Handball-Bundesliga, die Saison 2017/2018. Am 18. März stand das GWD-Spiel Nummer 25 an. Um es vorweg zu sagen – die Luft war raus. Und zwar bereits zwei Stunden vor der Partie in der KAMPA-Halle. Sozialarbeiter Wolfgang Bluhm und 8 Bewohner aus Freistatt bemerkten vor der Abfahrt vor dem Haus Bodelschwingh, das sie mit dem ursprünglichen Fahrzeug nicht sehr weit gekommen wären. Kurz, der Shuttle hatte einen Platten, somit musste ein Reserve-Fahrzeug her. Das stand Gott sei Dank parat, und so erreichten die 9 Handball-Fans, gemeinsam mit 2468 weiteren Fans pünktlich das Spiel in Minden.
Die Grün-Weißen hatten dieses Mal das Schlusslicht zu Gast, das Team mit dem kreativen Namen Die Eulen Ludwigshafen. So nennt sich der Aufsteiger aus dem Stadtteil Friesenheim seit Beginn der Spielzeit. Nach zuvor drei Spielen ohne Sieg wollten die Dankersener wieder in die Spur kommen, um beim Saison-Endspurt nicht unnötig nervös zu werden. Der Tabellenletzte, der es bislang auf gerade drei Siege gebracht hatte, kam eigentlich gerade recht.
Möglicherweise hatten die Gastgeber aber nicht auf der Rechnung, dass Ludwigshafen gerade deshalb jedes Erfolgserlebnis benötigt, um das rettende Ufer doch noch zu erreichen. Und genauso traten die in Rot-Weiß gekleideten Gäste auch auf. Sie führten sehr schnell, GWD blieb stets dran, aber die Eulen blieben hartnäckig und zielstrebig. So musste das Heimpublikum sich bis zur 26. Minute gedulden, als Aleksandar Svitlica die Mindener mit 11:10 erstmals in Führung brachte.
Dankersen erzitterte sich dann ein 13:11 zur Pause. So konnten auch die Fans etwas verschnaufen, die aber auch den starken Auftritt der Eulen in hohem Maße respektierten. Die GWD unterschätzte den Gegner zwar nicht, aber die überraschend starke Leistung machte die Partie für beide Seiten spannend.
Und die zweite Hälfte? Unglaublich, die Friesenheimer ließen nicht locker. Mehr noch, in der zweiten Hälfte wirkte die GWD des öfteren verunsichert, was durch Gelbe Karten und Zeitstrafen sogar noch verstärkt wurde. So kam es, wie es kommen musste, die Gäste gingen nach 42 Minuten wieder in Führung. Erst 5 Minuten später sorgte Kim Sonne mit dem 21:20 dafür, dass Dankersen wieder auf die Siegerstraße kam.
Jetzt kam es für den tapferen Gast knüppeldick. Zunächst gab es eine Rote Karte, und dann trat Christoffer Rambo für das in Erscheinung, für das man ihn eigentlich auch kennt. Innerhalb von nur 10 Minuten sorgten seine 4 Treffer für ein erwartetes Ergebnis.
Nach dem Spiel sahen das alle so – Trainer, Spieler und Zuschauer: die GWD Minden hatte Glück gehabt, richtig viel Glück. Natürlich dürfen alle erleichter sein, der Abstand zu einem gefährlichen Platz beträgt jetzt 11 Punkte. Klar ist aber auch, das am 22. März in Berlin eine ganz andere Leistung notwendig sein wird, um dort eine Chance zu haben. Sonst legt sich Dankersen noch vor dem Ostersonntags-Spiel gegen Lemgo ein Ei ins Netz.