Techno-Classica 2022 Titel

32. TECHNO-CLASSICA ESSEN 2022 – Schlussbericht

Vom 23. bis zum 27. März fand auf dem Gelände der MESSE ESSEN die mitt­ler­weile 32. TECHNO-CLASSICA statt.

Leider waren wir nicht vor Ort, aber wir möchten es uns nicht nehmen lassen, den Abschluss­be­richt der TECHNO-CLASSICA 2022 zu veröffentlichen …

Schluss­be­richt der 32. TECHNO-CLASSICA ESSEN 2022

Die Weltmesse – inter­na­tio­nale Haupt­stadt des Klassik-Universums

• Original und Vorbild: die TECHNO-CLASSICA ESSEN attraktiv und marktführend
• Auto­mo­bile Leiden­schaft ungebrochen
• Über 150.000 Besucher aus 46 Nationen – 2.700 Klassiker im Angebot

Essen, 27. März 2022

Mit über 1.000 Ausstel­lern, mehr als 150 Club-Präsen­ta­tionen und rund 20 offi­zi­ellen Ständen der am Markt führenden Handels­un­ter­nehmen machte die Techno-Classica Essen mit ihrer 32. Auflage die Ruhr­me­tro­pole nach zwei Jahren Corona-Pause wieder zur Haupt­stadt des Klassik-Univer­sums. Hier trafen sich zur Saison­er­öff­nung die Prot­ago­nisten der inter­na­tio­nalen Klassiker- und Auto­mo­bil­szene und Enthu­si­asten, die mit Herz und Verstand für den Erhalt auto­mo­bilen Kultur­gutes sorgen. Sie präsen­tierten den über 150.000 Besuchern aus 46 Nationen in den neu gestal­teten Essener Messe­hallen das gesamte Spektrum der Klassiker-Welt. Über 2.700 dort gezeigte Liebhaber- und Samm­ler­fahr­zeuge konnten die Gäste bewundern – und rund 1.800 direkt vor Ort erwerben.

Im riesigen Angebot der neun Messe­hallen und den zwei Frei­ge­länden war für jeden Geschmack und Geld­beutel der passende Klassiker dabei – vom erschwing­li­chen Young­timer vom Schlage eines Triumph Spitfire oder eines Mercedes SLK aus dem Jahr 2009 für wenige tausend Euro bis hin zu Ferraris im zwei­stel­ligen Millionen-Euro-Bereich.

Eine besondere Auszeich­nung war das offi­zi­elle 100-Jahres-Jubiläum der italie­ni­schen Karos­se­rie­schmiede Zagato, das mit allen sechs verschie­denen Modellen von Aston Martin mit Zagato-Karos­se­rien rund um den Pavillon der SIHA in Halle 5 begangen und von Andrea Zagato und der Firmen­lei­tung eröffnet wurde.

Gute Geschäfte in Krisenzeiten

Ihrem Anspruch, als „Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Auto­mo­bile, Motor­sport, Motor­räder, Ersatz­teile, Restau­rie­rung und Welt-Clubtreff“ zu gelten, wurde die Techno-Classica Essen damit erneut gerecht: Für die Aussteller aus mehr als 30 Nationen war sie trotz Corona und Ukraine-Krieg der Boden für gute Geschäfte – das gilt nicht nur für den Fahr­zeug­handel, sondern auch für die anderen Ausstel­lungs­be­reiche wie Kunst, Auto­mo­bilia, Modell­autos und Literatur. Die Vielzahl der „Verkauft“-Schilder an den Fahr­zeugen aller Preis­klassen zeigte, dass mit der Techno-Classica die Zeit des Abwartens vorbei war: Galt der Klassiker-Markt in den letzten beiden Jahren eher als schwierig, so stimu­lierte die Weltmesse die weltweite Kauflust offenbar, manchmal viel­leicht auch zur Anlage von Kapital.

Preziosen gefragt

Nick Aaldering, Geschäfts­führer des nieder­län­di­schen Handels­profis Gallery Aaldering, hatte bereits am Messe-Samstag neun Preziosen im sechs­stel­ligen Euro-Bereich aus seinem Angebot von 30 Oldtimern verkauft – vom Maybach über Dino Ferrari bis zum Maserati 3500 GT Spider. „Die Käufer sind kriti­scher geworden. Doch wer seine Auto­mo­bile zu realis­ti­schen Preisen anbietet, findet entschlos­sene Abnehmer“, analy­sierte Aaldering die Situation.

Martin Stromberg, Geschäfts­führer von Classic Data aus Bochum, des ältesten und markt­füh­renden Unter­neh­mens zur Bewertung klas­si­scher Fahrzeuge in Deutsch­land, bestä­tigte die Einschät­zung: „Der Klassiker-Markt hat auch in Corona-Zeiten seine Stabi­lität behalten und ist bere­chenbar geblieben – er hat sich auf hohem Niveau konso­li­diert.“ Von guten Verkaufs­er­geb­nissen berich­teten inter­na­tional renom­mierte Händler wie Eberhard Thiesen aus Hamburg, Gerhard Wolf, Geschäfts­führer von Auto Toy Store in Starnberg oder Jaroslav Vrabec von AVC in Prag und Shawn Dougan von der Hyman Ltd in Missouri/USA.

