…wird zum Hit?
"Ich höre was, das du nicht siehst", die fünfte. Und dieses Mal ganz österlich. Wie fast schon traditionell monatlich seit vergangenen Dezember lud Dr. "Eurovision" Irving Wolther, gemeinsam mit der bekannten Pianistin Marina Baranova wieder Gäste ins Phonos-Büro ein. Wie immer zur Brunchzeit. Und wie immer mit jeder Menge Überraschungen. Und natürlich musikalischen Besuch, der ebenso reichlich Erstaunliches im Gepäck hatte. Am Ende eines viel zu schnellen Vormittags stellt sich nun die Frage – wurde am 8. April 2023 womöglich sogar ein Hit geschaffen? Doch der Reihe nach.
Schon allein beim Betreten der Location in Hannover war man am Ostersamstag in den Feiertagen angekommen, der Tisch war phänomenal gedeckt. Man bekam Appetit auf Ostern, die Livemusik vor Ort, und das gemeinsame Frühstück sowieso. Doch vor dem Verzehr von Kaffee, Tee und all der Leckereien war – und auch das hat Tradition – das Raten, wer sich hinter den Gästen verbergen könnte. Denn in einem Nebenraum wurde für die Musikfreunde musiziert – aber eben nicht sichtbar. Dieses Mal hinterlies das gehörte ganz viele Fragezeichen. In den vorangegangenen Ausgaben war ja immer ein Gast und ein Instrument dabei. Aber dieses Mal erklangen gleich mehrere unterschiedliche Instrumente, so dass gar überlegt wurde, ob eine komplette Band eingeladen wurde.
Das Raten war intensiv, aber nach kurzer Zeit erschienen keine Gruppe sondern ein Duett zu den Gästen. Obwohl, der weibliche Part des Duetts, Ronja Maltzahn, zum Auftreten und Komponieren gewöhnlich mit mehreren Musikern unterwegs ist. Ronja brachte zum Osterbrunch Federico Marina mit, der sie sowohl stimmlich als auch an der Gitarre begleitete. Am Tisch gesellte sich damit eine junge Vielfachkünstlerin, die für ihre Begabungen auch schon ausgezeichnet wurde. Gebürtig aus Bad Pyrmont, entwickelte sie im Laufe ihres künstlerischen Lebens das Talent, mehrere Instrumente spielen zu können. Neben Piano sind das Gitarre, die Ukulele sowie das Cello, und natürlich ihre Gesangsstimme.
Im Laufe ihres musikalischen Schaffens nahm Ronja drei Alben auf, ihre Songs klingen nach Chansons in leichtem folkloristischem Gewand. Bei ihren mittlerweile über 100 Auftritten pro Jahr wird sie durch ihre Formation, dem BlueBird Orchestra unterstützt, dem aush Ferderico angehört. Beide haben sich vor über 5 Jahren auf einer Zugfahrt Richtung Rom kennengelernt, "Fede", wie sich der Gitarrist gerne auch nennt, war kurz zuvor aus seiner Heimat Argentinien nach Italien gekommen. Die gemeinsame Liebe entwickelten beide recht schnell.
Ronja singt mit ihren Musikern ihre Songs gerne mehrsprachig, neben deutsch erklingen ihre Lieder auch auf französisch, italienisch und natürlich auch englisch. Natürlich waren ihre Erlebnisse, gesanglich wie erzählt, hörenswert. Ein Auftritt, der auch mithilfe des persönlichen Kontakts mit Marina Baranova möglich wurde; die beiden Musikerinnen lernten sich vor rund einem Jahr kennen. Auch wenn sie selbst in der Szenerie mittlerweile etabliert ist, war sie stolz darauf, bei einer Preisverleihung Udo Lindenberg kennen zu lernen.
Das besondere bei diesem Osterbrunch war,
als die Gäste pünktlich um 10 Uhr zur feierlichen Runde erschienen, waren sie Gäste. In circa drei Stunden wurde aus allen Anwesenden Musikkomponisten. Aus Assoziationen, die sich die Musikfreunde anhand von Bildern von sich gaben, wurde tatsächlich ein musikalischer Text gebastelt; Fede und Ronja machten aus den Wortschätzen sinnvolle Satzschachteln und performeten mit Gitarre und Gesang eine passende Melodie daraus. Das führte dazu, dass die geülanten drei Stunden pünktlich überzogen wurden, aber durch den Unterhaltungswert verging auch der verspätete Nachhauseweg wie im Flug. Titel der gemeinschaftlichen Komposition – natürlich – "Ich höre was, das du nicht siehst". Von der Veranstaltung sinnd jetzt noch zwei Ausgaben bis zur Sommerpause geplant. Aber wer weiß – vielleicht wird aus dem gemeinschaftlichen Stück eine Hymne für das Event; das wäre ein Grund, sich doch auf den kommenden Herbst zu freuen. Doch vorher freuen wir uns alle auf den 21. Mai und der nächsten Ausgabe.
Fotos & Text.: Hari