Reload 2019 Teaser

Reload Festival 2019

Das Event (unser Bericht dazu)

Das nächste Groß­ereignis wirft seine Schatten voraus. Vom 22. bis zum 24. August 2019 findet in der sonst beschau­li­chen Stadt Sulingen im Zentrum des Land­kreises Diepholz das jährliche RELOAD Festival statt. Die mitt­ler­weile 14. Ausgabe des Festivals bietet auch in diesem Jahr wieder jede Menge Musik für die Fans von Rock, Metal, Punk oder Hardcore Punk. Bei entspre­chendem Durch­hal­te­ver­mögen besteht die Möglich­keit sich von insgesamt 38 Bands und DJs auf zwei Bühnen an drei Tagen beschallen zu lassen. Und wer zwischen­durch doch viel­leicht ein wenig Ruhe und Schlaf benötigt – kein Problem, ein festi­val­ei­gener Camping­platz steht hierfür zur Verfügung.

Band­vor­stel­lungen

Einige der in diesem Jahr teil­neh­menden Bands möchten wir euch nun ein wenig näher vorstellen.

Bullseye (Donnerstag, 22. August, 17.40 bis 18.20 Uhr, Tentstage)

Im Jahr 2007 gründete sich die Hardcore-Band Bullseye in der südöst­lich von Hannover gelegenen Klein­stadt Sarstedt. Ihr Stil ist Hardcore der alten Schule, ganz ohne Schnörkel und Gefrickel – einfach geradeaus. Ihre Musik wird beein­flusst von Bands wie Madball, Rykers, Agnostic Front und Sick Of It All. Inhalt­lich stehen die beiden Gitar­risten Dennis und Markus, Sänger Dennis "B‑Mann", Drummer Arne und Bassist Joe für eine klare Kante und stellen sich deutlich gegen Unge­rech­tig­keiten, Unter­drü­ckung jeglicher Art, Rassismus oder Umwelt­zer­stö­rung. Wer also auf der Suche nach reinen Party­songs ist, ist hier fehl am Platze. Bullseye sind aktive Unter­stützer der Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tion Sea Shepherd und auch offiziell als "Artist for Sea Shepherd" gelistet. Und auch sonst sind die fünf Nieder­sachsen Freunde von Soli­da­ri­täts­ak­tionen. Vor 10 Jahren erschien ihre erste EP "Back to the Roots". Zwei Jahre später folgte dann der erste Bullseye-Long­player "Armed For Tonight" und im Mai 2015 erschien dann ihr Long­player Nummer zwei mit dem Titel "Stronger". Und im Frühjahr diesen Jahres erschien ihr neuestes Werk "Until We Die", bei dem Bullseye erstmals mit Dedi­ca­tion Records zusam­men­ge­ar­beitet haben.

Radio Havanna (Donnerstag, 22. August, 21.10 bis 21.50 Uhr, Tentstage)

Zwischen Pfeffi am Späti und den Kater nach der WG-Party passt immer noch eine geballte Faust. Die Zeit könnte nicht besser sein für eine wütende, bis in die Knochen moti­vierte Politpunk-Band wie Radio Havanna aus der Haupt­stadt Berlin. Sänger Fichte, Gitarrist Arni, Bassist Olli und Drummer Anfy setzen sich mit voller Kraft für poli­ti­sche und soziale Zwecke ein. So schwankt zum Beispiel unser Kontinent nach rechts außen und im Deutschen Bundestag sitzt erstmals seit dem Ende des Zweiten Welt­kriegs eine offen rechts­extreme Partei. Und dass die Hoffnung zuletzt stirbt, wollen die Berliner Jungs von Radio Havanna mit ihrem neuen Album "Utopia" beweisen, das Anfang 2019 über ihr frisch gegrün­detes eigenes Label Dynamit Records veröf­fent­licht wurde. Dass es dem Berliner Quartett dabei aller­dings um mehr als nur leere Worte geht, zeigt der Künst­ler­ver­bund "Faust hoch", indem sich befreun­dete Bands wie ZSK, Itchy, Von Brücken, Slime oder Kmpfsprt deutlich gegen die AfD und ihre braunen Parolen posi­tio­nieren. Radio Havanna bewahren sich in ihrer Musik jedoch auch ihre Pop-Momente, was die Kraft ihrer Messages aber keines­falls schmälert. Mit ihren explo­siven Live-Shows beigeis­terten sie bereits auf Headliner-Shows in Brasilien, auf renom­mierten Festivals wie dem The Fest in US-ameri­ka­ni­schen Gaines­ville oder auf Support-Touren für Die Toten Hosen, Rise Against oder Sum41. Radio Havanna möchte mehr als nur Musik unter möglichst viele Menschen bringen, Haltung zeigen und hass­erfüllten Parolen Hymnen entge­gen­schmet­tern. In diesem Sinne: Faust hoch für eine bessere Zukunft.

