Emmaüs – ( Warme Quelle) – wurde vom französischen Priester Abbé Pierre 1949 in Frankreich gegründet. Obwohl er einer wohlhabenden Seidenfabrikanten Familie entstammte, trat er schon in jungen Jahren für Arme und Obdachlose ein. In einer lancierten Ansprache bei Radio Luxembourg 1954, „Aufstand der Güte“, gewann er die Herzen der französischen Bevölkerung, womit er große Sach- und Geldspenden erhielt. Sogar der Französische Staat stellte umgehend mehrere Milliarden Franc für den Sozialen Wohnungsbau bereit.
1969 wurde die Dachorganisation Emmaüs International gegründet, mit etwa 350 Mitgliedsorganisationen in 37 Ländern auf vier Kontinenten. Ziel der Emmaus-Bewegung ist Armutsbekämpfung, sie setzt auf Hilfe zur Selbsthilfe. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die wohnungslos, stellungslos und ohne Hoffnung sind. Jede Emmaus-Gruppe arbeitet eigenständig und dezentral. Grundsätzlicher Verzicht auf staatliche Fördergelder ist Pflicht, damit die Vereine weitgehend unabhängig arbeiten können, anstatt sich Regeln der öffentlichen Hand beugen zu müssen.
Die Emmaus-Gemeinden, heute 115 in Frankreich, sind das zentrale Projekt der Emmaus-Bewegung. Die Gemeinschaften sind Orte des Willkommens, des Lebens, der Arbeit und der Solidarität, die nur dank der Mitwirkung der Gefährten von Emmaus funktionieren, ausgegrenzte Menschen, die auf unbestimmte Zeit „bedingungslos“ aufgenommen wurden. Diese Gemeinschaften haben eine Aktivität, die darin besteht, Spenden von Einzelpersonen (Möbel, Kleidung, Schmuck, Fahrräder usw.) zu erhalten, sie gegebenenfalls zu reparieren und zu einem niedrigen Preis weiterzuverkaufen. Heute heißen die Gemeinden fast 3.880 „ausgeschlossene“ Menschen willkommen. Diese aufgenommenen Personen werden „Gefährten von Emmaus“ genannt. Sehr großes soziales Engagement zeigt Emmaüs bei Hilfen in Drittländern, durch den Bau von Schulen und Unterkünften.
Insgesamt vier Jahre verbrachte ich bei Emmaüs an verschiedenen Stationen in Frankreich. Egal wo ich auch hinkam, überall wurde ich herzlich aufgenommen. Was mich besonders beeindruckte waren die „Großen Verkaufswochenenden“. Dort zeigte sich durch den großen Publikumsandrang wie beliebt, gewollt und sinnvoll diese Einrichtungen sind. Anbei ein paar Bilder von einer Vorbereitung eines „GRANDE VENTE“ (Großer Verkauf).