Am letzten Mittwoch im Juli präsentierte der Bluesclub in der Bremer Hankenstraße ein Konzert der Rock-Band Black Sheep Burning aus dem Oldenburger Land. Mit im Gepäck hatten die "schwarzen brennenden Schafe" die Wildeshausener Combo Five Minorities.
Zunächst einmal ein paar Fakten zur Location. Der Bluesclub wurde 1997 direkt neben der legendären Kneipe Meisenfrei als urgemütlicher Live-Musik-Club eröffnet. Bis zu 300 Musikfans können hier ihre musikalischen Helden feiern. Das Spektrum der hier in der Hankenstraße gebotenen Konzerte ist jedoch nicht auf den Blues allein beschränkt. Auch die Freunde von Heavy Metal, Jazz, Rock, Ska oder Punk kommen hier nicht zu kurz. Internationale Topacts wie Brings, Zeltinger, The Yardbirds, Vdelli oder Birth Control und Julian Sas spielten bzw. spielen im Bluesclub. Aber auch lokalen und regionalen Bands wird hier die Möglichkeit eines Auftritts gegeben. Und wer eine tolle Location für eine private Feier sucht kann den Bluesclub auch mieten.
Um 20 Uhr hieß es dann Bühne frei für die Wildeshausener Jungspunde von Five Minorities. Luis (Vocals/Guitar), Julien (Drums), Niklas (Keyboard), Jannes (Guitar) und Fynn (Bass) haben einen unverkennbaren Hang zu Punk-Rock-Songs. Vor etwas mehr als drei Wochen habe ich das junge Quintett bereits beim Wild Rock Open Air in ihrer Heimatstadt Wildeshausen kennengelernt und ließ mich von ihrem musikalischen Können überzeugen. Aber der Auftritt von Five Minorities hier im Bluesclub war absolut mitreißend. Das sah auch das Publikum des inzwischen gut gefüllten Clubs so. Mit gecoverten Songs von Bands wie Bad Religion, den Foo Fighters oder Pennywise begeisterten sie ihre Zuhörer, die es den "fünf Minderheiten" mit wilden Tanzeinlagen dankten. Neben den Cover-Songs gab es auch zwei starke eigene Stücke, von denen eines, jedenfalls musikalisch, "ein wenig" an den Song einer Münchner Band namens Spider Murphy Gang erinnerte. Rosi lässt grüßen und es herrscht halt immer noch Konkunktur unter 32 16 8. Außerdem präsentierten die Jungs auch wieder ihre grandiose Cover-Version des Songs "Blitzkrieg Bop" von den Ramones. Wie gut ihr Auftritt hier in Bremen ankam, konnte man daran erkennen, dass das Publikum die Wildeshausener erst nach drei Zugaben von der Bühne ließ.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt's aber dann doch: Nach ihrem Auftritt teilte mir Sänger Luis mit, dass dieser Auftritt ihr letzter war, denn die vor kanpp zwei Jahren gegründete Band löst sich auf. Schade.
Nach diesem überzeugenden, wenn auch leider letztem Auftritt von Five Minorities gehörte die Bühne nun dem Hauptact des Abends. Black Sheep Burning, die übrigens auch beim Wildeshausener Wild Rock Open Air dabei waren, dort allerdings eine Acoustic-Session präsentierten, standen diesmal sozusagen voll unter Strom. Unter ihrem Motto "Heiß, verrückt und immer ein wenig frech …" versorgten sie das Bluesclub-Publikum mit bestem handgemachten Rock aus den 1990er Jahren. So brachten sie die Stimmung des sowieso schon absolut feierwütigen Publikums mit eigenen Songs wie "Black Sheep" und gecoverten Songs von den Red Hot Chili Peppers, Green Day oder Papa Roach auf den Höhepunkt. Besonders hörenswert war ihre einzigartige Rockversion des Backstreet-Boys-Songs "Larger Than Life" – BSB trifft BSB sozusagen. Mit ihrer Mischung Rock, PunkRock, HardRock und Funk machten sie auch ihren allerersten Auftritt in der Hansestadt zu ihrer Party. Und wer von den vier Jungs aus Delmenhorst, Harpstedt und Beckeln nicht genug bekommen hat – sie spielen auch auf Privatpartys.
Mit ihrer Aussage, die Wolle der vier Schafe würde bei jeder Bandprobe dicker und mit jeder Show würden sie noch eine Schippe drauf legen dürfen wir auf ihren nächsten Auftritt freuen.
Fazit: Es war ein fantastischer Abend im Bremer Bluesclub mit zwei ausgezeichneten Bands und einer großartigen Location. Wir freuen uns schon auf den nächsten Besuch im Meisenfrei und auf den nächsten Gig von Black Sheep Burning.
Den fünf Jungs von Five Minorities wünscht die Redaktion alles Gute für die Zukunft. Vielleicht sieht man sie irgendwann einmal mit einer anderen Formation wieder. Es wäre ihnen zu wünschen.
Text und Bilder: Stefan