Pressure Recall (Freitag, 23. August, 11.20 bis 11.50 Uhr, EMP-Mainstage)

Angeblich soll das Genre des Nu Metal ja tot sein. Aber eben nur angeblich. Seit mehr als sieben Jahren halten Pressure Recall aus dem staatlich aner­kannten Erho­lungsort Löningen im Olden­burger Müns­ter­land die Nu-Metal-Fahne hoch. Und dabei sind Sänger Eric, Drummer Ben, die Gitar­risten Sammy und Basti, sowie Bassist Schubi uner­müd­lich und hungrig. Von dieser Uner­müd­lich­keit und diesem Hunger zeugen 150 euro­pa­weite Shows mit Bands wie Sepultura, Devil­Driver, Texas in July, Pro Pain oder den Emil Bulls, drei Veröf­fent­li­chungen unter anderem mit Marcus Gmball als Produzent, Pres­se­ar­tikel in namhaften Fach­zeit­schriften wie dem Metal Hammer und dem Sound­check Magazin sowie ein dritter Platz beim bundes­weiten YouMeU/VIVA Band­con­test mit 5.000 Künstlern. Auf ihrem aktuellen Long­player "World War Opera" ist in Hülle und Fülle das zu haben, was Pressure Recall schon immer auszeich­nete: Geballte Power, große Refrains und eine atem­be­rau­bende Atmo­sphäre. Und das viel­fäl­tiger und krasser als je zuvor. Aber Live-Shows sind und bleiben das wich­tigste für die Löninger Jungs. Mit Pressure Recall steht eine Band auf der Bühne, die mit vollster Kraft, Hingabe und Leiden­schaft das Publikum zum kochen bringt – Garan­tiert! Pressure Recall is kickin' ass since 2004.

Sondaschule (Freitag, 23. August, 17.05 bis 17.50 Uhr, EMP-Mainstage)

Der Ruhrpott liegt immer noch brach und verfällt. Aber das gilt auch für den Rest der Welt, jeden­falls nach dem Krisen­jahr 2016. Sondaschule, die SkaPunk-Band aus Mülheim an der Ruhr wider­setzte sich 2015 mit ihrem Album "Schön kaputt" der wunder­schönen Häss­lich­keit des regio­nalen Unter­gangs mit Pauken, Tompeten und Offbeats. 2017 fuhren die Ruhrpott-Jungs dann mit ihrem Album "Schere, Stein, Papier", das 2018 auch in einer Acoustic-Version erschien, andere Geschütze auf. Es erscheint poli­ti­scher und ernster. Und es ist eine dringende Raktion auf unsere Krisen­zeit. Die Spaß-Punks von Sondaschule erwachsen auf diesem Album zu einer poli­ti­schen Band, bleiben ihrem schwarzen Humor jedoch treu und widmen sich Themen wie Endlich­keit, Amsterdam und Waffen­scheinen bei Aldi mit der nötigen Portion Augen­zwin­kern. "Schere, Stein, Papier" besinnt sich auf den ursprüng­li­chen Punk-Gedanken und ist ein wichtiges Statement für Welt­of­fen­heit und gelebten Multi­kul­tu­ra­lismus, wie er im Ruhrpott bereits seit den Sech­zi­gern zele­briert wird. Man muss sich posi­tio­nieren, in diesen Zeiten: Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter ausein­ander. Der Stein, der ins Rollen gebracht wird, steht für Aufstand, Selbst­er­mäch­ti­gung. Am Ende, so hoffen die Ruhrpott-Helden aber, siegt die Macht des Wortes, des Papiers: »Schere, Stein, Papier«, das siebte Album der Sondaschule ist ein mutiges musi­ka­li­sches Zeichen für Menschlichkeit.

