G12P_titelbild

GERMANY 12 POINTS – Die Pressekonferenz

Alles neu macht der Mai. Und da es seit Jahr­zehnten eine schöne kultu­relle Tradition im Wonne­monat gibt, stimmt diese Weisheit erst recht. Jedes Jahr verwan­deln Europas Musikfans unseren Kontinent zu einem gemein­schaft­li­chen Wohn­zimmer, um landes­ei­gene Musik anzu­bieten, und sich mit Klängen anderer Nationen vertraut zu machen. Die European Broad­cas­ting Union (EBU) veran­staltet seit 1956 den Euro­vi­sion Song Contest. Für über 100 Millionen Menschen steht das Datum seit Jahren genauso im Kalender wie die fest­ge­legten Feiertage.

Und sie spielen mitein­ander. Neben all den Partys und Feiern, die sich von Island bis Aser­bai­dschan, von Belgien bis nach Rumänien oder von Groß­briatnnien bis nach Nord­ma­ze­do­nien erstre­cken, haben viele auch den Ehrgeiz, bei der gemein­samen Abstim­mung eine schöne Portion vom Punk­te­ku­chen abzu­be­kommen. Deutsch­lands ESC-Fans sehen dabei seit 2013 – abgesehen von 2018 – wie zögerlich die Wertungen für heimi­sches Liedgut sich während der Abstim­mung zusammen addieren.

Nach zuletzt zwei vorletzten Plätzen und zweimal Zero Points vom Tele­vo­ting haben die Verant­wort­li­chen des Nord­deut­schen Rundfunks (NDR) das Prozedere zur Ermitt­lung des deutschen Starters für die dies­jäh­rige Ausgabe in Turin neu gestaltet. Zum einen – es wird wieder eine öffent­liche Vorent­schei­dung geben. Am 4. März treten in Berlin sechs Acts mit ihren Beiträgen an, und kämpfen somit um die Teilnahme an der größten Musikshow der Welt. Als deutscher Teil­nehmer ist dem Gewinner der Show die Final­teil­nahme am 14. Mai in Turin gewährleistet.

Am Donnerstag veran­stal­tete der Nord­deut­sche Rundfunk eine digitale Pres­se­kon­fe­renz, an der auch wir beteiligt waren. Bei dieser PK in Hamburg wurden zum einen die sechs Teil­nehmer vorge­stellt, deren Songs gab es zur Première in einem Videoclip zu Sehen und natürlich zu Hören. Doch vor der Kür setzte der NDR die Pflicht, und so begrüßte die TV-Mode­ra­torin Alina Stiegler zunächst die Haupt­ver­ant­wort­li­chen des dies­jäh­rigen Auswahl­ver­fah­rens. NDR-Programm­di­rektor Frank Beckmann, der neue ESC-Teamchef Andreas Gerling sowie Thorsten Engel, der Programm­chef von NDR 2 erläu­terten in Gesprä­chen mit Frau Stiegler die Modalitäten.

Beckmann betonte zunächst, eine der wich­tigsten Neue­rungen bestehe darin, dass das Auswahl­ver­fahren für das Publikum wieder trans­pa­rent ist. Alle sollen wissen, wie national vorge­gangen wird, und wie letzt­end­lich der deutsche Beitrag ermittelt wird. Zusätz­lich wurde orga­ni­siert, dass so ziemlich die gesamte ARD mit ihren TV- und Radio­an­bie­tern am Vorent­scheid beteiligt sind. Die TV-Show wird am 4. März in allen dritten Programmen sowie auf dem ARD-Sender One über­tragen. Gerling hingegen freut sich auf den ersten deutschen ESC-Tag, den das Erste an diesem Tag veran­staltet. Die sechs Kandi­daten werden in sämt­li­chen ARD-Radio­sen­dern präsen­tiert, auch im Programm der ARD wird stets auf die Show hingewiesen.

Thorsten Engel hingegen hat die Koor­di­nie­rung zwischen den Radio­sen­dern orga­nie­siert. Auf den Popwellen der ARD laufen von nun an bis zum Finaltag sämtliche Wett­be­werbs­bei­träge gleich­mäßig und gleich­be­rech­tigt in allen Regionen der Republik. Ab dem 28. Februar beginnt zusätz­lich ein Online-Voting; das Resultat fließt in das Ergebnis ebenso mit ein wie das Tele­vo­ting, dass während der TV-Show läuft, so erklärte es später die Dele­ga­ti­ons­lei­terin Alexandra Wolfslast, die anschlie­ßend ebenfalls zu Gast bei der TV-Show war.

Nach den ersten notwen­digen Gesprä­chen begann das, um das es beim ESC eigent­lich wirklich gehen sollte, um die Musik. Der Reihe nach kamen die Künstler zum Gespräch mit Alina Stiegler, außerdem wurde der jeweilige Wett­be­werbs­bei­trag in einem Video­mit­schnitt präsen­tiert. Nachdem tagelang auf den unter­schied­lichsten Foren über even­tu­elle Kandi­daten speku­liert wurde, wurde es nun endgültig. Die sechs Kandi­daten sind:

"Alive" – Eros Atomus

"Anxiety" – Felicia Lu

"I Swear To God" – Maël & Jonas

"Soap" – Emily Roberts

"Hallo Welt" – Nico Suave feat. Team Liebe

Die Damen und Herren des Auswahl­ver­fah­rens haben ihre Arbeit getan. Nun liegt es zunächst an den Radio­hö­rern, die bereits ab dem 28. Februar abstimmen dürfen. Deren Voting, sowie das Voting der TV-Zuschauer am 4. März, dem großen ESC-Tag der ARD, zusam­men­ad­diert, ergeben ein Endergebnis. Und eine Fahrkarte als Preis. Für den Abend in Berlin wünschen wir allen Kandi­daten das Aller­beste. Und für den Sieger des Abend – 12Points in Turin.

 

Fotos.: ARD Foto Redaktion / Text.: Hari