Das acht­zehnte Türchen
(„Die!!! Weih­nachts­feier“ in Hannover)

Besuch bei „Die!!! Weih­nachts­feier“ für Obdach­lose in Hannover

Am Sonntag waren wir zur nun schon sechsten Weih­nachts­feier für Obdach­lose in Hannovers Congress Centrum einge­laden. Es wurde ein abwechs­lungs­rei­ches Programm für Erwach­sene und Kinder, mit vielen Bands und Promi­nenten geboten und es gab neben einem leckeren Weih­nachts­essen auch noch Geschenke für Mensch und Hund. Daneben konnte die angren­zende Klei­der­kammer besucht werden, deren Angebot sich wirklich sehen lassen konnte, oder man konnte sich von Expert*Innen die Haare schneiden lassen. Rund­um­be­treuung für Mensch, Kind und Hund eben.

Um 15:00 Uhr begann die Begrü­ßungs­ver­an­stal­tung im großen Saal. Kurz darauf wurde das Weih­nachts­menü eröffnet, dass mit Unter­stüt­zung vieler bekannter Persön­lich­keiten wie z. Bsp. Lilo Wanders, Christof Stein-Schneider von Fury in the Slaugh­ter­house, Ecki Stieg, der zusammen mit Liza Tzschirner auch später mode­rierte, und vielen anderen Promi­nenten und Frei­wil­ligen serviert wurde. Insgesamt 650 Erwach­sene und 350 Kinder wurden von 220 ehren­amt­li­chen Helfern an diesem Nach­mittag umsorgt.

Zum Essen wurde geschmorte Enten­keule mit Oran­gen­sauce, Kartof­fel­klößen und Apfel­rot­kohl gereicht. Einen Bratapfel mit Vanil­le­sauce gab es anschlie­ßend als Nachtisch.

Während des Essens spielten Die fabel­haften Mendo­cinos Schla­ger­musik von den 50-gern bis zu den 80-ger Jahren. Nicht zu laut, sehr sympa­thisch und sehr profes­sio­nell machten sie das. Und bei Hits wie „Zwei kleine Italiener“ oder „Schuld war nur der Bossanova“ ließ es sich trefflich speisen.

Bei der Anmo­de­ra­tion des Unter­hal­tungs­teils durch Ecki Stieg und Liza Tschirner kam es tatsäch­lich zu einem öffent­li­chen Heirats­ver­spre­chen zweier Gäste. Sehr roman­tisch. Doch. Und wie man sieht, über­rascht das auch den Fotografen.

Gegen 16:00 Uhr begann dann das hoch­ka­rätig besetzte Musik­pro­gramm mit Frl. Menke (ja, das ist die mit den hohen Bergen), der Band Shanaya – die syrische und deutsche Songs spielte, etwas, dass die Sängerin Ayda selbst Mig-Pop nennt – und zum Schluss noch Christof Stein-Schneider von Fury in the Slaugh­ter­house, den Schirm­herren der Veran­stal­tung, der alleine mit Akus­tik­gi­tarre auftrat und ein paar sehr launige Lieder von sich gab, die allen sehr viel Spaß machten. Dazu dann noch eine wirklich anrüh­rende Version von Hannes Waders „Heute hier, morgen dort“, eine perfekte Liedauswahl.

Ab 18:00 Uhr konnte sich jeder noch eine Tüte mit Geschenken abholen und im großen Saal gab es noch eine Tombola bei der die Nummern der Eintritts­bänd­chen gezogen wurden. Hier wurden auch noch einmal viele Preise, die von den zahl­rei­chen Sponsoren gespendet wurden, an die Gäste vergeben.

Wir haben diese gelungene Weih­nachts­feier gerne verfolgt und denken, dass wir im Namen aller Gäste ein herz­li­ches Danke­schön an alle Künstler, das Orga­ni­sa­tions- und das Küchen­team und alle anderen Helfer richten können. Ohne Euren Einsatz wäre diese schöne Veran­stal­tung nicht möglich gewesen, die benach­tei­ligten Menschen die Möglich­keit gab, ein wenig Wärme mit nach Hause zu nehmen.

Das wäre ein schöner Schluss­satz gewesen, aber als wir das Gelände verließen um zurück nach Freistatt zu fahren, fuhren wir an einigen Gästen vorbei, von denen wir wussten, dass sie sich auch heute wieder einen Schlaf­platz irgendwo in der Stadt suchen müssen, weil sie eben so etwas wie ein Zuhause nicht haben. Und es wurde uns klar, dass so eine Feier, so schön sie auch war, eben nicht mehr ist als ein Tropfen auf einen sehr kalten Stein.