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Wachsende Spaltung ist sozialer Sprengstoff!“

Die Landes­ar­muts­kon­fe­renz Nieder­sachsen hat eine Pres­se­mit­tei­lung zu den Auswir­kungen der Corona-Pandemie speziell für arme Menschen in Deutsch­land veröf­fent­licht, die wir hier zitieren dürfen:
(Hervor­he­bungen und Links von unserer Redaktion)



Pres­se­mit­tei­lung vom 17.01.2022

Landes­ar­muts­kon­fe­renz: Wachsende Spaltung
zwischen Arm und Reich ist sozialer Sprengstoff!

Corona verschärft laut dem aktuellen Oxfam-Bericht die Ungleich­heit zwischen Arm und Reich, weltweit und in Deutschland.

Auch in Deutsch­land hat die Konzen­tra­tion der Vermögen weiter zuge­nommen. Die ständig wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich ist aus Sicht der Landes­ar­muts­kon­fe­renz LAK Nieder­sachsen sozialer Sprengstoff.

Die LAK fordert: Für die Bundes­re­gie­rung muss der soziale Ausgleich eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre sein.

Klaus-Dieter Gleitze, LAK-Geschäftsführer
Klaus-Dieter Gleitze,
LAK-Geschäfts­führer

Klaus-Dieter Gleitze, Geschäfts­führer der LAK Nieder­sachsen, stellt fest:

Die zehn reichsten Personen in Deutsch­land haben laut Oxfam ihr Vermögen während der Corona-Krise von 144 Milli­arden Dollar auf etwa 256 Milli­arden gestei­gert. Das ist ein Anstieg in zwei Jahren um circa 78 Prozent.

Dieses Vermögen entspricht dem von 33 Millionen Deutschen, den ärmsten 40 Prozent.

Die Armuts­quote erreichte dagegen in der Pandemie laut Oxfam einen Höchst­stand mit 16,1 Prozent, über 13 Millionen Menschen. Die Bundes­re­gie­rung holte während der Pandemie die sprich­wört­liche Bazooka heraus und stellte zig Milli­arden zur Stützung der Wirt­schaft zur Verfügung.

Davon profi­tierten – neben Besit­ze­rinnen von Normal­ar­beits­plätzen, die dadurch erhalten blieben – vor allem Konzerne und Aktienbesitzer.

Für Arme blieben Peanuts:

  • Einmalig 150 Euro Hartz-IV-Zuschlag
  • Ein geplanter Heiz­kos­ten­zu­schlag von 135 Euro für Wohngeldempfän­ge­rinnen
  • Und zynische 0,7 Prozent mehr Hartz-IV und Grund­si­che­rung ab 01.01.2022

… und das bei stei­genden Infla­ti­ons­raten von derzeit bis zu 5 Prozent.

Ein derar­tiges Vorgehen sorgt für sozialen Spreng­stoff, Arme fühlen sich abgehängt, nicht wahr­ge­nommen, gehen aus Frus­tra­tion und Resi­gna­tion auf Distanz zu Staat und Gesellschaft.

Die Wahl­be­tei­li­gung in sozialen Brenn­punkten spricht eine deutliche Sprache. Dieses staat­liche Agieren ist auch ökono­misch kontra­pro­duktiv. Jeder dringend notwen­dige Cent mehr für Arme fließt direkt in den Konsum und ist ein regel­rechtes Wirt­schafts­för­de­rungs­pro­gramm, während die zusätz­li­chen Milli­arden für die Milli­ar­däre lediglich poten­ti­elle Speku­la­ti­ons­blasen auf dem Immo­bi­lien- und Anla­ge­sektor befeuern.

Wir brauchen endlich eine gerech­tere Steu­er­po­litik, um die wachsende Spaltung unserer Gesell­schaft nach­haltig zu bekämpfen: Mehr Steuern für Super­reiche, die in Bildung, Infra­struktur, sozialen Wohnungsbau und eine sozial gerechte Klima­po­litik inves­tiert werden.

Die Landes­ar­muts­kon­fe­renz Nieder­sachsen fordert unter anderem:

  • Die Schlie­ßung von Steu­er­oasen und Steuerschlupflöchern
  • Die Wieder­ein­füh­rung einer Vermögenssteuer
  • Eine Erhöhung der Regel­sätze für Hartz-IV und Grund­si­che­rung auf 600 Euro
  • Corona-Einmal­zah­lung von 1.000 Euro für Arme

Wir brauchen einen starken und ausrei­chend finan­zierten Staat, in dem die Reichen einen ange­mes­senen Anteil übernehmen.



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LAK-Pres­se­mit­tei­lung – Januar 2022

Die Landes­ar­muts­kon­fe­renz (LAK) Niedersachsen

Die LAK Nieder­sachsen wurde 1995 gegründet als Zusam­men­schluss von Verbänden, Gewerk­schaften und Initiativen.

Mehr Infor­ma­tionen unter: www.Landesarmutskonferenz-Niedersachsen.de

Geschäfts­führer der LAK Nieder­sachsen Klaus-Dieter Gleitze – E‑Mail: gleitzek (at) gmx.de