Obwohl dieser Punkt nicht auf der Tagesordnung stand, war es das Thema beim zweiten Plenum des Jahres des Bremer Aktionsbündnisses. „Menschenrecht auf Wohnen“ bezog zu Beginn der Diskussion klar Position gegen falsche politische Strömungen. Immer mehr können wir anhand der Umfragen feststellen, wie sehr die Wahlkreuze nach „Rechts“ abdriften. Ist dieses Malheur auch aus Frust über die derzeitige Regierungsarbeit zu verstehen, so gaben auch die Teilnehmer zu verstehen, dass Grundsatzprogramme auf „blauen Papier“ eine noch schlimmere Alternative für das Land bedeuten.
Ausschlaggebend für diese Unterhaltung war die Anwesenheit von Teilnehmern des Plenums bei einer Kundgebung am Tag zuvor in der Bremer Innenstadt. Wie in vielen deutschen Städten ließen auch die Bewohner der Hansestadt zu verstehen, dass auch sie keinen Rechtsruck wünschen. Ebenso im Plenum gaben sämtliche Teilnehmer zu verstehen, dass es Maßnahmen erfordert, um nicht noch mehr unzufriedene Demokraten in die Hände populistischer Interessen zu treiben. Kurzum kam unter dem Strich die Haltung heraus die viele solcher auch von Ihnen vermuten; Bremen – aber auch darüber hinaus – wir alle sind kein Volk von Rechtsextremen. Wir unterstellen daher auch, dass viele der „nach rechts abgewanderten“ Wählern mitunter auch gar nicht wissen, was genau in den Grundsatzprogrammen von sogenannten „alternativen Parteien“ explizit steht.
Menschen, die Armut erlebt haben, können u. a. auch keine Aggressionen gegen einzelne Personen hegen; sie wissen schließlich selbst am besten, was es bedeutet, ausgegrenzt zu werden. Somit war ein Gedanke, welche weiteren Schritte anzugehen sind, um den Schwung, der von den Kundgebungen ausgegangen ist, für kommende Aktionen anzugehen sind. Denn gerade wohnungs- und obdachlose Menschen sind nicht selten Repressionen und Ausgrenzungen ausgesetzt.
Gemeinsam mit Manfred Kopper der GEWOBA konnte festgestellt werden, dass es für die Zukunft nicht nur sozialen Wohnungsbau bedarf, sondern auch der aktuellen Inflation ein Schnippchen zu schlagen. Um zumindest in der Gruppe der Geringverdiener hilfreicher zu agieren, würde schon vieles helfen, in dem die Wohnnebenkosten spürbar abgesenkt zu werden. Allerdings stagniert seit zwei Jahren der soziale Wohnungsbau. Gemutmaßt wird, ob der wesentliche Anteil dieser Folgen an der Situation in der Ukraine liegt. Zumindest zu Zeiten der Pandemie gab es diese Problemlage noch nicht so akut.
Obwohl natürlich noch Luft nach oben besteht, hat sich das Niveau innerhalb der Wohnheime für Flüchtlinge gebessert. Vielfach werden Menschen in Not nun in separaten Wohnräumen untergebracht, um die Privatsphäre eines jeden Einzelnen zu schützen, und damit auch die Würde dieser Menschen zu wahren.
Des weiteren waren insbesondere Bremer Themen Inhalte der TOPs: Insbesondere wie weiter vorgehen bei leerstehenden und ungemeldeten Wohnungen. Außerdem war der Verkauf von genossenschaftlichen Räumen innerhalb der Hansestadt ein kurzes Thema.
Der 5. Februar 2024 war aber nicht nur ein energischer Plenumsabend, es gab leider auch einen Trauerfall zu beklagen. Moderator Jens Rathgeber hatte zu Beginn des Veranstaltung erfahren, dass das langjährige Mitglied des Bündnisses, Holger Beyer, am 21. Januar 2024 verstorben ist. Bereits vier Wochen zuvor hatte Joachim Barloschky berichtet, dass der an Krebs erkrankte Holger keinerlei Chancen mehr auf eine Genesung habe. Jens sagte es nach der gemeinschaftlichen Gedenkminute wunderbar – Holger wacht weiterhin über uns. Dafür bleibt er uns unvergessen.