Advents­ka­lender 2020 – Der 6. Dezember

Tag der Mikrowelle

Kaum zu glauben, es gibt tatsäch­lich einen Tag der Mikro­welle. Und ebenfalls unglaub­lich klingt die Tatsache, dass diese Erleich­te­rung der schnellen Essens­zu­be­rei­tung heute ihren 75. Geburtstag feiert. Es war der 6. Dezember 1945, als der im US-ameri­ka­ni­schen Maine geborene Ingenieur Percy L. Spencer erstmalig die Küchen­hilfe baute. Doch dieser Erfindung ging keine jahre­lange beruf­liche Tüftlerei voraus; es war purer Zufall, als er merkte, dass man mit Hilfe von Mikro­wellen Speisen erwärmen konnte.

Es dauerte jedoch noch zwei Jahre, ehe Spencer einen soge­nannten Mikro­wel­len­ofen präsen­tierte. Die Première sorgte jedoch nur bedingt für Begeis­te­rung. Der Apparat war für den Normal­ver­diener unmit­telbar nach Kriegs­ende so gut wie uner­schwing­lich. Zudem hatte die Größe der neuar­tigen  Küchen­hilfe eine Dimension eines Pizzaofen, so dass die damalige Durch­schnitts­küche so gut wie ausge­füllt gewesen wäre.

Aber auch die wirklich hilf­reiche Hand­ha­bung bestand, trotz der immer kleiner werdenden Geräte bestand lange Zeit lediglich darin, dass Mahl­zeiten lediglich warm gemacht werden konnten. Ein entspre­chender Bräu­nungs­system, um ganze Menus zuzu­be­reiten, gab es bis in die 1970er Jahre nur ganz selten. So war selbst das Aufbacken einer Tief­kühl­pizza entweder eine lang­wie­rige Ange­le­gen­heit, wenn nicht eine unmögliche.

Dass ist alles lange her. Mitt­ler­weile sind es nicht nur Wellen, mit Hilfe von Infrarot und Digi­ta­li­sie­rung brauchen die wenigsten nach einem langen Arbeitstag nicht mehr Ewig­keiten in der Küche zu verbringen, um endlich Feier­abend zu machen. Auch sind die meisten Geräte preislich  erschwing­li­cher als einst. Eine Erleich­te­rung definitiv. Doch die gefüllte Weih­nachts­gans passt auch 2020 besser in einen Backofen; und auch das Verzieren der Fest­tags­torte klappt von Hand ehrlicher.