Auf Einladung einer unserer Lieblingsbands (Honeytruck) und des Local Radio Bremen besuchten wir am Samstag den zweiten Tag des Bremer Metal Festivals im Meisenfrei Blues Club in Bremen. Gerne wären wir auch schon am Freitag dagewesen, doch unser Terminkalender ließ das leider nicht zu. Entschuldigen möchten wir uns vorab bei X‑Ing aus Bremen, die wir leider am Samstag verpasst haben. Für uns ging es los mit der Begrüßung von Veranstalter Locke vom Bremer Local Radio, dass sich seit Jahren um die Metal Szene in Bremen und „umzu“ verdient macht.
Zum achten Mal in Folge hat das Local Radio in den Meisenfrei Blues Club in Bremen geladen und sowohl Bandauswahl als auch Publikum präsentierten einen geraumen Teil des Metal-Spektrums. Für uns waren Line of Fate aus Bremen die erste Band des Tages. Die Band musste leider ohne ihren Drummer auskommen, diesen Part übernahm aber ohne Qualitätsverlust Sänger Waldemar Dering, der damit quasi die Bühne von hinten aufrollte. Mutig aber gelungen fällt uns zu diesem Spagat ein.
Danach schon ein echtes Highlight des Abends: Honeytruck aus Wildeshausen, die gefühlt mit jedem Auftritt, den wir begleiten dürfen, besser werden. Was mitnichten an uns liegt, sondern an der stetig wachsenden Professionalität von Sängerin Angelika Stelter und ihrer fabelhaften Band. Bassist Bermd Spille gewann später bei der Tombola noch eine, von der Wacken Foundation gesponsorte und dekorierte, E‑Gitarre, wir gönnen es ihm von Herzen. Ein toller Auftritt war es auf jeden Fall, das inzwischen auch gut gefüllte Meisenfrei war auf Betriebstemperatur.
Mit Metamorphonia wagten die Veranstalter anschließend ein kleines Experiment. Das Duo, bestehend aus Christiane (Gesang) und Denis (Klavier) trat an, um Metal‑, Dark Pop- und Rocksongs ein neues Gewand zu verleihen. Das funktioniert auch, allerdings habe ich Zweifel daran, dass das Meisenfrei an diesem Abend dafür die richtige Location war. Sängerin Christine besticht zwar mit einer außergewöhnlichen Stimme, das E‑Piano kommt aber aufgrund der Anlage eher verzerrt rüber, was eher störend wirkt. Die beiden möchten wir gerne noch einmal in geeigneterer Atmosphäre erleben.
Mit Molllust betreten danach amtliche Vertreter des Opera-Metal die Bühne und schlagen auch die Fans des eher konventionelleren Metals in ihren Bann. Sängerin Janika führt mit Gitarrist Frank (beide übrigens ebenfalls Mitglieder des Haggard-Ensembles) durch eine Inszenierung, die mit viel Humor und Theatralik aufweisen kann. Die Stimme Janikas ist dabei der Wegweiser, die kraftvolle Instrumentierung sorgt dafür, dass der Opernanteil immer wieder durch Parts gebrochen wird, die nicht nur die Sängerin zu kräftigem Headbanging veranlassen. Mitreißend und schön. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
Als kleines Zwischenspiel fungierte Janika dann noch als Glücksfee bei der traditionellen Tombola. Gesponsort von der Wacken Foundation, dem Reload Festival in Sulingen und dem Festival Rock das Ding in Balge gab es Tickets, CD's und eine Gitarre zu gewinnen (s. o.). Ein Dank an dieser Stelle auch an die Sponsoren, die solche Ereignisse immer wieder ermöglichen.
Mit Tarchon Fist aus Bologna, Italien wurde es nun sowohl lauter, als auch noch ein Stück unterhaltsamer. Die italienische Thrash-Metal Band überzeugt durch eine gehörige Portion Selbstironie und überbordende Spielfreude. Das erfreut auch das Publikum, das begeistert mitgeht. Bassitst „Wallace“ Marco Pazzini schafft es dabei noch Selfies mit dem Publikum zu schießen, und dabei weiterzuspielen. Respekt. Wir und das Publikum hatten viel Spaß mit den Bolognesern. Gerne mehr davon.
Den Abschluss des diesjährigen Bremer Metal Festivals bildeten Black Abyss aus Süddeutschland mit überzeugendem Power/Thrash Metal. Erstaunlicherweise schaffen es die Jungs am Ende des Abends lautstärketechnisch nochmal einen draufzulegen. Beeindruckend. Und ein würdiger Abschluss für einen tollen Konzertabend.
Das 9. Bremer Metal Festival wird am 9. und 10. November 2018 wieder im Meisenfrei stattfinden. Wir werden auf jeden Fall dabei sein, diesmal hoffentlich an beiden Tagen. Vielen Dank an das bremer Local Radio, das extrem entspannte und nette Team des Meisenfrei Bluesclub, die Wacken Foundation und Frank Juschkat vom „ROCK das DING“ Festival und allen Musikern für ein tolles Festival. Mehr Fotos vom Abend findet ihr hier.
Fotos: Timo und Christof
Text: Christof
(Veröffentlicht am 21. November 2017)