Die gute Nachricht ist, dass es in der Nacht abgekühlt hat und die Temperaturen am Sonntag halbwegs erträglich sind. Die schlechte Nachricht ist, dass wir aus Termingründen Blacktron, die erste Band des Tages, schon wieder verpasst haben. Wir bitten hiermit alle Beteiligten um Entschuldigung. Nach dem, was wir hörten war es erneut ein klasse Auftritt der jungen Musiker. Ansonsten ist der Familiensonntag beim Ziegelei Open Air Festival in Twistringen geprägt von Kaffee und Kuchen, allerlei Attraktionen für Kinder und Eltern und ausgelassener Sonntagnachmittags-Stimmung.
Der Kinderchor der Twistringer Grundschule am Markt unter Leitung von Susanne Schröder ist schon seit Jahren eine der Attraktionen des Ziegelei Open Air. Auch dieses Jahr begeisterten die Mädchen und Jungen wieder ein großes Publikum, dass nicht ausschließlich aus Eltern bestand. Selbst die Kinder auf der extra zum Sonntag aufgebauten Hüpfburg lauschten stellenweise andächtig. Das Repertoire reicht von typischen Kinderliedern bis zu Liedern die zum friedlichen Miteinander und zu mehr Toleranz auffordern. Sowohl Kinder als auch Erwachsene hatten erneut viel Freude mit dem Auftritt. Sonderapplaus gab es für die unermüdliche Chorleiterin Susanne Schröder.
Jon Flemming Olsen ist, für die, die es nicht wissen, der Imbisswirt bei Dittsche und vertritt dort den eher normalen Part. Hinter der Theke hat er allerdings Haare auf dem Kopf. Auf der Bühne des Ziegelei Open Air hat er keine, singt seine selbstgemachten Lieder aber ähnlich unaufgeregt. Von der Heimat singt er, den Leuten, die darin wohnen, vom Fernweh weil er – und vom Heimweh, weil er nicht da ist. Von der Liebe singt er, von der vergangenen und der vermissten und der zu der er fährt. So richtig am richtigen Ort ist er selten. Auf diesen Familiensonntag passt er genau, weil Kinder und Eltern miteinander spielen und er spielt dabei Gitarre und singt und wer zuhören möchte tut es und hat seine Freude damit, und wer nicht, der lässt es eben sein. Und das ist Jon Flemming Olsen auch ganz recht so, scheint es. Und dem Publikum auch. Sehr schöner, ans lakonische grenzender Auftritt.
Der letzte Auftritt des insgesamt wieder einmal großartigen Ziegelei Open Airs gehört Feridah Rose. Die gebürtige Uganderin betritt die Bühne, lacht einmal ins Publikum und etwaige Wolken verschwinden und der Sommer ist da. Ob man das nun „Afro Soul“ oder „Funky Pop“ nennt, irgendwie ist es Musik, bei der man automatisch am Strand sitzt und sich das Bier gefühlt in einen Cocktail mit Früchten und Schirmchen verwandelt. Das schafft sie nicht alleine, sondern mit einer kongenialen Band, aber vor allem schafft sie es mit einer wunderbar warmen Stimme und viel Humor und Liebe zur Musik. Und erstaunlicherweise ohne Gitarrensolo. Und das ist dann zur Abwechslung auch wieder schön. Wir merken, dass es drei prall gefüllte, aber auch eben lange Tage waren und freuen uns auf Zuhause.
Danken möchten wir allen Mitwirkenden, den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und den Organisatoren des 8. Ziegelei Open Airs. Ohne eure Arbeit wären solche Festivals nicht möglich und die Qualität, die ihr immer wieder auf das Ziegeleigelände bringt, ist einfach erstaunlich. Vielen Dank von uns dafür.
Text und Fotos: Christof