Bramburg Titel

Bergfried der Burgruine Bramburg im Bramwald ist wieder sicher

Ganz ohne Strom und Wasser

Am Donnerstag, den 5. Mai 2022 um 16.30 Uhr wird der fertig restau­rierte Bergfried der ehema­ligen Bramburg in Hanno­versch Münden-Hemeln der Öffent­lich­keit vorgestellt.

Viele der an den Vorbe­rei­tungs- und Bauphasen seit 2008 Betei­ligten, ohne deren Unter­stüt­zung das Projekt nicht fertig­ge­stellt worden wäre, geben sich dabei ein Stell­dichein. Die Deutsche Stiftung Denk­mal­schutz (DSD) unter­stützte dank zahl­rei­cher Spenden sowie der Erträge der Lotterie Glücks­Spi­rale die Mauer­werks­sa­nie­rung der Bramburg seit 2012.

Die Burgruine gehört zu den über 470 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treu­hand­stif­tungen sowie der Mittel der Glücks­Spi­rale, der Renten­lot­terie von Lotto, bisher allein in Nieder­sachsen fördern konnte.

Die erstmals 1222 erwähnte Burg­an­lage Bramburg war ursprüng­lich im Besitz der Abtei Corvey. 1245 wurde sie an den Erzbi­schof von Mainz (Siegfried III. von Eppstein / Anm. der Redaktion) verkauft und ging dann 1279 mit dem umge­benden Bramwald in welfi­schen Besitz über. Die Herren von Stock­hausen erhielten die Anlage als Dienst­lehen und bauten sie zu einer Grenz­be­fes­ti­gung aus, zogen dann aber vor, als Raub­ritter von Raubzügen zu leben und wurden 1452 von vier west­fä­li­schen Städten der „unrechten Fehde­füh­rung“ angeklagt. 1458 entschloss sich der Landgraf von Thüringen und Herzog von Sachsen (Wilhelm III. "der Tapfere" / Anm. der Redaktion) zu einer Straf­ex­pe­di­tion und zerstörte die Burg. Nach ihrem Wieder­aufbau diente sie noch bis Mitte des 16. Jahr­hun­derts als Wohn­an­lage, danach verfiel sie.

Die Burgruine liegt fernab von Strom und Wasser und 25 Meter von einem befahr­baren Forstweg entfernt. Alles Gerüst muss für die Sanierung des Mauer­werks über einen schmalen Tram­pel­pfad getragen werden. Pflege und Erhalt sind daher für die Eigen­tümer eine große finan­zi­elle Herausforderung.

Zum Objekt:

Die Burg liegt auf einem steil zur Weser hin abfal­lenden, 463 Meter hohen Bergsporn des Bramwaldes auf rund 210 Metern Höhe. Die Gesamt­an­lage erstreckte sich über eine Fläche von 30 mal 80 Metern. Zur Bergseite wurde sie durch einen ehemals rund acht Meter tiefen Trocken­graben geschützt. Dieser ist mit Teilen des 21 Meter hohen rotsand­stei­nernen Berg­frieds und der südöst­li­chen Außen­mauer noch zu sehen. Erhalten sind beim Turm noch eine Treppe und zwei kreuz­ge­wölbte Geschosse. Zahl­reiche weitere Relikte finden sich innerhalb der Anlage. Der hohe Rundturm ist gegen unrecht­mä­ßigen Zugang gesichert. Ein Zugang ist zwar offen, aber nur über eine lange Leiter zu erreichen. In der ersten 2012 von der DSD geför­derten Maßnahme wurden die Mauer­kronen gesichert und ein Schutz­dach angebracht.

 

Text: Pres­se­mel­dung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Fotos: Beitrags­bild und (3) pages.et4.de / (1) Wikipedia, Axel Hindemith / (2) Chrismon – Das evan­ge­li­sche Magazin / (4) Deutsche Stiftung Denk­mal­schutz, Bolz