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GWD – Gut ist noch nicht gut genug

Liebe Leser, haben Sie schon einmal einen ausführ­li­chen Bummel durch Wetzlar gemacht? Die hessische Stadt mit ihren rund 50.000 Einwoh­nern verfügt über eine histo­ri­sche Altstadt und sehr viel Fach­werk­bauten. Alles schön einge­bettet in sehr viel Natur. Zum Flanieren bietet sich die heran­na­henden Weih­nachts­zeit an, aber vor allem der Frühling. Und nehmen Sie sich ruhig die Zeit, Sie kommen entspannt zurück. Diese Reise­emp­feh­lung, wenn auch mit anderen Worten, hat die Redaktion von niemanden gerin­geren bekommen als von Benjamin Matschke, dem Trainer des Handball-Bundes­li­ga­ver­eins HSG.

Sicher, wenn die Stadt schon so viel Ruhe verspricht, werden die Bewohner ihr übriges tun, eine entspre­chende Menta­lität zu haben. Das aller­dings kann man vom heimi­schen Erst­li­ga­teams nicht unbedingt sagen, wenn sie ihrer sport­li­chen Pflicht nachgehen. Obwohl das Team in der Tabelle selbst nicht gerade gut da steht, machen es die Mittel­hessen – von einer Ausnahme abgesehen – ihren Kontra­henten das Siegen nicht gerade leicht. Sprich, die Gegner haben keine Chance, sich zu entspannen wie der Tourist, der Wetzlar besucht.

Die eine Ausnahme; am 2. Spieltag hatte Wetzlar die Berliner Füchse zu Gast, und die Bundes­haupt­städter demon­tierte die Hessen ganz entspannt nach Belieben. Also, jene Füchse, die am Sonntag vor einer Woche in Minden ihre erste Punkt­spiel­nie­der­lage bezogen. Und die GWD gleich­zeitig über ihre ersten zwei Punkte jubeln ließ. Und gestern, da gastierte die HSG zu ihrem 12. Saison­spiel in der KAMPA-Halle. Und natürlich wieder die Spiel­weise auflegten, an der sich 10 weitere Teams bislang die Zähne ausge­bissen haben.

Man durfte mit den 1858 Zuschauern gespannt sein, wie der Füchse-Bezwinger mit der Kämp­fer­truppe aus Wetzlar zurecht­kommt. Um es kurz zu sagen, gut. Oder wie es unser Heim­verein selbst auf seiner Webseite schreibt "Besser, aber noch nicht gut genug". Mit anderen Worten – die GWD Minden unterlag am 12. Spieltag des HSG Wetzlar mit 26:29. Und die Über­schrift auf der Homepage der Ostwest­falen umschreibt es nicht besser. Vergli­chen mit den Partien vor dem Duell mit den Füchsen war es ein Kampf auf Augenhöhe. Aber für die Aufhol­jagd, um die Abstiegs­plätze zu verlassen, fehlen noch ein paar Körner.

Und insgesamt war es, wenn man die Tabelle begut­achtet, sogar wieder ein kleiner Rück­schritt, da der Rückstand zum rettenden Platz 16 auf 5 Punkte ange­wachsen ist. Zumal zu der Nieder­lage auch noch unter der Woche in Lemgo verloren wurde. Nicht nur in diesen beiden Partien, auch noch im anste­henden Programm mit den Spielen in Göppingen, gegen Hamm-Westfalen, in Stuttgart und gegen Leipzig sollte mit den Kontra­henten um den Klas­sen­er­halt auch etwas unter dem Strich heraus­kommen. Das Dankersen dazu in der Lage ist, bewies ja das Duell mit dem Tabel­len­führer. Und vieles war auch gegen Wetzlar zu sehen.

Dabei versucht der Verein im Hinter­grund vieles, um die Zukunft auf bessere Zeiten einzu­stellen. So gab es auf dem Feld mit Doruk Pehlivan ein bekanntes Gesicht wieder zu sehen. Wie bei seiner ersten Verpflich­tung ist der aus Ankara stammende Spieler auch diese Mal eine Ausleihe aus Polen. Und getreu seiner Tradition setzt der Verein auch weiterhin auf den Nachwuchs, wie der erneute Einsatz des 21jährigen Timo Stoyke beweist. Bei all den aktuellen Verpflich­tungen muss daraus nun in der Schnelle ein Team werden, damit spätes­tens nach Weih­nachten nicht nur Illu­sionen für 2023 übrigbleiben.

 

Fotos & Text.: Thomas Müller-Risse & Hari Januschke