Am 17.09.2022 traf sich eine Abordnung der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V. mit Kirchenvertretenden der ev. Kirche aus dem Umkreis von Lüneburg in der St.-Willibrord-Kirche Neetze.
Das Treffen wurde durch einen Zuschuss der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt an die Selbstvertretung ermöglicht, um Unterstützungsnetzwerke mit kirchlich engagierten Menschen im ländlichen Raum zu initiieren.
Die Selbstvertretung nahm dieses Angebot gerne wahr, sie steht aber grundsätzlich immer zur Verfügung, um die Belange obdach- und wohnungsloser Menschen – speziell aus ihrer Sicht und nach eigenen Erfahrungen – zu verdeutlichen und Verbesserungen besonders für arme Menschen einzufordern.
Für arme und benachteiligte Menschen besteht offenbar noch reichlich Raum an Verbesserungen auf dem Weg zu wahrer Partizipation in unserer Gesellschaft. Mittlerweile kann die Selbstvertretung solche Termine zwar auch aus eigenen Spendenmitteln bestreiten – sie sieht aber prinzipiell auch Organisationen und Verbände in der Pflicht zur finanziellen Beteiligung, wenn schon ihre Erfahrungen und Dienste als „betroffene“ Expert:innen in Anspruch genommen werden.
In einer ersten Arbeitsrunde wurde die BAG-W-Aktion „WOHNUNG_LOS!“ mit ihrer 3. Forderung: „Zugang zum Leben. – Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen!“ vorgestellt, um damit nach spezifischen Herausforderungen (oder doch Problemen?) besonders für obdach- und wohnungslose Menschen zu suchen.
Konkret ging um einen Erfahrungsaustausch auf den Gebieten Wohnungslosenhilfe, Partizipation in der WLH und Selbstvertretung obdach- und wohnungsloser Menschen.
Aus dieser Diskussion ergab sich ein gemeinsames „Brainstorming“, also eine Sammlung nach Themengebieten sortierter Stichpunkte, die in Zukunft gezielt weiter bearbeitet werden sollten.
Dabei konnte die Abordnung der Selbstvertretung als Praxis-Experten in Sachen Wohnungs- oder Obdachlosigkeit viele Punkte einbringen, bei denen sie in ihrem Alltag immer wieder auf unnötige Hindernisse, Erschwernisse – und teils auch auf Vorenthaltung bestehender Rechte – treffen.
In der ungezwungenen Runde kamen so verschiedene Kirchen-Vertretende und aktive Menschen der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V. zusammen. Auf beiden Seiten kam allerdings auch die Frage auf, wie künftig mehr engagierte Menschen beider „Parteien“ animiert werden könnten, an solchen Treffen teilzunehmen.