Der Freistätter Altbürgermeister wurde vor einiger Zeit von einem Journalisten angesprochen: „Sie haben ja einen großen Friedhof“, worauf dieser im Scherz zur Antwort gab: „Bei uns wird auch gern gestorben.“
Tatsächlich zieht es viele ältere Obdachlose hierher, nach Bethel, um hier in einem eigenen Zimmer den Lebensabend zu verbringen, auch in dem Wissen, dass sie hier ein Grab bekommen werden, und zwar kein namenloses.
Das ist einer der Vorzüge Freistatts: Auf dem Obdachlosenfriedhof hier werden alle zu beerdigenden Menschen in Würde bestattet. Das heißt: mit Trauerfeier, Predigt und Grabstein. Auch wird das Grab regelmäßig gepflegt. Die Kosten für die Beisetzung werden von der Bodelschwinghschen Stiftung übernommen. Auch von den umliegenden Gemeinden werden sozialschwache Leute hier auf dem Friedhof beerdigt. Die Kosten für diese Bestattung werden nur zum Teil von den Gemeinden in Höhe des Sozialsatzes übergeben (der nur ein Urnenbegräbnis ohne Stein vorsieht). Die Mehrkosten übernehmen die Bodelschwinghschen Stiftungen.