Die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V. war zu Gast in der Technischen Hochschule Nürnberg, um auf der wissenschaftlichen Konferenz WoloKon 241) mit Forschenden und Expert:innen in eigener Sache (zur bundesdeutschen Wohnungsnot) zu diskutieren.
Beim Frühstück entdeckten sie eine obdachlose Frau mit ihrem Hab und Gut auf der Bank des Willi-Brandt-Platzes vor dem Hotel sitzen. Sie luden die Frau ein, auf Kosten der Selbstvertretung ein paar Tage im Hotel zu verbringen. So eine Einladung ist für die Selbstvertretung durch Spendenmittel möglich.
Die Frau nahm die Einladung an. Sie musste in der Zeit keine Sorge haben, dass ihr ihre Sachen gestohlen oder weggeworfen wurden, sie musste sich nicht vor Übergriffen schützen, die Kälte ertragen und vor dem Regen Zuflucht suchen. Stattdessen konnte sie aus- und durchschlafen, brauchte nur ein paar Schritte, um eine Toilette aufzusuchen, konnte sich duschen, mit warmen Wasser den Mund nach dem Zähneputzen ausspülen und morgens erwartete sie ein Frühstück.
Die Welt wurde dadurch nicht gerechter, die Lebenslage der Frau änderte sich nicht. Aber sie konnte ein paar Tage ausruhen, Urlaub von der Straße machen.
1) WoloKon 24:
FRAGILE BEHAUSUNGEN
PREKÄRES WOHNEN & WOHNUNGSLOSIGKEIT IN ZEITEN MULTIPLER KRISEN
