Unglückliches Ende eines Handball-Krimis
Geteilte Freude ist – in diesem Fall, geteilte Freude. Und die andere Hälfte gilt dann als verloren? Diese Redensart hat ja eigentlich eine ganz andere Formulierung, und gerade jetzt in den besinnlichen Tagen soll Teilen ja eine Herzenssache sein – es sei denn, man ist Sportler. So nah dran war die GWD Minden an einem Sieg am vergangenen Donnerstag – und am Ende hieß es beim Handball: Ein 29:29-Unentschieden – und damit kam es nur zur Punkteteilung.
Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Tagen begaben sich Freistatts Sportfans gemeinsam mit Sozialarbeiter Wolfgang Bluhm in die Kampa-Halle, um das Fast-Derby gegen Hannover-Burgdorf mitzuerleben. Nach zwei Heimniederlagen gegen die Spitzenteams aus Berlin und Flensburg war die Hoffnung groß, mit einem Sieg zumindest an der oberen Hälfte dran zu bleiben. Da der 6. Dezember gerade mal ein paar Stunden her war, gesellten sich auch ein paar Nikoläuse unter das Publikum.
Mit Spielbeginn wuchs die Zuversicht mit jeder Spielminute, dass es für die Grünen klappen könnte, denn nach einer Viertelstunde hatte die GWD bereits 8 Treffer erzielt, Burgdorf hingegen gerade einen einzigen. Der Großteil der 2.693 Besucher war sicherlich zu diesem Zeitpunkt überzeugt, dass Dankersen zu diesem Zeitpunkt die Partie voll im Griff hatte und nicht mehr all zu viel passieren konnte.
Die viert-platzierten Gäste zeigten zwar ein wenig Gegenwehr, die Gastgeber um Burgdorfs Torwart Martin Ziemer aber begannen konzentriert die erste Halbzeit – so störte es die wenigsten in der Halle, dass der Vorsprung zur Pause mit 14:9 etwas zusammengeschrumpft war. Zumal nach dem Pausentee der Vorsprung wieder anzuwachsen schien, zwischenzeitlich auf sieben Tore. Hannover spielte aber inzwischen souveräner und zielstrebiger, und mit der Zeit auch immer erfolgreicher. Die GWD aber begann, Chancen leichtfertig nicht zu nutzen, was den Niedersachsen wiederum in die Karten spielte.
Und so kam es, wie man es zum Spielende immer mehr befürchten musste – die nie nachlassenden Burgdorfer konnten kurz vor Abpfiff ausgleichen. Für Komplimente kann man sich bekanntlich wenig kaufen, aber beglückwünschen muss man an diesem Abend beide Teams für einen kleinen Handball-Krimi. Angesichts des Spielverlaufs werden jedoch nur die Gäste von einem Punktgewinn sprechen. Und – als Hannover das letzte Mal im Mai in Minden gastierte, konnte die GWD den Klassenerhalt feiern – ebenfalls in der letzten Sekunde.
Da waren selbst seine neun Treffer zu wenig. GWD-Spieler Christoffer Rambo ist nach Spielende fassungslos, die tolle Leistung wurde kurz vor Ende nur zur Hälfte belohnt.
Damals mussten sich beide Teams bis zum Schluss Sorgen machen, um in der Liga zu bleiben. Nach dem Duell am 15. Spieltag mag man sich das für diese Saison nicht vorstellen.
Wer auch immer diese freundliche junge Dame sein mag, sie versteht es zu trösten. Marian Michalczik nimmt diesen charmanten Service sehr gerne in Anspruch.