Der Ursprung des Sambakarnevals lag nicht darin, dass man den sogenannten karnevalsmüden Norddeutschen eine Alternative zum rheinischen Treiben bieten wollte. Sambagruppen und ‑vereine haben in Bremen schon lange eine Tradition. Fast aus einer Laune heraus beschloss man 1986, den Hanseaten diese Gruppen zu präsentieren. Das erklärt wohl auch den Termin: Vor 33 Jahren fand der 1. Umzug am 15. Februar statt, das war damals drei Tage nach Aschermittwoch.
Aus der einmaligen Idee ist mittlerweile eine Art alternativer Karneval geworden. Um nicht mit den großen Karnevalsumzügen im Rheinland oder Südwesten terminlich zu kollidieren, legte man in den 90-er Jahren den Termin für den Sambaumzug auf den vorletzten Samstag vor Rosenmontag. Das hilft der mittlerweile weit über Bremen hinaus bekannten Veranstaltung dabei, dass die Zuschauer auch von außerhalb „antanzen“.
So besuchte unsere Redaktion am 23. Februar diese bunte Show, die es bereits zum 34-sten Mal gab. Der Sambazug ist sehr farbenprächtig und kann sich so durchaus mit den bunten Motivwagen zwischen Mainz und Düsseldorf messen. Und der Hanseat versteht offenbar etwas von Stimmung: Vielleicht weniger von Schunkeln, dafür begleitete den Zug ein steter Rhythmus, der keinen Zuschauer am Rande stillstehen ließt. Schmetterlinge auf Stelzen, stimmungsvolle Trommelgruppen oder Wesen von einem anderen Stern – beim Motto „Laune der Natur“ half die Sonne mit, dass der bunte Lindwurm so richtig zum Leuchten kam.
Der Karneval soll ja den Winter austreiben. Die Bremer haben es geschafft, die Frühlingsgefühle gleich mit zu wecken. Wir haben uns bei kühlen Temperaturen gerne warm getanzt. Wir setzen es gerne fort beim Sambakarneval Nr. 35 – dazu haben wir den 15. Februar 2020 auf jeden Fall schon einmal vorgemerkt.