titel wild rock

Die Burgwiese bebt – Wild Rock Open Air 2019 in Wildeshausen

Lieber später als nie. Hier nun endlich unser Bericht über das von Wild Rock Concerts veran­stal­tete erste Wild Rock Open Air auf der Burgwiese im nieder­säch­si­schen Wildes­hausen am zweiten Juni-Samstag.

Die Anwohner waren infor­miert, Getränke und Speisen waren bereit­ge­stellt, auch die Bühnen­technik war bereit. Als Bühne diente die Konzert­mu­schel im Park. Rund 200 Zuschauer nutzten bei freiem Eintritt einen Besuch zu diesem Event. Und als wäre Petrus Fan von guter Rock-Musik, wurde auch das Wetter pünktlich zum Start des Open Air besser. Nachdem es beim Aufbau noch leicht regnete, riss nun der Himmel auf und die Sonne ließ sich zeitweise blicken. Um 16 Uhr konnte es mit dem Wild Rock Open Air bei bestem Festi­val­wetter in der grünen Lunge von Wildes­hausen, der Burgwiese, losgehen.

Bis in den Abend hinein, genauer gesagt bis 22 Uhr, sorgten sechs Bands für beste Unter­hal­tung des sehr gemischten Publikums. Es waren sowohl junge Rock‑, Metal- und Punk-Fans unter den Zuschauern als auch solche in den Fünf­zi­gern. Auch Familien mit Kindern machten sich hier an der Konzert­mu­schel einen schönen Sams­tag­nach­mittag. Und alle hatten sichtlich Spass an der Musik und den Bands. Sogar die Enten, deren zuhause die Burgwiese ist, hatten offen­sicht­lich ihren Spass.

Den Opener gaben die "schwarzen Schafe" aus dem Olden­burger Land. Die Rock-Band Black Sheep Burning präsen­tierte eine Acoustic-Session. Das eigent­liche Quartett ist ohne ihren Drummer Ingo nach Wildes­hausen gekommen, was ihrer musi­ka­li­schen Darbie­tung aber nicht schadete. Das verblie­bene Trio um Sänger Timo, Bassist Seby und Gitarrist Tim spielte eine Mischung aus Rock, Punkrock, Hardrock und Funk. Die Jungs lieben und leben den hand­ge­machten Rock, der ihre Gene­ra­tion geprägt hat. Und eben diese Liebe spiegelte sich bei ihrem Auftritt in der Wildes­hau­sener Konzert­mu­schel durch eigene Songs und gecoverte Stücke von Bands wie Papa Roach, Red Hot Chili Peppers oder Good Charlotte wieder. Black Sheep Burning waren mal wieder als Opener ein Gewinn. Denn sie brachten auch in ihrer Acoustic-Variante das Publikum auf die nötige Betriebstemperatur.

Nachdem Black Sheep Burning das Publikum schon einmal in Stimmung gebracht hatte, gehörte die Konzert­mu­schel nun den fünf Wildes­hau­sener Jung­spunden von Five Mino­ri­ties. Die noch recht junge Band, die sich vor knapp zwei Jahren gründete, hat einen Hang zu Rocksongs mit Punk-Elementen. Die fünf­köp­fige Combo rund um Sänger Luis Winter­mann hatte für das Wild-Rock-Publikum eine Menge Songs dieses Genres, in erster Linie geco­vertes Material, im Gepäck und sorgte damit für viel gute Laune. Unter den prasen­tierten Songs spielten Five Mino­prities auch eine exzel­lente Version des Stückes "Blitz­krieg Bop" der ehema­ligen US-ameri­ka­ni­schen Punkrock-Band Ramones. Five Mino­ri­ties hielten die sowieso schon gute Stimmung auf der Burgwiese aufrecht und brachten das Publikum zum Mitfeiern und Mittanzen.

Der nächste Auftritt gehörte dann den nächsten Wildes­hau­sener Lokal­helden. Honey­truck, das Hardrock-Quintett rund um Frontfrau Angelika Stelter und gute alte Bekannte unserer Redaktion, machte sich auf, die Bühne zu rocken. Und das gelang ihnen, wie bei allen ihren Auftritten, auch voll­kommen. Mit ihrer rund einstün­digen Show brachten Honey­truck die Stimmung des Publikums schon jetzt auf den Höhepunkt, denn musi­ka­lisch wie perfor­mance-technisch waren die fünf Wildes­hau­sener wieder ein Erlebnis. Die bereits erwähnte Frontfrau und Sängerin Angelika Stelter, Drummer Niko Klerings, Bassist Burn Hard und die Gitar­risten Sebastian Twele und Immanuel Schulze gaben einfach alles für's Publikum und brachten dieses mit ihren Songs, unter anderem aus ihrem Album "Decision", zum Tanzen, Singen und Head­bangen. Wir freuen uns heute bereits auf den 14. September, wenn Honey­truck anläss­lich unseres fünf­jäh­rigen Bestehen im Sulinger Jugend­zen­trum JoZZ auftreten.

