Aalto-Kulturzentrum Wolfsburg

Möbel des Aalto-Kultur­hauses in Wolfsburg sind fertig restauriert

Die von dem finni­schen Archi­tekten entwor­fenen Sitz­plätze konnten original erhalten werden

Um die origi­nalen von Alvar Aalto entwor­fenen Möbel in dem nach dem finni­schen Archi­tekten benannten Kultur­haus in Wolfsburg zu erhalten, stellte die Deutsche Stiftung Denk­mal­schutz (DSD) für deren Restau­rie­rung dank zahl­rei­cher Spenden sowie der Erträge der Lotterie Glücks­Spi­rale vor zwei Jahren 40.000 Euro bereit. Nun können die restau­rierten Möbel­stücke und die dabei gewon­nenen Erkennt­nisse bei einem Pres­se­termin vor Ort am Dienstag, den 8. November 2022 um 15.00 Uhr der Öffent­lich­keit vorge­stellt werden. Für die DSD nimmt ihr Orts­ku­rator Helmstedt, Karl-Heinz Broska, an dem Termin teil. Das zur orga­ni­schen Moderne zu rechnende Bauwerk ist eines von über 450 Denkmalen, die die private Denk­mal­schutz­stif­tung dank Spenden, der Erträge ihrer Treu­hand­stif­tungen sowie der Mittel der Glücks­Spi­rale, der Renten­lot­terie von Lotto, allein in Nieder­sachsen fördern konnte.

Unweit vom Haupt­bahnhof und dem die Stadt­mitte markie­renden Großen Schil­ler­teich steht heute mitten in der erst 1938 gegrün­deten Stadt Wolfsburg in guter Nach­bar­schaft zu Markt­platz und Kunst­mu­seum das Kultur­zen­trum. Den beschränkten Wett­be­werb der jungen Stadt Wolfsburg dafür entschied 1958 der finnische Star­ar­chi­tekt Alvar Aalto für sich, Konkur­rent war der später als Architekt des Bundes­ver­fas­sungs­ge­richts in Karlsruhe bekannt gewordene Paul Baum­garten. Am 31. August 1962 konnte der multi­funk­tio­nale Kulturbau, der als Biblio­thek, Volks­hoch­schule und Jugend­frei­zeit­heim dienen sollte, einge­weiht werden. Aalto baute zur gleichen Zeit auch als Architekt die Heilig-Geist-Kirche in Wolfsburg.

Der hohe recht­eckige Gesamt­kom­plex besteht aus mehreren verschach­telten Baukör­pern und hat einen Innenhof. Die nördliche Haupt­fas­sade zum Markt­platz hin bestimmen fünf radial ange­ord­nete, trapez­för­mige Vortrags­säle, die nach Osten hin immer kleiner werden. Ihre viel­ge­stal­tigen, mit Fens­ter­schlitzen verse­henen Beton­fas­saden ruhen auf schlanken Stützen, die den Zugang zum Erdge­schoss ermög­li­chen. Das Kultur­haus ist ein Gesamt­kunst­werk von Archi­tektur und Innen­ge­stal­tung. Der Finne bezog die gesamte Möblie­rung bis zu den Lampen und Türdrü­ckern in sein Gestal­tungs­kon­zept ein, inklusive der Möbel.

Text: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Pressestelle

Fotos: siehe Bildunterschriften

Beitrags­bild: denk­mal­atlas.nieder­sachsen.de/Knoche, NLD