"Ich auch" – so begann Frank Carstens am vergangenen Donnerstag sein Statement bei der Pressekonferenz. Und zwar auf die Bemerkung, dass 2612 Zuschauer in der KAMPA-Halle gerne ein anderes Spiel gesehen hätten. 35 Tage mussten sich die Mindener gedulden, ehe die heimische GWD wieder in die Punktejagd einsteigen durfte. Und dann dass – zwar konnte Dankersen wieder ein komplettes Team, und damit auch ein gesundes Team aufstellen – doch von einer vitalen Aufholjagd im Abstiegskampf war recht wenig zu sehen.
Der Trainer der Ostwestfalen nahm die komplette Verantwortung auf sich, und entschuldigte sich insbesondere für das Auftreten gegen die TVB Stuttgart in der zweiten Halbzeit. Nun, soweit gehen wir nicht, den zum Saisonende scheidenden Coach den alleinigen schwarzen Peter zuzuschieben. Was auch immer in den Wochen der Genesung und der Rückkehr in den Liga-Alltag vorbereitet wurde, sicherlich stand hilfloses Agieren sowie Torchancen verschenken und gar keinen Zugriff auf das Spiel zu bekommen sicher nicht im Trainingsplan.
Carstens sah es auch vollkommen richtig, dass die 23:29-Niederlage erst in Hälfte zustande kam. Es stellt sich die Frage, hat dass Team im ersten Durchgang zuviele Körner lassen müssen? War es spielentscheidend, dass kurz vor dem Halbzeitpfiff die Rote Karte für Luka Sebetic dafür sorgte, dass die Hausherren die gesamte zweite Hälfte mit einem Mann weniger auskommen musste? Mag sein, aber Kräfte gelassen hat das Team bereits in der Anfangsphase. Durch zwei Zeitstrafen ab der zehnten Minute egalisierte GWD durch unbändigen Kampfgeist den optischen Nachteil weitestgehend.
Wie dem auch sei – die Situation wurde durch ausbleibende Punkte wieder einmal verschärft. Beim Blick auf die Tabelle fällt auf, dass aktuell drei Teams in Schwierigkeiten stecken. Neben der GWD sind es die Teams aus Wetzlar und Hamm-Westfalen. Minden liegt drei Punkte hinter Wetzlar, aber hat auch noch zwei Spiele nachzuholen. Angesichts des Spiels gegen Stuttgart braucht es aber auch eine Portion Optimismus, um neben Hamm auch die Hessen in Verlegenheit zu bringen. Es braucht auf jeden Fall eine deutlich bessere Leistung. Sollte aber das Spiel gegen die Schwaben ein Weckschuss mit Folgen gewesen sein, sind wir auf den Auftritt am kommenden Samstag gegen Göppingen gespannt. Denn dann haben es die Ostwestwalen selbst in der Hand, aus den Abstiegsapiranten ein "Quartett" werden zu lassen.
Fotos & Text.: Hari