Frei nach dem Motto: "Wenn man will, dass es gemacht wird, muss man es selber machen" entschlossen sich Mitglieder der Wildeshausener Band HONEYTRUCK ihre eigene Konzertreihe „Wild Rock Concerts“ ins Leben zu rufen. Am Samstag, den 02.06.2018 gab es nun den ersten Konzertabend im Kayserhaus in Wildeshausen: Wild Rock Vol. I. Mit dabei waren Endstation aus Eydelstedt, Abnormal End aus Duisburg/Essen und JADED aus Nienburg.
Gegründet wurde die Band ENDSTATION Anfang 2018 in Eydelstedt. Mit ihrem deutschen Punkrock gingen die vier Musiker im Januar 2018 in Schwanewede erstmals auf die Bühne. Für mich ein Ausflug in die Jugend, amtlicher Oldschool-Punk, der mich direkt in Läden wie das Naturfreundehaus in Bremen zurückversetzte, damals in den frühen 80-gern, als die Dose Hansa-Pils noch 50 Pfennig kostete und zwar auf dem Konzert! Der größte Unterschied ist, dass alle Musiker tatsächlich ihre Instrumente spielen können, und das die Sängerin wirklich singen kann. Das war in meiner Jugend noch nicht so üblich. Ansonsten alles wie früher. Ach wie schön! Mehr davon!
Abnormal End – unkonventioneller Metal aus Duisburg/Essen, mal brachial, mal melodisch, mit Saxophon und einem amtlichen Walzer im Gepäck. Dazu fünf Musiker, die sichtlich Spaß am Spiel haben. Das Publikum in Wildeshausen sah und hörte es mit Freude. Der Schubladendenker bekommt hier allerdings echte Schwierigkeiten. Die Band selbst bezeichnet das Ganze als Alternative Melodic Metal, das kann man sicherlich machen, aber auf der anderen Seite heißt ihr aktuelles und sehr hörenswertes Album "Concept of Identity". Da scheinen also noch Fragen offen zu sein. Saxophon ist ja nun nicht unbedingt das Metallinstrument der Wahl und auch der Dreivierteltakt wird als eher ungewohnt empfunden (war auch nur ein Song). Die Ruhrpöttler haben diese Probleme aber nicht im Mindesten. Die Schubladen werden einfach geschreddert. Dazu kann Lukas wunderbar und ausdauernd schlechte kurze Witze erzählen, was ja auch ein schönes Talent ist. Auch hier: Mehr davon!
JADED aus Nienburg sind für uns inzwischen alte und gute Bekannte, und sie werden einfach von Mal zu Mal besser. Rohe Rockmusik mit einem Blueseinschlag, der so gar nichts Melancholisches aber etwas gesund Wütendes hat. Zu der inzwischen gewohnten musikalischen Virtuosität hat die Gesangsqualität deutlich zugenommen und nach wie vor kann dem Trio an Power keiner etwas vormachen. Das Publikum war dann auch beim Wild Rock Vol. I in Wildeshausen schwer angetan. Wir sowieso. Irgendwann bald kommt dann auch noch ein Song daher, der wirklich dauerhaft im Ohr bleibt, die drei Musiker haben die Hitqualität jetzt schon. Wir sehen uns auf dem „Rock das Ding“ in Balge und freuen uns jetzt schon darauf.
Am Line-Up des ersten „Wild Rock Concerts“ gab es schon mal nichts zu meckern und wir sind uns sicher, dass sich im weiteren Verlauf der Konzertreihe auch das Wildeshausener Publikum für die Location und die Veranstalter erwärmt. Das war der einzige Wermutstropfen, in den Saal des Kayserhauses hätten dann doch noch deutlich mehr Leute gepasst. Aber wir sind überzeugt, dass sich die, die diesmal nicht aus dem Quark gekommen sind, heute schon ärgern. Wir und der Rest des Publikums hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß. Ätsch!
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