Was war los ?
Am Samstag, den 30. März 2019, hieß es für das Sulinger Jugendzentrum JoZZ „Nukleare Apokalypse – Tag des Weltuntergangs“ und die letzte Zuflucht sollte es eben nur in den Räumen des JoZZ geben. Aber bevor irgendwelche Panik aufkommt: Dieser Weltuntergang hat niemandem geschadet – außer vielleicht dem ein oder anderen Gehörgang. Aber dies war bei den Gästen der Veranstaltung sicherlich eingeplant, denn sie wußten, was auf sie zukommt. Also das JoZZ steht nach wie vor in der Galtener Straße und auch das beschauliche Sulingen hat durch diesen Weltuntergang keinen Schaden genommen.
Das LineUp
Alibi For A Murder
Die Zündschnur für die Nukleare Apokalypse legten "Alibi For A Murder" aus der etwa 37.500 Einwohner zählenden "Stadt des Pferdes" Warendorf an der Ems im östlichen Münsterland. Alibi For A Murder, das sind Sänger Damian Wolters, der Mann an der Gitarre Hüseyin Yildiz, der Bass-Mann Nikos Kampmeier und der Drummer Sebastian Metken. Mit schnellem, brutalen und unter den Einflüssen von Black- und Thrash-Metal stehendem Technical Death Metal heizten sie dem immer größer werdenden JoZZ-Publikum gleich von Beginn an ein. Die vier Warendorfer Jungs leben für die Bühne, was sie mit der Performance ihrer etwa 45-minütigen Show bewiesen. Mit Stücken unter anderem aus ihrer EP "Alienated Creator" und ihrem Album "A Moment of Annihilation" entfesselten Alibi For A Murder eine gewaltige Ladung an Energie und gaben diese direkt an das Publikum weiter.
Soul Decoder
Auch beim nächsten Act behielt das Publikum die durch die von Alibi For A Murder übertragene Energie. Die vom ersten Act gelegte Zündschnur wurde nun von Soul Decoder angezündet. Sänger Matěj "Matt" Kopecký, die Gitarristen Kuba "Durex" Durec und Michal "Majkl" Kříž, Bassist Martin Soukup und Drummer Přéma Pláteník gründeten im Jahr 2013 die Band Soul Decoder. Ihre Heimat ist die tschechische Hauptstadt Prag, die "Goldene Stadt". Ihren Stil zu beschreiben ist nicht einfach, Soul Decoder selbst bezeichnen ihn als "extreme atmospheric proggy semi-technical melodic deathcore with Skyrim influences". Laut, knallhart und gut wäre auch eine treffende Beschreibung. Auch sie ballerten sich von Anfang an in die Herzen, Köpfe und Ohren des Publikums. Mit Stücken aus ihren EPs "Turn Off The Sun" und "Haal-A-Khul" sowie dem Stück "Rotten Roses" hielten sie das JoZZ-Publikum ordentlich bei Laune. Byla to skvělá show.Děkuji. (Es war eine geile Show. Vielen Dank.) Ich hoffe, der Google-Übersetzer hat mich nicht all zu sehr in die Irre geführt.
Controversial
So langsam kam die von Alibi For A Murder gelegte und von Soul Decoder angezündete Zündschnur dem großen Knall und der Nuklearen Apokalypse entgegen. Aber vorher ballerten sich die Jungs von Controversial noch in die Köpfe und Ohren des Publikums. Controversial, das sind Sven Schröder an den Drums, Lukas Mehnert am Bass, Emil Richters und Hendrik Peetz an den Gitarren sowie Sänger Jonas Langhammer. Sie gründeten die Band 2013 und kommen aus dem beschaulichen, etwa 3.000 Einwohner zählenden Asendorf in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen im Landkreis Diepholz. Ihr Technical Death Metal zeichnet sich durch ein hohes Tempo, eine düstere Stimmung, virtuose Soli und eine technisch anspruchsvolle Songstruktur aus. Auch Controversial brachte das JoZZ mit ihrer 45-minütigen Show zum Beben und begeisterte das Publikum. Mit "Christmas Time Is Killing Us" und Stücken aus ihrem Album "Inhuman" bereiteten sie das Publikum auf den letzten Act des Abends vor.
Cytotoxin
Nun war er da, der Weltuntergang. Schon die Bühnenrequisiten von Cytotoxin wiesen auf die Nukleare Apokalypse hin. Gelbe Fässer mit der Warnung vor Radioaktivität, Gasmasken, gleißendem grünem und rotem Licht und Tänzer in Schutzanzügen und Gasmasken im Publikum – so sollte auf einen Weltuntergang hingewiesen werden, wie er die ukrainische Stadt Tschernobyl im Jahr 1986 heimsuchte. Cytotoxin kommen aus Chemnitz, der drittgrößten Stadt des Freistaats Sachsen, und setzt sich zusammen aus Sänger Grimo (Sebastian Grihm), Bassist VT (Vutalis Kast), den beiden Gitarristen Jason (Jason Melidonie) und Fonzo (Fabrice Töpfer) sowie Drummer Stocki (Stephan Stockburger). Ihren Stil nennen sie Chernobyl Death Metal und inspirieren ließen sie sich musikalisch durch die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 33 Jahren. Mit dem Hinweis, Headbanging schütze vor radioaktiver Strahlung, befeuerten sie das Publikum mit ihrer eigenen Art des Weltuntergangs, eben ihrem Chernobyl Death Metal. Mit Stücken aus ihren Alben "Plutonium Heaven", "Radiophobia" und "Gammageddon" brachten sie das Publikum zum Tanzen und selbstverständlich auch zum Headbangen – man wollte sioch ja vor der aufkommenden Radioaktivität schützen.
Zu guter Letzt
Es war mal wieder ein gelungenes Geballer im JoZZ. Wir danken dem JoZZ-Team für die wie immer tolle Organisation und den vier Bands für die starke Performance. Das nächste Event im JoZZ ist der Reload Bandcontest am 20. April 2019. Text: Stefan Fotos: Stefan und Hari