Zum 1. Mai planen wir einen Ausflug nach Hannover. Dort wollen wir die Gruppe Gnadenlos Gerecht bei der Hannoveraner Mai-Kundgebung verstärken. Kernpunkt ist die Forderung den HARTZ-IV-Regelsatz auf 560,- Euro anzuheben, wie es ein Gutachten der Diakonie (hier das PDF-Dokument) für eine angemessene Teilhabe aller sozial benachteiligten Mitbürger und Mitbürgerinnen in Deutschland fordert.
Alle Mitglieder der Gruppe werden dazu um 11 Uhr auf dem Festplatz vor dem Rathaus in Hannover eine Menschenkette bilden und ein T‑Shirt mit der Aufschrift „560“ tragen, um die Forderung nach wirklicher sozialer Teilhabe anzumahnen.
Zur weiteren Information veröffentlichen wir hier die Presseerklärung
von Gnadenlos Gerecht:
Pressemitteilung / Veranstaltungshinweis
Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ Aktion zum Tag der Arbeit:
Aktion 560 – Erhöhung des Hartz IV Regelsatzes auf 560 Euro.
01. Mai 2017, 11 Uhr, Hannover.
Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ fordert anlässlich des 1. Mai 2017, dem Tag der Arbeit, eine Erhöhung des Hartz IV Regelsatzes von 409 auf 560 Euro.
Aus diesem Anlass bilden Mitglieder der Gruppe um 11 Uhr auf dem Festplatz vor dem Rathaus in Hannover eine Menschenkette. Dabei tragen alle Glieder der Kette ein T‑Shirt mit der Aufschrift „560“. Mit diesem öffentlichen Bild soll auch die Frage gestellt werden:
Wie geht unsere Gesellschaft mit denen um, die keine Arbeit haben?
Die Regelsätze für Hartz werden willkürlich und unsachgemäß berechnet und decken bei weitem nicht das soziokulturelle Existenzminimum. Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und Betroffeneninitiativen fordern eine substantielle Erhöhung der Regelsätze.
Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ schließt sich der Forderung aus dem Gutachten der Diakonie von 2016 an, das in seinen Berechnungen von einer angemessenen Erhöhung auf 560 Euro ausgeht. Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ betont:
„Gerade am Tag der Arbeit muss deutlich werden, dass die Spaltung der Gesellschaft zwischen Arm und Reich immer größer wird, mit negativen Folgen wie wachsendem Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten.
Das vermeintliche Jobwunder in Deutschland hat eine Kehrseite: eine wachsende Armutsquote, in Niedersachsen ist jeder Sechste arm, oft genug trotz Arbeit. 40 Prozent aller Beschäftigten haben in den letzten Jahren Reallohnverluste gehabt, 25 Prozent arbeiten im Niedriglohnsektor, allein in Niedersachsen gibt es fast 100.000 Langzeitarbeitslose.
Resultat einer jahrelang verfehlten Sozial- und Arbeitsmarktpolitik ist eine Welle von drohender Altersarmut: Wer 45 Jahre lang arbeitet, bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 38,5 Stunden, müsste rein rechnerisch einen Mindestlohn von 11,68 Euro erhalten, um im Alter eine Nettorente oberhalb der Grundsicherung zu bekommen.
Gerade am Tag der Arbeit sind Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände gefordert, sich stärker gegen Arbeitslosigkeit und für eine nachhaltige Armutsbekämpfung zu engagieren.
Die Forderung nach einer Erhöhung der Regelsätze auf 560 Euro ist da nur ein erster Schritt.“
Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ besteht aus engagierten Menschen in unterschiedlichen prekären Lebensverhältnissen.
Am 21.03.2017 startete die Gruppe mit der Info-Veranstaltung „Wieviel braucht der Mensch zum Leben?“ zu Regelsätzen und dem Existenzminimum ihre Aufklärungs- und Informationsarbeit, siehe Info Flyer anbei.
Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ wird auch zukünftig durch Veranstaltungen, Aktionen und Aufklärung die wachsende Spaltung zwischen Arm und Reich zum Thema machen.
Die Gruppe „Gnadenlos Gerecht“ wird unterstützt von der Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen.
Mit der Bitte um Veröffentlichung, Berichterstattung und besten Grüßen
Klaus-Dieter Gleitze
für die Gruppe Gnadenlos Gerecht