Titel Miris Match

Miri's Match – Vier Bands rockten für Miriam

Im Sommer des letzten Jahres schien die Welt für die 35-jährige Miriam, ihre beiden kleinen Kinder Lia und Luis sowie ihren Ehemann Michael wieder in Ordnung zu sein. Denn Miriam hatte es geschafft, ihren Lymph­drü­sen­krebs zu besiegen. Im August diesen Jahres musste Miriam dann nach einem Kontroll­be­such im Kran­ken­haus bleiben. Erneut schwer erkrankt – jetzt wurde Leukämie diagnos­ti­ziert. Um wieder nach Hause zu ihrer Familie zu dürfen, benötigte sie eine Stamm­zel­len­spende. Aus diesem Grund wurde dann bei der DKMS, der ehema­ligen Deutschen Knochen­mark­spen­der­datei, eine Webseite geschaltet, die zur Stamm­zel­len­spende für Miriam aufrief.

Des weiteren wurde Miriam und ihre Familie von Fami­li­en­mit­glie­dern, Freunden und Nachbarn so gut unter­stützt wie es nur eben geht. So wurden beispiels­weise Flyer verteilt und Social-Media-Seiten, wie etwa die Miri's Match Public Group, erstellt. Michael Weiß, seines Zeichens bester Freund von Miriams Ehemann Michael, fragte bei bekannten regio­nalen Bands nach, ob sie bereit wären, Miriams Geschichte und den Typi­sie­rungs­link zu teilen. Eine dieser Bands war die Formation Westwärts aus Quaken­brück, die sich nicht nur passiv betei­ligen wollte, sondern vorschlug ein Spen­den­kon­zert zu veranstalten.

Schnell erklärte sich der Gasthof Böhmann aus Egger­mühlen dazu bereit, das nötige Areal sowie Speisen, Getränke und Service für die Veran­stal­tung zur Verfügung zu stellen. Die für ein gutes Konzert notwen­dige Licht- und Musik­an­lage nebst Tech­ni­kern wurde vom Veran­stal­tungs­dienst Musikus aus Nortrup beigesteuert. Klaus Blonske, ebenfalls aus Nortrup, stellte die Bühne zur Verfügung. Die Bands Wipps­teert, Do Jane, Split­ter­faser und Westwärts sorgten für beste musi­ka­li­sche Unter­hal­tung und das Tattoo­studio Bloodline Inc. stellte einen 500-Euro-Gutschein für eine Verlosung vor Ort zur Verfügung. Und das alles zum Nulltarif.

Nur drei, aller­dings arbeits­reiche, Wochen vergingen von der Idee bis zum Tag des Konzerts. Und die Bemü­hungen hatten sich absolut gelohnt. Alle 250 Karten zu je 10 Euro wurden im Vorver­kauf unters Volk gebracht und auch Petrus stellte bestes Wetter zur Verfügung. Einzig das derzei­tige Problem namens Corona machte noch etwas Sorgen. Aber durch die Vorlage eines perfekten Hygie­ne­kon­zeptes und der Einhal­tung strenger Auflagen stand der Veran­stal­tung nichts mehr im Wege. Wie auf dem Bild oben links zu sehen ist, wurde das Gelände in Bereiche aufge­teilt, in denen sich maximal zehn Personen als Gruppe ohne Maske aufhalten durften – das Vermi­schen von Gruppen war nicht erlaubt. Wer sein "Grund­stück" verließ, musste die Maske anziehen.

Nach einigen Begrü­ßungs­worten der Orga­ni­sa­toren um Michael Weiß, in denen auf Miriams Krankheit und die benötigte Stamm­zel­len­spende sowie auf die Anti-Corona-Hygie­ne­maß­nahmen hinge­wiesen wurde, begann die Band Wipps­teert den musi­ka­li­schen Reigen.

