gwd_titelbild

GWD lässt hoffen – und Punkte liegen

"Es waren am Ende drei Tore Unter­schied. Gefühlt waren es 1, 2 Treffer, die FRISCH Auf Göppingen am vergan­genen Sonnabend besser war." So argu­men­tierte es Frank Carstens in der abschlie­ßenden Pres­se­kon­fe­renz. Was viele der 1051 Zuschauer erhofft hatten, traf leider nicht ein. Das kleine Stroh­feuer, dass sich die GWD Minden noch am Mittwoch in Melsungen gezündet hatte, und sich erstmals mit 2 Punkten belohnte, pusteten die schwä­bi­schen Gäste am 11. Spieltag aus. Bei diesem gelun­genen Versuch, den die Göppinger am Ende mit einem 33:30-Sieg vergol­deten, bekam der Tabel­len­fünfte während der 60 Minuten durchaus Atemnot. Das soge­nannte Stroh­feuer wurde aus Gäste­sicht bekämpft, aber es loderte immer wieder auf.

Das ist das Positive, das alle Besucher der KAMPA-Halle mit in das triste Novem­ber­wetter nach Hause genommen haben. Natürlich, nach dem Triumph in Melsungen wird es nun auch Zeit für den ersten Heim­erfolg, aber alle waren sich einig, dass Dankersen leis­tungs­mäßig sich in die richtige Richtung bewegt. FRISCH Auf, die mit dem ehema­ligen Grün-Weißen Kevin Gulliksen nach Ostwest­falen gekommen sind, sind laut ihrem Trainer Hartmut Mayer­hoffer mit viel Respekt beim Schluss­licht ange­treten. Schließ­lich gilt es, dem Führungs­quar­tett Magdeburg, Berlin, Kiel und Flensburg auf den Fersen zu bleiben.

Carstens kriti­sierte nach dem Spiel lediglich die Anfangs­phase. Circa 8 Minuten benötigte Minden, um Göppingen paroli bieten zu können. Was bis dato sich für die Gäste wie in einem Selbst­be­die­nungs­laden anfühlte, wurde nun zu einem Duell auf Augenhöhe; die 13 Plätze Unter­schied exis­tierten nur noch auf dem Papier. Eine weitere Differenz war für einige Minuten vor dem Wechsel auch die Entschlos­sen­heit des Favoriten; bis zur Pause wuchs nach leicht­fer­tigem Umgang der Mindener mit Chancen auf 18:13 für Göppingen an. "Das können wir nicht aufholen", hieß es prompt bei der Pausen­wurst vor der KAMPA-Halle.

Letzten Endes trafen diese Äuße­rungen ein, jedoch bissen sich die Gastgeber in das Spiel zurück, und machten die Partie in der 2. Halbzeit wieder spannend. In den letzten 5 Minuten verkürzte die GWD den Abstand auf jeweils einen Treffer Unter­schied. Die Chancen auf eine Punk­te­tei­lung oder mehr waren vorhanden. Doch die von Trainer Carstens vermisste letzte Konse­quenz entschied schluss­end­lich über den Sieger des Nach­mit­tags. Der Mann, der wusste, wie man eine solche Partie gewinn­brin­gend bestreitet, stand aller­dings auf der Seite der Weiß-Blauen. Natio­nal­spieler Marcel Schiller war vom Wurfraum kaum fern­zu­halten, und netzte 10x ins Gehäuse des chan­cen­losen Malte Semisch ein.

Auch wenn die Punkte weiterhin fehlen – nach diesem Samstag nach­mittag sieht es beileibe nicht mehr so hoff­nungslos aus wie noch nach dem Duell gegen Lemgo. Die GWD Minden steht weiterhin am Tabel­len­ende, und es bedarf viel Phantasie, sich vorzu­stellen, wie im Spiel in Mannheim etwas Zählbares gelingen soll. Zu weiteren Träu­me­reien lädt das nächste Heimspiel am 25. November gegen den über­le­genen Tabel­len­führer aus Magdeburg ein. Es spricht aber nichts dagegen, das Niveau weiter zu steigern. Dann klappt es nicht nur mit erlö­senden Punkt­ge­winnen, sondern eventuell auch mit der Revanche im Pokal. Denn trotz der Liga­mi­sere ist die GWD dort unter den besten 16 Teams, und bestreitet am 15. Dezember ihr Achtel­fi­nal­spiel – gegen Göppingen.

 

Fotos & Text.: Hari