Tag der Pressefreiheit Titel

Welttag der Pres­se­frei­heit – 3. Mai

Seit 1994 wird jährlich am 3. Mai auf Verlet­zungen der Pres­se­frei­heit sowie auf die grund­le­gende Bedeutung freier Bericht­erstat­tung für die Existenz von Demo­kra­tien aufmerksam gemacht.

Initiiert von der UNESCO

Der Welttag der Pres­se­frei­heit wurde von der UNESCO, der UNO-Orga­ni­sa­tion für Bildung, Wissen­schaft und Kultur, initiiert. Am 20. Dezember 1993 erklärte die UN-Gene­ral­ver­samm­lung, auf Vorschlag der UNESCO, den 3. Mai dann zum Welttag der Pres­se­frei­heit.

Basis für die Entste­hung des Akti­ons­tages ist die am 3. Mai 1991 auf einem UNO/U­NESCO-Seminar zur Förderung einer unab­hän­gigen und plura­lis­ti­schen Presse in Windhoek,  der Haupt­stadt des südafri­ka­ni­schen Staates Namibia, verab­schie­deten "Dekla­ra­tion von Windhoek". Die zentrale Aussage dieser Dekla­ra­tion ist, dass freie, plura­lis­ti­sche und unab­hän­gige Medien ein äußerst wichtiges Merkmal demo­kra­ti­scher Gesell­schaften sind.

Das Jahr 2004 war ein besonders unheil­volles für die Sache der Presse- und Meinungsfreiheit

Reporter ohne Grenzen und andere Orga­ni­sa­tionen nutzen den Welttag der Pres­se­frei­heit, um auf Willkür- und Gewalt­maß­nahmen wie beispiels­weise die Inhaf­tie­rung oder Tötung von Jour­na­listen hinzu­weisen. Laut der am 3. Mai 2005 von Reporter ohne Grenzen in Genf veröf­fent­lichten Jahres­bi­lanz war das Jahr 2004 ein besonders unheil­volles für die Sache der Presse- und Meinungs­frei­heit: So starben im Irak 19 Jour­na­listen und 15 wurden als Geisel genommen.

Ebenso verloren bereits in den ersten vier Monaten des Folge­jahres 22 Jour­na­listen ihr leben, davon neun im Irak.

Am Stichtag 1. Januar 2005 waren außerdem 107 Medi­en­schaf­fende in Haft, davon 26 allein in der Volks­re­pu­blik China und 22 in Kuba.

Guillermo Cano World Press Freedom Prize

Die UNESCO verleiht seit 1997 am Welttag der Pres­se­frei­heit den "Guillermo Cano World Press Freedom Prize". Namens­geber dieses Preises ist der am 17. Dezember 1986 vor dem Gebäude der Zeitung El Spectator, deren Heraus­geber er war, in der kolum­bia­ni­schen Haupt­stadt Bogotá ermordete Jour­na­list Guillermo Cano.

Wer den Preis erhält, entscheidet eine unab­hän­gige Jury aus 14 profes­sio­nellen Jour­na­listen. Vorschläge für zu ehrende Persön­lich­keiten sind durch regionale oder inter­na­tional arbei­tende nicht­staat­liche Orga­ni­sa­tionen aus dem Bereich freier Bericht­erstat­tung sowie von Seiten der UNESCO-Mitglieds­staaten erwünscht.

Rangliste der Pressefreiheit

Die Pres­se­frei­heit wird in beinahe allen Staaten der Welt durch die "Rangliste der Pres­se­frei­heit" bewertet, die jährlich durch die nicht­staat­liche Orga­ni­sa­tion Reporter ohne Grenzen auf der Grundlage von Frage­bögen erstellt wird. Diese Frage­bögen werden weltweit von Reporter ohne Grenzen an deren Part­ner­or­ga­ni­sa­tionen, das aus Korre­spon­denten bestehende Netzwerk der Orga­ni­sa­tion sowie an Jour­na­listen, Forscher, Juristen und Menschen­rechtler verteilt.

Nach­ge­fragt wird unter anderem, ob Jour­na­listen illegal fest­ge­nommen, körper­lich miss­han­delt, entführt wurden oder aufgrund von Einschüch­te­rungen oder Bedro­hungen aus dem Land geflüchtet sind. Deswei­teren werden Fragen behandelt, ob der Staat ein Fernseh‑, Radio‑, Print­me­dien- oder Inter­net­dienst­mo­nopol hat und inwieweit er diese Medien überwacht und zensiert.

Freedom of the Press

Neben der "Rangliste der Pres­se­frei­heit" der Reporter ohne Grenzen, gibt es noch "Freedom of the Press", ein Bericht der das Ausmaß der Pres­se­frei­heit und die edito­ri­elle Unab­hän­gig­keit der Presse in Ländern und umstrit­tenen Gebieten der Welt misst. Heraus­ge­geben wird "Freedom of the Press" von der ebenfalls nicht­staat­li­chen Orga­ni­sa­tion Freedom House in Washington D.C., deren Ziel es ist, liberale Demo­kra­tien weltweit zu fördern.

Eine Liste mit während ihrer Berufs­aus­übung getöteter Jour­na­listen findet man unter anderem bei Wikipedia.

 

Text: Stefan / Wikipedia

Fotos: (1) welcher-tag-ist-heute.org / (2) Deutscher Jour­na­listen-Verband / (3) Bundes­zen­trale für poli­ti­sche Bildung / (4) Biblio­théque Muni­ci­pale de Lyon / (5) Reporter ohne Grenzen / (6) Wikipedia / (7) UNESCO / (8) Twitter – Martin Hoffmann / (9) Freedom House