Die Frauengruppe der Selbstvertretung Vereinter Wohnungsloser - Wohnungslosentreffen 2018 - Freistatt - 26.07.2018

Wohnungs­lo­sen­treffen Freistatt 2018
Donnerstag, 26. Juli (der 5. Tag)

Am Donnerstag, den 26. Juli ging es beim Wohnungs­lo­sen­treffen nach dem Frühstück wieder mit dem gemein­samen Plenum weiter. Danach wurde ein Posi­ti­ons­pa­pier zur Parti­zi­pa­tion der BAG Wohnungs­lo­sen­hilfe und eine Auffor­de­rung des nieder­säch­si­schen Landtags zu Stel­lung­nahme zum Antrag „Hilfe für wohnungs­lose Menschen, Druck­sache 18/845“ besprochen.

Fort­schritte der Frauengruppe

Die Frau­en­gruppe der Selbst­ver­tre­tung wohnungs­loser Menschen hat erreicht, dass der 21. Dezember zum Tag der wohnungs­losen Frauen erklärt geworden ist. Dazu fanden Aktionen statt, die auch zu einer Unter­schrif­ten­samm­lung (750 Unter­schriften) genutzt wurden.

Das Frauen-Team stellt darüber hinaus fest, dass es für sie erfah­rungs­gemäß gut ist, wenn die Frauen die Hilfe der Hilfs­or­ga­ni­sa­tionen und Wohl­fahrts­ver­bänden weiterhin annehmen. Um aber die Lösungen der Wohnungs­lo­sig­keit, der Finan­zie­rung und der Einhal­tung der Menschen­rechte in Angriff zu nehmen, benötigen die wohnungs­losen Frauen die Unter­stüt­zung der Kommunen (Städte und Gemeinden) mit ihren Frau­en­be­auf­tragten und den Oberbürgermeister*innen.

Fragen dazu:

  1. Was bieten Notun­ter­künfte in den einzelnen Städten speziell für Frauen an. Wer betreibt sie, wie sind die Nutzungs­be­stim­mungen für Frauen?
  2. Wie zeitnah kann die Stadt entspre­chende Wohnungen zur Verfügung stellen?
  3. Wie kann die Stadt mit Hilfe der Wohnungs­losen Frauen vor Ort ein Netzwerk aufbauen?
  4. Wie geht es ohne büro­kra­ti­sche Hürden, wenn Frauen keine Papiere oder Kran­ken­ver­si­che­rung usw. haben?
  5. Ist zu erwarten, dass die Kommunen erkennen, dass Hand­lungs­be­darf besteht und eine Zusam­men­ar­beit mit den NGOs für sie unver­zichtbar ist ?
  6. Wie kann Wohnungs­lo­sig­keit vermieden werden ( z. B. keine Zwangs­räu­mung ) und wie kann verhin­dert werden, dass Frauen in extremer Unsi­cher­heit leben und in prekäre Situa­tionen kommen ?
  7. Wie schafft es der Gesetz­geber, dass Frauen ein Dach über dem Kopf haben, dass ihnen unver­züg­liche Hilfe angeboten wird und dass sie ihre Würde behalten?

Deswei­teren gibt es die Möglich­keit eine Petition zu starten oder zu klären, ob eine Sammel­klage zum Menschen­recht auf Wohnen ange­strebt wird.

Die Frauengruppe sagt uns mit dem roten X: "Stop, bis hierhin und nicht weiter"
Die Frau­en­gruppe sagt uns mit dem roten X: "Stop, bis hierhin und nicht weiter"

Am Abend gab es ein Konzert mit der Bad Sege­berger Band "Zeitbombe Armut". Die Band gehört zum Kollektiv Rotz­freche Asphalt­kultur. Die Rotz­fre­che­Asphalt­Kultur (RAK) ist ein Zusam­men­schluss von linken (Straßen)musiker*innen, Thea­ter­leuten und anderen Kleinkünstler_innen. Seit nunmehr 30 Jahren machen diese Leute einzeln und in Gruppen unter­schied­li­cher Beset­zungen und Gene­ra­tionen die Bühnen unsicher. Mit ihren poli­ti­schen Texten und Musik, die sie selbst als Akus­tik­punk bezeichnen begeis­terten sie die anwe­senden Teil­nehmer. Die Band selbst war ihrer­seits begeis­tert von der Veran­stal­tung, die sie gerne unter­stützten. Bis Einbruch der Dunkel­heit und darüber hinaus brachten die Bad Sege­berger die Teil­nehmer zum Denken und zum Tanzen. Ihre Version von "Katyusha" wird uns allen noch lange im Ohr bleiben. Wir danken ganz herzlich Dominik Wrhel für die Über­las­sung der Ton- und Gesangsanlage.