"Mag" von der Band Westwärts, Elana Devermann, eine Freundin von Miriams Familie und Michael Weiß, der Freund von Miriams Ehemann (v. l.) bei der Begrüßungsrede. Im Hintergrund steht schon die Band Wippsteert bereit.
"Mag" von der Band Westwärts, Elana Devermann, eine Freundin von Miriams Familie und Michael Weiß, der Freund von Miriams Ehemann (v. l.) bei der Begrü­ßungs­rede. Im Hinter­grund steht schon die Band Wipps­teert bereit.

Wipps­teert aus dem Osna­brü­cker Land – die FolkRock-Band brachte mit ihren platt­düüt­schen Texten, in denen Alter­na­tiv­e­Rock auf bollernde Folklore trifft, das Publikum schon einmal ordent­lich in Stimmung. Mit ihren selbst kompo­nierten Songs, deren Texte von Alltags­ge­schichten und Provin­z­weis­heiten erzählen, sorgten Wipps­teert schon früh für beste Laune bei den Festival-Besuchern.

Nach dem gelun­genen platt­düüt­schen Start ging es dann gleich mehr­spra­chig weiter. Die frisch gegrün­dete Band Do Jane aus Quaken­brück präsen­tierte Rockmusik mit engli­schen, grie­chi­schen und deutschen Texten – teils selbst geschrieben, teils gecovert. Auch Do Jane unter­hielten das Publikum bestens und sorgten weiterhin für gute Laune.

Nach den Newcomern Do Jane ging es mit dem Powertrio Split­ter­faser aus Osnabrück weiter, das schon seit 2014 die nord­deut­schen Bühnen zum Beben bringt. In klas­si­scher Besetzung mit Gitarre, Bass und Drums heizte die Osna­brü­cker Formation dem Publikum ordent­lich ein. Mit ihren deutsch­spra­chigen Texten, den eingän­gigen Melodien, die mal rockig mal punkig ausfallen, sorgten sie für jede Menge Spaß bei den Festival-Besuchern.

Nach Split­ter­faser näherte sich das Charity-Konzert langsam seinem Ende. Eine Band fehlte jedoch noch. Westwärts, die Quaken­brü­cker Rock-Quartett, ohne das es diese Veran­stal­tung nicht gegeben hätte, durfte natürlich nicht fehlen. Auch Westwärts sorgten für mächtig gute Stimmung in Egger­mühlen. Mit ihren von den alltäg­li­chen Situa­tionen und Erfah­rungen aus dem Leben handelnden und in hand­festen Rock verpackten Texten, die auch sozi­al­kri­ti­sche Text­pas­sagen haben, sorgten Westwärts für einen gelun­genen Abschluss des Abends.

Obwohl der Hinter­grund des Konzerts ein sehr trauriger war, wurde jeder Act des Abends ausge­lassen und natürlich mit Abstand gefeiert.

Durch Spenden, Los- und Ticket­ver­kauf kam bis zum Ende dieses Abends ein Spen­den­be­trag in Höhe von 7.500 Euro für Miriam und ihre Familie zusammen.

Leider erreichte uns dann in der Woche nach der Veran­stal­tung die schlimme Nachricht, dass Miriam den Kampf gegen den Krebs verloren hat. Hierfür sprechen wir Miriams gesamter Familie, allen voran ihren beiden Kindern und ihrem Ehemann, unser herz­lichstes Beileid aus.

Wer Miriams Familie finan­ziell unter­stützen möchte, kann dies auf der eigens einge­rich­teten Webseite "Familie kämpft zum 2. Mal gegen den Krebs!" tun. Und falls ihr euch noch nicht als Stamm­zel­len­spender regis­triert habt, so könnt ihr dies auch weiterhin auf der Seite "Spender werden" der DKMS machen.

 

Text und Fotos: Stefan K.

Wer Interesse an weiteren Fotos zum Event hat, kann sich gerne bei uns melden. Wir stellen diese gerne kosten­frei zur Verfügung.