menschen in- und außerhalb Bremens zu ermöglichen. In dieser bremischen Vorreiterinnenrolle haben wir – meiner Meinung nach zurecht – viel Aufmerksamkeit erzeugt. Nicht nur bundesweit in den Medien, sondern auch in anderen Landesregierungen. Daher freue ich mich, den Weg mit Ihnen und Euch gemeinsam weiterzugehen. Die gemeinsame Verleihung des ZORA AWARD 2021 mit der Initiative #AlarmstufeRot hat mich darin bestätigt, dass Verwaltung, Politik und Initiativen gemeinsam zu guten Ergebnissen kommen können."
Julia von Wild vom Clubverstärker e. V. ergänzt dazu:
"Als Verband der Livemusikstätten und VeranstalterInnen in Bremen freuen wir uns besonders über das positive Feedback und große Interesse aus der Szene – weit über Bremen hinaus. Durch sein innovatives und solidarisches Konzept hat der CLUB100 bundesweit Modellcharakter. Wir brauchen dringend mehr Förderstrukturen für hybride Modelle wie diesen Ausfallfonds, um die Clubs über die Krise zu bringen und zukunftsfähig auszustellen."
Und auch beim Programm des CLUB100 hat sich noch etwas getan. So wird zum Beispiel Campino, bekannt als Frontmann der Düsseldorfer Band Die Toten Hosen, am 21. Mai sein Buch "Hope Street – Wie ich einmal englischer Meister wurde" mit einer Lesung vorstellen.
Dazu meint Olli Brock, seines Zeichens Betreiber des Pier 2 und Geschäftsführer der Hafensänger Konzerte:
"Es bestätigt uns natürlich in unserer Arbeit, wenn solche klangvollen Namen wie Campino, Madsen oder Olli Schulz sich bereit erklären, uns mit einem Auftritt im CLUB100 zu unterstützen. Und schon jetzt kann ich verraten: Da kommt noch was Spannendes dazu! Was uns nun zu unserem Glück noch fehlt, sind die ZuschauerInnen. Ich freue mich schon auf diesen Moment, wenn eine Band die Bühne betritt und die Leute vor der Bühne stehen jubeln, klatschen und Lärm machen. Selbst wenn es nur eine geringe Anzahl an BesucherInnen sein wird – dieser Moment wird uns allen eine mächtige Gänsehaut bereiten."
Wer jetzt Gefallen am Projekt CLUB100 gefunden hat und sich eines der noch kommenden Streaming-Konzerte – oder vielleicht auch Live-vor-Ort-Konzerte – anschauen möchte, um dabei endlich mal wieder abzurocken, der sollte unbedingt auf die Internetseite des CLUB100 surfen. Dort erfahrt ihr dann, was noch so geht, wieviel es kostet und erhaltet weitere Infos.
Text: CLUB100 und Stefan (Freistätter Online Zeitung)
Fotos: CLUB100, Künstler und Organisationen