Wenn die Redaktion der Freistätter Online Zeitung bisher im ostwestfälischen Minden unterwegs war, dann ging es hauptsächlich um die Heimspiele des dortigen Handball-Bundesligisten GWD Minden.
Nicht so am 19. Februar 2020. Denn an diesem Abend rief uns die Kultur an die Weser. Dort gaben The Gregorian Voices ein Konzert in der St.-Simeonis-Kirche, die am Simeonskirchhof am südlichen Rand der Mindener Altstadt liegt.
St. Simeonis ist eine der ältesten Kirchen der Weserstadt, wurde schon im Jahre 1214 geweiht und ist nach dem byzantinischen Mönch Simeon von Trier benannt. Der anfangs einschiffige Bau wurde im 13. beziehungsweise im 14. Jahrhundert um die beiden Seitenschiffe erweitert und im 15. Jahrhundert in eine Klosterkirche für den Benediktinerorden umgebaut. Von 1629 bis 1634 – während des Dreißigjährigen Krieges – diente die Kirche als Lazarett und von 1796 bis 1801 wurde sie dann auch noch als Kornspeicher genutzt.
Nach dieser wechselhaften Geschichte ist St. Simeonis seit Pfingsten 2004 eine „Offene Kirche“.
The Gregorian Voices, das sind acht klassisch ausgebildete Gesangs-Solisten und ihr Künstlerischer Leiter ist Georgi Pandurov. Alle Mitglieder der Gruppe kommen aus Bulgarien und treten das Erbe des bekannten Männerchors Gloria Dei an, der die Wiederbelebung der orthodoxen Kirchenmusik zum Ziel hatte und viele internationale Auszeichnungen erhielt. Die größte Auszeichnung aber war wohl die Erlaubnis während ihrer Konzerte Mönchskutten tragen zu dürfen.
Mit ihrem Programm „Gregorianic meets Pop“ verzauberten The Gregorian Voices das Mindener Publikum mit Liedern aus den unterschiedlichen Epochen. Von frühmittelalterlichen Chorälen über orthodoxe Kirchengesänge, Liedern der Renaissance und des Barock bis hin zu Klassikern der Popmusik – die Sänger hatten einiges zu bieten.
So begeisterten die acht Sänger die Zuhörer mit Stücken wie „Ave Maria Virgo Serena“, „Salve Regina“, „O Sacrum Convivium“ oder „Regina Caeli“ aus längst vergangenen Zeiten ebenso wie mit ausgesuchten Pop-Klassikern wie „Massachusetts“ von den Bee Gees, „The Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel, „Hallelujah“ von Leonard Cohen oder auch „My Way“ von Frank Sinatra – die alle im gregorianischen Stil vorgetragen wurden.
Nach mehreren Zugaben beendeten The Gregorian Voices das Konzert mit viel verdientem Applaus des begeisterten Publikums und mit ihrer letzten Zugabe, dem Stück „Thank You for the Music“ von ABBA, um danach noch für Autogramme zur Verfügung zu stehen.