Best of Show ist ein ALFA im Maßanzug

Eine 12-köpfige inter­na­tio­nale Jury unter Leitung des Nieder­län­ders Maikel de Munnik kürte unter mehr als 150 Concours d’Élégance-Teilnehmern das weltbeste Automobil – eine verant­wor­tungs­volle Aufgabe: ein perfekt restau­rierter ALFA Romeo 1900 SS mit Ghia-Karos­serie aus dem Jahr 1954 des Händlers Eberhard Thiesen in Halle 1, Stand 136 wurde von den Experten- und Jour­na­listen zum „Best of Show 2022“ gekürt. Besonders inter­es­sant: der Preis für einen Bugatti T 37 von 1924, der zwischen 1960 und 2019 im unbe­rührtem Origi­nal­zu­stand im Winter­garten eines Hotels in New York aufbe­wahrt wurde.

Oldtimer-Clubs und alle „Szene-Vertre­tungen“ vor Ort

Neben Handel- und Industrie-Präsen­ta­tionen zählten auch die Auftritte inter­na­tio­naler Klassiker-Clubs tradi­tio­nell zu den  Haupt­at­trak­tionen der Klassik-Weltmesse: Rund 160 Oldtimer- und Marken­clubs präsen­tierten sich und ihre Dienst­leis­tungen auf liebevoll gestal­teten Ständen – oft mit bühnen­reif nach­ge­stellten Szenen aus der Auto-Historie.

Mit besonders viel Herzblut gestal­teten Borgward-IG einen Bauernhof mit völlig unbe­kannten Borgward-Traktor-Proto­typen und plat­zierte sich damit unter Leitung ihres Vorsit­zenden Hartmut Loges knapp hinter dem Unimog-Veteranen-Club, dessen Szene mit dem Schie­nen­lege-Team der Bahn von den 50 Club­ju­roren als bester Clubstand der Messe 2022 ausge­zeichnet wurde.

Doch ist die Klassik-Weltmesse für die Clubs mehr als nur Info­tain­ment-Schau. Peter Schneider, Vorsit­zender des Bundes­ver­bands Oldtimer-Young­timer e.V. (DEUVET) sagt dazu: „Für uns als Inter­es­sen­ver­treter der gesamten deutschen Klassiker-Szene in der Politik ist die Techno-Classica der wich­tigste Jahres­treff­punkt: Hier können wir unsere geplanten poli­ti­schen Akti­vi­täten mit Entschei­dungs­trä­gern aus der Klassik-Szene koordinieren.“

Neben dem DEUVET nutzen auch andere Klassik-Inter­es­sen­ver­tre­tungen die Techno-Classica als Podium ihrer Präsen­ta­tionen – zu ihnen zählen beispiels­weise der Oldtimer-Welt­ver­band FIVA und seine offi­zi­elle deutsche Vertre­tung, der ADAC, der seinen druck­fri­schen Oldtimer-Ratgeber verteilte.

Stabi­lität des Oldtimer-Gesche­hens trotz Krise

Die stabile Zahl an Besuchern und der positive Geschäfts­gang des Handels haben bei der 32. Techno-Classica gezeigt, dass die Bewahrung klas­si­scher Fahrzeuge auch in Krisen­zeiten ein wichtiges Kulturgut und eine nach­hal­tige Beschäf­ti­gung mit der Tech­nik­ge­schichte sind. Der Klassiker ist eine stabile Wert­an­lage, deren Nutzung sich mit nicht einmal 0,002% auf die klima­re­le­vanten Vorläu­fer­gase auswirkt – Oldtimer sind ein Hobby, das vielen Bereichen der Gesell­schaft, dem Handel und dem Handwerk eine umwelt­ge­rechte Beschäf­ti­gung gibt.

Sammler- und Liebhaber-Fahrzeuge, Modell­autos, Kunst, Auto-Literatur mit neuen Buch­prä­sen­ta­tionen und Auto­gramm­stunden, Klassik-Dienst­leis­tungen, Ersatz­teile oder auch Infor­ma­tionen über kommende Oldtimer-Events – auf der Techno-Classica-Weltmesse der SIHA gibt es nichts, was es nicht gibt, darunter auch Rennen wie der 49. AvD-Oldtimer-Grand-Prix am Nürburg­ring. Deshalb freuen sich Enthu­si­asten schon auf die 33. Auflage der Techno-Classica Essen: Sie findet vom 12. bis 16. April 2023 statt.

 

Text und Fotos: Messe Essen, Pressestelle)