Tag der Mikrowelle
Kaum zu glauben, es gibt tatsächlich einen Tag der Mikrowelle. Und ebenfalls unglaublich klingt die Tatsache, dass diese Erleichterung der schnellen Essenszubereitung heute ihren 75. Geburtstag feiert. Es war der 6. Dezember 1945, als der im US-amerikanischen Maine geborene Ingenieur Percy L. Spencer erstmalig die Küchenhilfe baute. Doch dieser Erfindung ging keine jahrelange berufliche Tüftlerei voraus; es war purer Zufall, als er merkte, dass man mit Hilfe von Mikrowellen Speisen erwärmen konnte.
Es dauerte jedoch noch zwei Jahre, ehe Spencer einen sogenannten Mikrowellenofen präsentierte. Die Première sorgte jedoch nur bedingt für Begeisterung. Der Apparat war für den Normalverdiener unmittelbar nach Kriegsende so gut wie unerschwinglich. Zudem hatte die Größe der neuartigen Küchenhilfe eine Dimension eines Pizzaofen, so dass die damalige Durchschnittsküche so gut wie ausgefüllt gewesen wäre.
Aber auch die wirklich hilfreiche Handhabung bestand, trotz der immer kleiner werdenden Geräte bestand lange Zeit lediglich darin, dass Mahlzeiten lediglich warm gemacht werden konnten. Ein entsprechender Bräunungssystem, um ganze Menus zuzubereiten, gab es bis in die 1970er Jahre nur ganz selten. So war selbst das Aufbacken einer Tiefkühlpizza entweder eine langwierige Angelegenheit, wenn nicht eine unmögliche.
Dass ist alles lange her. Mittlerweile sind es nicht nur Wellen, mit Hilfe von Infrarot und Digitalisierung brauchen die wenigsten nach einem langen Arbeitstag nicht mehr Ewigkeiten in der Küche zu verbringen, um endlich Feierabend zu machen. Auch sind die meisten Geräte preislich erschwinglicher als einst. Eine Erleichterung definitiv. Doch die gefüllte Weihnachtsgans passt auch 2020 besser in einen Backofen; und auch das Verzieren der Festtagstorte klappt von Hand ehrlicher.