Unerfüllte Spannung bis zum Schluß
Weihnachten macht ja den meisten Menschen Freude, viele kommen zur Besinnung und erfreuen sich an den vielen positiven Begleiterscheinungen in der Adventszeit. Aber es gibt auch jene, die sind – aus welchen Gründen auch immer – ein wenig traurig, vielleicht auch deprimiert. So läßt sich die Stimmung bei den meisten der 3.282 Zuschauer nach dem Bundesligaspiel gegen Frisch Auf Göppingen beschreiben, die am 3. Advent in der KAMPA-Halle beim GWD-Team in Minden zu Gast waren.
Grundsätzlich war es ja ein sehr stimmungsvoller dritter Advent. Am Vormittag begann es in Freistatt zu schneien, und die Fahrt nach Minden – zu der Sozialarbeiter Wolfgang Bluhm Bewohner der Wohnungslosenhilfe Freistatt eingeladen hatte – ging durch eine leicht gezuckerte Landschaft.
Bester Laune war auch das Publikum, das nicht nur zur Partie gekommen waren, um sich aufzuwärmen. Die sehr guten Leistungen und Auftritte der heimischen Mannschaft haben sich in und um Minden herumgesprochen. Und unter den Zuschauern waren auch einige, die aus dem über 500 km entfernten Göppingen nach Ostwestfalen angereist waren.
So galt es für GWD, gegen den punktgleichen Tabellennachbarn Platz 8 zu verteidigen. Um es kurz zu sagen – die Mission klappte nicht, die schwäbischen Gäste siegten mit einem Tor Vorsprung, und am Ende hieß es dann leider 28:29 für Göppingen. Nach dem Spiel wurde bei Mannschaft und Zuschauern viel diskutiert, ob die grün-weiße Niederlage verdient war, oder ob Frisch Auf nicht einfach nur mehr Glück gehabt hatte.
In jedem Fall aber war zu erkennen, dass die GWD nicht ganz an die Leistungen der letzten Heimspiele wie z. Bsp. gegen Gummersbach herankam. Umgekehrt muss man aber auch zugeben, dass sich Göppingen als sehr starkes Team präsentierte, alleine die Körpersprache auf dem Feld war sehr dominant.
In einigen Medien wurde sehr schnell von einem verdienten Sieg der „Giftgrünen“ gesprochen. Sicherlich haben sich die Gäste zählbares nach dem Auftritt verdient. Aber ist der Auftritt der Gastgeber deshalb ein schlechter gewesen? Wenn dem so wäre, so hätten es die GWD-Spieler kaum geschafft, die Partie bis zum Ende offen zu gestalten. Die Mindener haben bis zum Schluss gekämpft und in den letzten 2 Minuten hätte das Team um Haaresbreite einen 4‑Tore-Rückstand noch ausgeglichen.
Natürlich, in Minden waren alle ein wenig konsterniert. Nach dem Spiel war es sowohl auf dem Feld als auch bei der Fanclub-Feier wesentlich ruhiger, als noch während der 60 Minuten. Die Stimmung, die geherrscht haben könnte, wäre Christoffer Rambo mit seinem allerletzten Wurf kurz vor dem Ende nicht am Torwart gescheitert, konnte man sich leider nur ausmalen.
Vor dem Weihnachtsfinale 2018 gegen Lemgo am 2. Weihnachtsfeiertag steht am Donnerstag vor dem Fest noch die fast unmöglich zu erklimmende Hürde in Flensburg an. Manch einer hofft, der Mannschaftsbus würde vor Ort das Tempo erhöhen, um so an Punkte zu kommen. Das muss nicht sein, Weihnachten steht vor der Tür – die Zeit der Überraschungen ist da.