Gemeinsam mit Sozialarbeiter Wolfgang Bluhm brachen 9 Freistätter am 12. November 2017 Richtung Bremen auf, um sich eine Partie der Fußball-Bundesliga zu gönnen. Nein, nicht zu den Männern, da die Liga ja an diesem Wochenende länderspielbedingt pausierte – der dort heimische SV Werder verfügt seit dieser Saison auch bei den Damen über ein Erstliga-Team. Bei passendem tristen Novemberwetter hieß es am 8. Spieltag SV Werder Bremen gegen SGS Essen.
Ähnlich wie bei den Männern haben auch die Werderanerinnen sich mit den Nöten beim Kampf um den Klassenerhalt auseinanderzusetzen – doch man darf den aktuellen Platz 9 sowie 4 Punkte Abstand zum abstiegsgefährdeten Platz 11 durchaus positiv sehen. In der ersten Liga spielt die Mannschaft erst ihre zweite Saison, konnte im vergangenen Sommer zum zweiten Mal einen Aufstieg bejubeln. Dazu besteht das Team aus sehr jungen Spielerinnen, gerade mal bei drei Bremerinnen liegt das Geburtsdatum noch vor den 90-er Jahren.
Nun ist der Gegner aus Essen altersmäßig nur bedingt erfahrener, der Verein selbst ist allerdings bundesligaerprobt, seit 13 Jahren gehört der Verein bereits zur Bel Etage, seit dem Aufstieg im Jahr 2004 gelang es den Westdeutschen jedoch nie, sich oberhalb von Platz 5 am Saisonende zu platzieren. Als die Spielerinnen zum Anpfiff aufs Feld kamen, betraten die Essenerinnen den Rasen somit standesgemäß als aktuell fünfte der Tabelle.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt – die Partie endet 0:0. Verdient 0:0, es war von beiden Teams ein offensiv-armes Spiel, es gab sehr wenige brenzlige Szenen im Strafraum. Die jungen Damen waren zwar kämpferisch hoch konzentriert bei der Sache, doch die stets gute Abwehrarbeit ließen auf beiden Seiten wenig sehenswertes zu.
Einen fantastischen Job machten außerdem die Torhüterinnen der beiden Teams. Die 30-jährige Lisa Weiß blieb routiniert stets wachsam; aber die Leistung der grün-weißen Keeperin Anneke Borbe darf man als bemerkenswert einstufen. Vor allem, wenn man ihr nachträglich zu ihrem erst 17-ten Geburtstag gratulieren will, den sie erst vor wenigen Wochen feierte. Für ihre Verhältnisse war ihre Leistung ein absoluter Lichtblick. In der ersten Hälfte hielt sie einen fragwürdigen Strafstoß von Irina Ioannidou – im zweiten Durchgang parierte sie mehrfach prächtig in einer kurzen Sturmphase der Essenerinnen.
Kurzum, für das Publikum war es mitunter mühselig. Essen verteidigt, wie selbstverständlich Platz 5, die Werderanerinnen haben dank der Heimpleiten der Schlusslichter aus Duisburg und Jena jetzt 5 Punkte Vorsprung auf Platz 11. Das mäßige Spiel der beiden Teams ließe sich aber auch noch korrigieren. Am 3. Dezember treffen beide Mannschaften an selber Stelle erneut aufeinander, zum DFB-Pokal-Achtelfinale. Dann müssen Tore her, weil ein Sieger gesucht wird. Wem wird wohl am 1. Advent das Licht auf dem Weg zum Viertelfinale aufgehen? Wir sind gespannt.