LAK.de - Boxkampf: KO für die Armut!

LAK Nieder­sachsen:
KO für die Armut!

Die Landes­ar­muts­kon­fe­renz (LAK) Nieder­sachsen hat eine Pres­se­mit­tei­lung heraus­ge­geben, in der sie den Nieder­säch­si­schen Landtag auffor­dert, mit wirksamer Armuts­be­kämp­fung die sozialen Krisen abzu­wenden – denn Inflation, akuter Wohnungs­mangel und Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit machen vielen Menschen mit geringem Einkommen große Probleme:


Pres­se­mit­tei­lung
der Landes­ar­muts­kon­fe­renz Nieder­sachsen:

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Landes­ar­muts­kon­fe­renz:
KO für die Armut!

14.06.2023, Hannover

Aktion:

Am 20. Juni, 12 – 14 Uhr, wird die Landes­ar­muts­kon­fe­renz Nieder­sachsen
einen Boxkampf vor dem Landtag am Hannah-Arendt-Platz inszenieren.

In der einen Ecke des Rings werden die sozialen Krisen der heutigen Zeit (die Inflation, der akute Wohnungs­mangel und die Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit) stehen.

In der anderen Ecke befindet sich die Politik, Politiker*innen der Koalition sind dazu eingeladen.

Die Botschaft:

Die Politik kann die soziale Krise nur abwenden, wenn sie die im Koali­ti­ons­ver­trag verein­barten Maßnahmen zur Armuts­be­kämp­fung umsetzt und den Preis­druck auf arme Menschen reduziert.

Falls sie dies nicht tut, wird die Armut weiter steigen und immer mehr Menschen werden in Ihrer Existenz und sozialen Teilhabe akut gefährdet sein.

 

Lars Nigge­meyer, Sprecher der Landes­ar­muts­kon­fe­renz, fordert bezahl­bares Wohnen und eine aktivere Arbeits­markt­po­litik in Nieder­sachsen:

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Aktion Mietenstopp -Hand-Icon

Wir fordern von der Landes­po­litik, dass sie den sozialen Wohnungsbau fördert. Menschen mit einem geringen Einkommen müssen sich ein Leben in der Stadt leisten können.

Es muss zusätz­li­cher, bezahl­barer Wohnraum in öffent­li­cher Hand geschaffen werden. Hierfür braucht es eine Landes­woh­nungs­bau­ge­sell­schaft.
Finan­ziert über einen vom Land aufge­setzten Inves­ti­ti­ons­fond.

Zudem muss sicher­ge­stellt werden, dass Wohnungs­lose dauerhaft eine eigene Wohnung bekommen u. a. durch mehr Projekte nach dem Housing-First-Konzept.

 

Als Folge der multiplen Krisen der letzten Jahre verzeichnen wir seit der Corona-Krise wieder einen starken Anstieg von Langzeitarbeitslosigkeit.

Die Landes­re­gie­rung muss durch eine aktivere Arbeits­markt­po­litik Perspek­tiven für Lang­zeit­ar­beits­lose schaffen.

Dafür braucht es mehr Weiter­bil­dung und einen öffent­li­chen Beschäf­ti­gungs­sektor mit guten Arbeits­be­din­gungen für Lang­zeit­ar­beits­lose in Nieder­sachsen.“

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Im Zuge der Inflation muss der Staat gezielt dem Preis­druck auf arme Menschen entgegenwirken.

Dabei kann auf Landes­ebene die Wieder­ein­füh­rung des 9‑Euro-Tickets für Menschen mit niedrigem Einkommen eine echte Entlas­tung sein.

[ sagt Lars Nigge­meyer abschlie­ßend dazu. ]

Holzwürfel MWST

Preis­treiber der Inflation sind weiterhin die Lebensmittel.

Bei Schnitt­käse und Jogurt z. Bsp. liegen die Preis­auf­schläge bei 30 Prozent und mehr.

Einkom­mens­schwache Menschen sind bei diesen Preisen in ihrer Existenz bedroht, was durch den negativen Rekord an Tafelbesucher*innen im ganzen Land deutlich wird.

Der Staat muss die Mehr­wert­steuer abschaffen, damit Lebens­mittel bezahlbar bleiben.

 

Die Landes­ar­muts­kon­fe­renz fordert deshalb

  • Die Gründung einer Landeswohnungsbaugesellschaft
  • Den Bestand an Sozi­al­woh­nungen in Nieder­sachsen dauerhaft
    um 100 000 Wohn­ein­heiten anzuheben.
  • Die Einrich­tung eines sozialen Arbeits­marktes für Langzeitarbeitslose
  • Eine stärkere Erbschafts- und Vermö­gens­steuer
    – ab einem Vermögen von 10 Millionen Euro
  • Wieder­ein­füh­rung des 9‑Euro-Tickets
  • Abschaf­fung der Mehr­wert­steuer auf Lebensmittel

Info

Die Landes­ar­muts­kon­fe­renz LAK Nieder­sachsen wurde 1995 gegründet.
Sie ist ein Zusam­men­schluss von Verbänden, Gewerk­schaften und Initiativen.

Mit der Bitte um Bericht­erstat­tung und freund­li­chen Grüßen

Landes­ar­muts­kon­fe­renz LAK Nieder­sachsen
Lars Nigge­meyer – Sprecher der LAK Nieder­sa­chen
Kontakt: lars.niggemeyer (at) dgb.de | Tel: 0511–12601-38


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Anmerkung der Redaktion

Hervor­he­bungen und Forma­tie­rung wurde von unserer Redaktion etwas angepasst.

Wir unter­stützen die obigen Forde­rungen der Landes­ar­muts­kon­fe­renz Nieder­sachsen.

Zusätz­lich sehen wir die aktuelle Berech­nung der Regel­sätze als Basis des Bürger­geldes (das wohl ehrlicher „HARTZ V“ genannt werden sollte – eben ein „HARTZ IV“ mit mangel­haftem Infla­ti­ons­aus­gleich) sehr kritisch.

Und wir stellen uns die Frage:

Wann wird das Verfahren zur Berech­nung der Regel­sätze endlich „armuts­si­cher“ gemacht? – aktuell ist es offenbar die Basis, um immer mehr Bürger:innen in die Armut zu treiben.

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LAK Nieder­sachsen – für arme Menschen beängs­ti­gende Infla­ti­ons­rate in den 2020-ern