Massen­de­fekt (Samstag, 24. August, 13.55 bis 14.35 Uhr, EMP-Mainstage)

Ein Abend, aber auch ein Nach­mittag mit der Band Massen­de­fekt aus der Metro­pol­re­gion Rheinland bringt euch zum Singen, zum Tanzen, zum Schwitzen und zum Lachen. Und ihr werdet berührt. Ein Auftritt von Sebi, Alex, Mike, Nico und Flo bleibt hängen. Die Rhein­länder haben Bock zu spielen. Wenn andere Bands nah an ihren Fans sind – Massen­de­fekt ist näher dran. Massen­de­fekt bewegt sich musi­ka­lisch im breiten Spektrum der deutsch­spra­chigen Rockmusik – mal mit mehr Punk‑, mal mit mehr Pop-Einflüssen. Und dabei halten die fünf Jungs immer den größt­mög­li­chen Abstand zu abge­grif­fenen Deutsch­rock-Klischees. Ihre Texte, in denen es um Freude, Glück oder Wut geht, sind direkt aus dem Leben gegriffen. Gefühls­du­selig wird es aller­dings keines­falls – Verspro­chen! Die Band macht vor allem Spaß und das sieht auch ihre stetig wachsende Fange­meinde so. In den mitt­ler­weile 18 Jahren ihres Bestehens kommt Massen­de­fekt auf weit über 500 Konzerte. Und ob bei Festivals oder auf Headliner-Touren, viele Termine waren ausver­kauft und alle anderen waren gut besucht. In diesem Jahr kommen Massen­de­fekt direkt von ihrem Auftritt beim Rock im Hinter­land Festival 2019 in Obrigheim im Neckar-Odenwald-Kreis zum RELOAD Festival nach Sulingen. Also schon mal Sonnen­milch, Dosenbier und Aufblas-Flamingo einpacken – es wird heiß!

Emil Bulls (Samstag, 24. August, 16 bis 16.40 Uhr, EMP-Mainstage)

Die Emil Bulls aus der baye­ri­schen Landes­haupt­stadt München sind das Gegenteil von typisch deutsch und viel­leicht gerade deswegen ein Aushän­ge­schild der süddeut­schen Musik­szene. Sänger Christian von Freydorf, die beiden Gitar­risten Stephan "Moik" Karl und Andy Bock, Bassist James Richardson und Drummer Fabian "Fab" Füss stehen als Emil Bulls wie kaum eine andere Band für einen charak­ter­starken Under­ground-Geist. Seit mitt­ler­weile 24 Jahren liefert die baye­ri­sche Band frische, mitrei­ßende Töne, ohne sich dabei selbst zu wieder­holen. Wie kaum eine andere deutsche Band versprühen die Emil Bulls inter­na­tio­nales Flair und müssen sich dabei nicht an ausge­tre­tene US-Sounds anbiedern. Sie sind die Frei­geister, die ihre ganz eigene charis­ma­ti­sche Geschichte zu erzählen haben. Dabei war es stets die unbändige Energie und die starke Persön­lich­keit der Band, die der Rockwelt einen Kopfstand verpasste – große Marketing-Hypes oder gekaufte Kampagnen sind den Emil Bulls fremd. Im Mai diesen Jahres erschien ihr neuestes und zehntes Album "Mixtape", auf dem die fünf Jungs ihre ganz persön­li­chen Liebes­songs aus Rock und Pop metal­lisch bear­beitet und zu nacken­bre­chenden Heavy-Versionen umgestylt haben. Und dabei schrecken die Emil Bulls nicht im geringsten vor fremden Genres zurück. Neben Songs von Billy Idol oder den Pixies hat die Band auch die Stücke "River" von Eminem feat. Ed Sheeran, "Grenade" von Bruno Mars und, als beson­deres Gimmick sozusagen, "Survivor" von Destiny's Child auf Metal umge­bürstet. Am besten einfach mal reinhören. Und nach einer Reise quer durch Europa mit Auftritten bei Festivals wie dem Faine Misto Festival im ukrai­ni­schen Ternopil, dem Free & Easy Festival in ihrer Heimat­stadt München, dem Wacken Open Air und dem Fryyfest im tsche­chi­schen Bakov nad Jizerou kommen sie nun ins nieder­säch­si­sche Sulingen.

Weiteres Wissens­wertes

Tickets fürs RELOAD Festival 2019 gibt es bei Eventim und Metaltix ab 60 Euro. Außerdem bekommt ihr Hard­ti­ckets bei:

Das komplette LineUp und die Running Order sowie weitere wichtige Infos findet ihr auf der Webseite RELOAD-Festival.de. Unsere Redaktion wünscht allen Sulinger*innen fröh­li­ches Head­bangen und Chillen auf dem RELOAD-Gelände in Sulingen.