Nach den "schwarzen Schafen" aus dem Olden­burger Land den beiden Lokal­helden Five Mino­ri­ties und Honey­truck war die Bühne nun frei für die Grunge-Band ANA aus dem nieder­säch­si­schen Kurort Bad Bentheim. Und um es vorweg zu sagen: Der Auftritt von ANA sollte kein Kurkon­zert im klas­si­schen Sinne werden, obwohl die Konzert­mu­schel als Location zu einer solchen musi­ka­li­schen Darbie­tung gepasst hätte. Sänger Morris, Drummer Rene und Bassist Wouter, so die Namen der drei Jungs aus Bad Bentheim, wirken schon auf den ersten Blick recht indi­vi­duell. Das Trio gab rund eine Stunde Vollgas und legte eine unglaub­liche Leiden­schaft an den Tag. Ob instru­mental oder mit der stimm­li­chen Ener­gie­leis­tung von Sänger Morris – ANA riss das Wildes­hau­sener Publikum voll mit. Es war ein genialer Auftritt, den das Grunge-Trio auf dem Wild Rock Open Air bot.

Nachdem ANA die Konzert­mu­schel geräumt hatten, war die Bühne frei für Jaded, der Bluesy- und Heavyrock-Band aus Nienburg/Weser, die wir als Frei­stätter Online Zeitung auch schon über eine ganze Weile begleiten. Gitarrist Lukas "Luke" Schröder, Bassist Mirko Schnee­gluth und Drummer Arne Juschkat, so die Namen der Mitglieder des Nien­burger Trios legten an diesem Nach­mittag mal wieder einen gran­diosen Auftritt hin. Getreu ihrem Motto "Dreckig. Laut. Ehrlich." unter­hielten sie das Burg­wiesen-Publikum mit Songs wie "Time & Place", "Roller­co­astin' Man", "Texas BBQ Truck" oder "Good Old Stuff". Und allen, die Jaded auch mal live im heimi­schen Wohn­zimmer hören möchten, lege ich die neue Live-CD "Live and on the Loose" des Nien­burger Trios ans Herz. Übrigens, auch sie gehören, wie Honey­truck, zu unseren Party­gästen, die am 14. September unser fünf­jäh­riges feiern. Zusätz­lich freuen wir uns auf Gentility als dritten Act.

Für den gebüh­renden Abschluss des ersten Wild Rock Open Air sorgte dann die Rock-Combo Renegade Alley aus dem ostfrie­si­schen Emden. Das Quartett von der Waterkant, bestehend aus Sängerin Vera Eiche, Gitarrist Tim Lohmann, Drummer Carl Schöning und Bassist Dustin Streber, ist weit­ge­reist und spielte 2014 als Vorgruppe von Lord Bishop Rocks bereits ein paar Gigs in Brasilien. Der Musikstil von Renegade Alley ist im Rock, Hardrock und Metal­be­reich anzu­sie­deln. Ausschlag­ge­bend für ihren viel­fäl­tigen Musik-Mix ist die Bass­gi­tarre von Dustin, die mit uner­wartet melo­di­schen Läufen eine unglaub­liche Fülle in die Musik bringt. Und mit der Unter­stüt­zung von Tims kräftiger Rock-Gitarre und Carls dyna­mi­schen Drums entwi­ckelt Renegade Alley einen facet­ten­rei­chen Sound. Die Krönung ist aller­dings die groß­ar­tige Stimme von Vera, welche einen perfekten Einklang in die Musik der vier Ostfriesen findet. Auch Renegade Alley begeis­terte das Publikum an der Konzert­mu­schel in Wildes­hausen. Unter anderem mit Songs aus ihrem Album "One Way Road", das die Band übrigens auch ans Publikum verschenkte.

Wer nach diesen sechs Bands noch nicht genug vom Feiern hatte, hatte noch die Möglich­keit auf der anschlie­ßenden After-Show-Party im Wildes­hau­sener Kayser­haus weiter das Tanzbein zu schwingen und/oder das ein oder andere kühle Getränk zu sich zu nehmen.

Es war eine absolut gelungene Première des Wild Rock Open Air und wir hoffen, dass es im kommenden Jahr eine Fort­set­zung, das Wild Rock Open Air 2.0 sozusagen, geben wird.

 

Text. Stefan

Bilder: Stefan, Wild Rock Concerts (Flyer)